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Machen Sie sich frei Herr Doktor!

Machen Sie sich frei Herr Doktor!

Titel: Machen Sie sich frei Herr Doktor!
Autoren: Richard Gordon
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verschränkten Armen an eine Schreibtischecke. »Und außerdem, Liebling, was immer du von mir hältst, ich bin kein Narr.«
    »Hamish, du darfst keinen falschen Eindruck bekommen. Das ist Mr. Dougals Behandlung.«
    »Tatsächlich? Wesentlich angenehmer als einen Haufen Pillen schlucken.«
    »Du weißt ganz genau, daß die Sextherapie in den Staaten hoch im Kurs steht.«
    »Hoch im Kurs, meine Liebe? Sagen wir lieber, daß diese enthusiastischen aktiven Amerikaner eine rührende Vorliebe für jede Doktrin der modernen Psychiatrie an den Tag legen, die zu ihrer Entlastung dienen kann.«
    »Hamish!« Sie sah ihn entsetzt an. »Du wirst bourgeois!«
    »Was meinst du damit? Daß ich auf diesem unbequemen Schreibtisch sitzen und zuschauen soll, wie dieser anämische pseudo-intellektuelle Schreiberling es mit dir treibt! Mit Vergnügen auch noch? Vielleicht sogar mit einigen aufmunternden Worten von Zeit zu Zeit?«
    »Du weißt sehr gut, daß wir endlos darüber gesprochen haben. Daß die Ehe nicht bloß eine lebens-längliche Verurteilung zu emotioneller Einzelhaft ist.«
    »Du hast endlos darüber gesprochen. Ich erinnere mich nicht, nach meiner Ansicht über dieses spezielle Thema gefragt worden zu sein.«
    Sie starrte ihn entrüstet an. »Ein guter Zeitpunkt, mir mitzuteilen, daß du die sexuelle Freiheit leugnest.«
    »Nur deine sexuelle Freiheit, mein Engel.« Lächelnd fuhr er fort: »Und darüber weiß ich so ziemlich alles. In diesen letzten Jahren legtest du die ehelichen Fesseln öfter ab als eine Stripperin ihren Büstenhalter. Ich hingegen nicht. Als ich ein einziges Mal die hübsche rothaarige Krankenschwester zum Dinner ausführte, konntest du dich wochenlang nicht beruhigen.«
    »Weil sie ein kleines Luder und schlecht für dich war«, sagte Dr. M’Turk kurz. »Überdies ist es deiner unwürdig, mir nachzuspionieren. Du hast Mr. Dougal furchtbar erschreckt.«
    »Bitte kümmern Sie sich nicht um meine Gefühle«, sagte Auberon, der Hamish in panischer Angst beobachtet hatte. »Mir ist alles recht. Wirklich.«
    Dr. M’Turk erhob sich von der Couch. »Ich gehe nach Hause.« - »Bleib, wo du bist.« Hamish’ Lächeln verschwand. »Beide.«
    Aus seiner Rocktasche nahm er eine Plastikhülle. Aus der Plastikhülle nahm er ein chirurgisches Skalpell.
    »Was... was wollen Sie tun?« fragte Auberon schwach.
    »Eine Operation.« Er sah Auberon hart an. »Nur eine kleine Operation.«
    »Nein!« Auberon sprang auf und hielt die Hände schützend über seine Lenden. Hamish M’Turk ging rasch auf ihn zu. Das Skalpell in seiner Hand glänzte wie ein Bajonett.
    »Nur eine unbedeutende Operation, mein Freund«, fuhr Hamish grimmig fort. »Sie werden es kaum spüren. Es ist auch völlig gefahrlos. Die Todesrate ist praktisch null, das kann ich Ihnen versichern. Und die Rekonvaleszenz verläuft in der Regel ganz ohne Komplikationen. Ich mache den Eingriff Tag für Tag bei unverbesserlichen Sexualverbrechern. Nur ein kleiner Schnitt... und noch ein kleiner Schnitt. Und ihre sexuellen Probleme werden verschwinden. Einfach verschwinden. Für immer.«
    »Nein, bitte nein! Es war Maggie, die vorschlug... wirklich—«
    »Eines Tages werden Sie mir für diese kleine Operation dankbar sein, lieber Freund. Ihre bestialischen Triebe werden sich verflüchtigen. Damit werden Sie sich weiß Gott welche künftigen Konflikte mit dem Gesetz und der Gesellschaft ersparen. Vielleicht werden Sie sogar noch sehr nett werden. Es ist erstaunlich, wie man einen Mann mit einem kleinen Schnitt verändern kann - «
    Auberon sprang hinter die Couch. Fauchend setzte Hamish ihm nach. Auberon flüchtete in die Ecke. Der Chirurg folgte ihm mit gezücktem Skalpell. Dr. M’Turk nahm beide Schlüssel vom Schreibtisch. Dann packte sie die Büste von Freud. Sorgfältig zielend warf sie diese nach ihrem Mann und traf ihn genau im Genick.
    »Rasch.« Ihr Mann taumelte gegen die Wand. Sie packte Auberons Hand, und sie flohen aus dem Zimmer. Sie schloß die Tür hinter sich und warf beide Schlüssel durch die Schwingtür des Notausganges.
    »Alle unsere Kleider sind drin«, klagte Auberon verzweifelt.
    »Geh zurück und hol sie, wenn du Lust hast.«
    Er blickte auf den eigenen nackten Körper und dann auf den ihren. »So können wir nicht durch das Spital gehen. Selbst die Patienten tragen eine Art Nachthemd, nicht wahr?«
    »Mach keine Schwierigkeiten.« Dr. M’Turk begann ihn den Gang links vom Aufzug entlang zu ziehen. »Hier.«
    »Wohin gehen wir?«
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