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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman
Autoren: Carly Phillips
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Karten ein.
    »Als Nächstes willst du mir wohl noch weismachen, dass diese ominöse Frau, die ich kennenlernen werde, eine rote Maske tragen wird.«

    Clara klopfte die Karten der Länge und der Breite nach auf den Tisch, so dass ein ordentlicher Stapel entstand. »Das hast jetzt du gesagt, nicht ich.«
    Er schwieg, weil er sie nicht beleidigen wollte. Aber die Tatsachen sprachen für sich. Wenn ein Mann in Stewart, Massachusetts, mit Nachnamen Corwin hieß, dann war es nicht leicht für ihn, eine Frau ins Bett zu locken, geschweige denn vor den Traualtar.
    Er bückte sich, sammelte seine Siebensachen ein und warf sie in seine Werkzeugkiste.
    »Früher warst du nicht so zynisch«, stellte Clara fest. Jason hob eine Augenbraue. »Woher willst du das wissen?« Er mochte und respektierte Clara, doch er konnte nicht anders, als ihre sogenannte Intuition in Frage zu stellen. Und er wusste aus Erfahrung, dass sie sich diesbezüglich nur zu gern auf hitzige Diskussionen einließ.
    Clara schüttelte lediglich den Kopf. »Ich weiß eben, dass du davor anders warst. Genau wie ich weiß, dass du danach anders sein wirst.«
    »Wonach?«, fragte er, obwohl er ahnte, dass er es bereuen würde.
    »Nachdem sie deine Welt in den Grundfesten erschüttert hat.«
    Trotz der herbstlich kühlen Temperaturen hatte Lauren beschlossen, den Weg von Bricksville nach Perkins mit offenem Verdeck zurückzulegen. Nachdem sie eine Stunde in dem kleinen Zimmer ihrer Schwester zugebracht hatte, brauchte sie dringend etwas frische
Luft. Sie wollte Freiheit atmen, den Wind in ihrem Gesicht spüren.
    Wie nach jedem Besuch bei Beth hatte sie das Bedürfnis, sich geistig abzulenken. Um ihre Schwester, ihre Großmutter, das Gefängnis und den verdammten Corwin-Fluch eine Weile zu vergessen, lenkte sie ihre Gedanken bewusst auf Paris und die bevorstehende Modenschau. Damit war sie beschäftigt, bis sie nach einer guten Stunde die Vororte der Stadt erreichte. Dort sprang ihr die Ankündigung für das alljährliche Herbstfest ins Auge.
    Davon hatte ihr Jason früher mehrfach erzählt. Wie es sich für Halloween gehörte, wurde heute im Rahmen des Festes ein Maskenball veranstaltet. Das klang unterhaltsam. Jason hatte damals stets bedauert, dass sie nicht bis zum Herbst bleiben und mit ihm dorthin gehen konnte. Nun, wie es aussah, bekam sie jetzt doch noch die Gelegenheit dazu. Okay, es war zehn Jahre zu spät, und sie konnte nicht behaupten, dass sie mit Jason hinging.
    Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass er kommt , flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. Er war wieder in der Stadt, das wusste sie von Sharon Merchant, mit der sich Lauren während der Sommerbesuche bei ihrer Großmutter angefreundet hatte. Mittlerweile hatte Sharon den amtierenden Bürgermeister von Perkins geheiratet und hieß mit Nachnamen Stern.
    Sie hatten den Kontakt über die Jahre aufrechterhalten. Sharon war die Einzige, der sich Lauren damals anvertraut hatte. Beth hatte sie von ihrer Affäre
mit Jason Corwin nichts erzählt, wohl wissend, dass diese sie gleich bei ihrer Großmutter anschwärzen würde, weil sie mit dem »Feind« verkehrte. Doch Sharon war ihr sowohl damals als auch später noch eine verständnisvolle Freundin gewesen, und das, obwohl sie von Laurens Großmutter erpresst worden war, um zu verhindern, dass Sharons Mann Richard Bürgermeister von Perkins wurde. Zum Glück schien ihr das Prinzip der Sippenhaft fremd zu sein.
    Sharon würde sich den Maskenball heute Abend garantiert nicht entgehen lassen. Gut, dann konnte Lauren sie überraschen. Natürlich maskiert. Der Nachlassverwalter ihrer Großmutter hatte angedeutet, dass sie die Einwohner von Stewart und Perkins nicht gerade mit offenen Armen aufnehmen würden. Nicht dass sich Lauren ihre Abneigung sonderlich zu Herzen nehmen würde. Sie würde etwaige Schmähungen hoch erhobenen Hauptes über sich ergehen lassen, denn sie hatte ein reines Gewissen und missbilligte das Verhalten ihrer Großmutter und ihrer Schwester. Trotzdem erschien ihr der Gedanke verlockend, unerkannt zu bleiben, während sie den Leuten etwas auf den Zahn fühlte.
    Insbesondere falls ihr Jason über den Weg laufen sollte. Bei dieser Aussicht ergriff eine freudige Erregung von ihr Besitz. Zehn Jahre waren eine lange Zeit, und wenn sie eine Maske trug, würde er sie wahrscheinlich nicht erkennen. Ein Mann, der etwas auf sich hält, verkleidet sich nicht, hatte er einmal gesagt. Wenn er also aufkreuzte, würde sie voraussichtlich
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