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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman
Autoren: Carly Phillips
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Shakes gemischt, die er täglich konsumierte.
    Was zunächst nur ein Verdacht gewesen war, hatte sich später bestätigt. Rusty hatte Kristina wegen einer anderen den Laufpass gegeben, und einen Monat nach Jasons Rückkehr nach Stewart war sie plötzlich bei ihm vor der Tür gestanden, um ihr Gewissen zu erleichtern. Doch da war es bereits zu spät gewesen, zumal sie sich geweigert hatte, mit einem Geständnis
an die Öffentlichkeit zu gehen. Nur auf diese Weise hätte Jason seinen Namen reinwaschen können. Doch so würde er weiterhin nur einer von vielen Athleten bleiben, die einer ungläubigen Welt ihre Unschuld beteuerten.
    »Du wirst dich etwas mehr ins Zeug legen müssen, Clara«, zog Jason sein Gegenüber auf.
    Doch Clara ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Die Karte links davon steht für deine unmittelbare Vergangenheit, für die Entscheidungen und Faktoren, die zu deiner derzeitigen misslichen Lage geführt haben. « Jason hörte nur mit halbem Ohr hin. »Der Page der Kelche. Du musst deine Berufung wiederfinden. Deinen heiligen Gral, wenn du so willst. Du setzt dich für die Erfüllung deiner persönlichen Anliegen ein«, orakelte sie. Diesmal konnte er sich keinen Reim auf ihre Worte machen. Was wollte sie ihm zwischen den Zeilen mitteilen?
    »Könntest du das etwas näher ausführen?«, bat er.
    Clara strich sich ihr pechschwarzes Haar glatt.
    »Natürlich nicht. Nur du selbst weißt, was deine persönlichen Anliegen sind.«
    »Verstehe.« Seine persönlichen Anliegen waren ein Geheimnis, das er nicht vorhatte zu lüften.
    Sie machte weiter, ohne auf seinen sarkastischen Unterton einzugehen. »Die Karte darüber zeigt uns an, was für dich im Bereich des Möglichen liegt … Aha!«, stieß sie aufgeregt hervor. »Die Königin der Stäbe. Sie ist eine leidenschaftliche Frau, impulsiv und schelmisch.«

    Jason gluckste, und es klang selbst für seine Ohren eingerostet. War es wirklich schon so lange her, dass er richtig herzhaft gelacht hatte? »Komm schon, Clara, selbst wenn ich aktiv auf der Suche wäre, was ich nicht bin, weißt du so gut wie ich, dass es in dieser Stadt keine Frau gibt, die wissentlich etwas mit einem Corwin anfängt.« Und selbst wenn – Kristina hatte ihm die Lust auf jedweden Kontakt mit dem weiblichen Geschlecht vorerst gründlich verdorben. Andererseits war er zugegebenermaßen nicht fürs dauerhafte Zölibat geschaffen.
    »Und was ist mit mir? Ich laufe jedenfalls nicht vor den Corwin-Männern davon.« Clara musterte ihn mit ihren arglosen Augen.
    »Du bist die berühmte Ausnahme von der Regel.« Sie war die Einzige, die es geschafft hatte, seinen Onkel Edward, der sich jahrelang von der Welt zurückgezogen hatte, aus seinem Schneckenhaus hervorzulocken. Die medikamentöse Behandlung seiner Paranoia schien endlich Früchte zu tragen. Er war zwar noch reichlich misstrauisch, kehrte aber allmählich ins Leben zurück, nachdem ihn die Angst vor dem Corwin-Fluch jahrzehntelang auf Schritt und Tritt begleitet hatte. Einzig seine Einstellung zum Thema Beziehungen hatte sich nicht geändert. Er wollte sich partout nicht mit Clara Deveaux einlassen; zu tief saß seine Furcht. Doch Clara gab nicht auf und stellte dem »alten Dickkopf« hartnäckig nach.
    Clara grinste. »Ich verhalte mich wie jede andere Frau, die ihr Herz an einen Mann verloren hat. Aber
zurück zum Spiel. Die Karte rechts davon. Ah, ja. Die Hohepriesterin. Eine mysteriöse Frau, wie man an der roten Maske unschwer erkennen kann.«
    Jason musste sofort an den roten Porsche denken, der eben durch die Stadt geflitzt war.
    »Sie steht für die Dinge, die du finden wirst, wenn du dich auf dich selbst konzentrierst statt auf die Außenwelt«, unterbrach Clara seine Gedankengänge. »Hochinteressant, wenn man bedenkt, dass sich heute Abend alle verkleiden sollen«, sinnierte sie.
    Jason verdrehte die Augen.
    Clara musterte ihn amüsiert. »Eine rote Rose, Symbol für eine Liebe, die nur darauf wartet, leidenschaftlich zum Ausdruck zu kommen. Rot signalisiert Erfüllung, sinnliche Sehnsucht, stürmische Leidenschaft.«
    Er spürte, wie er errötete. »Ach, hör doch auf. Das ist mir ja direkt peinlich.«
    Sie grinste. »Nun zur untersten Karte in der Viererreihe. Sie zeigt, wie andere dich sehen.« Sie drehte die entsprechende Karte um und fuhr fort: »Der König der Münzen. Du hältst dich für einen Versager, doch deine Umwelt erlebt dich als Menschen, der alles im Griff hat, Verantwortung übernimmt und in der Lage
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