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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman
Autoren: Carly Phillips
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verdrehen. Höchste Zeit für einen Abgang. »Entschuldigt mich, ich brauche ein frisches Bier. Das hier ist schon ganz warm.« Damit kehrte er Gabrielle und Derek den Rücken und suchte das Weite.
    Gleich darauf erspähte er in einiger Entfernung seinen Vater Thomas. »Hi, Dad!«, rief er und winkte.

    Thomas Corwin kam auf ihn zu. »Es freut mich, dass du dich dazu durchgerungen hast, herzukommen. « Auch er war nicht maskiert.
    »Ich könnte dasselbe über dich sagen.« Jason beäugte seinen Vater argwöhnisch.
    Thomas Corwin trug wie immer eine dunkle Hose und ein weißes Hemd. Er legte viel Wert auf ein makelloses Äußeres, selbst wenn es in seinem Inneren noch so turbulent zugehen mochte. »Ist Onkel Edward auch hier?«, erkundigte sich Jason.
    »Das nehme ich doch an.« Thomas reckte den Hals. »Ich habe ihn allerdings noch nicht gesehen.«
    »Wenn, dann wird er mit Clara unterwegs sein. Sie ist es doch, nach der du Ausschau hältst, hab ich Recht?«
    Thomas war von Anfang an ganz hin und weg von Clara gewesen, und Jason hegte die Befürchtung, sein Vater könnte seinem Onkel die Frau ausspannen. Es wäre nicht das erste Mal.
    Thomas schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe doch versprochen, mich zurückzuhalten und den beiden nicht im Weg zu stehen«, erklärte er. Das klang aufrichtig.
    »Ach, ja? Komm schon, Dad, du wartest doch nur darauf, dass Edward Mist baut, damit du übernehmen und Claras Herz im Sturm erobern kannst.«
    »Nein. Das würde ja bedeuten, dass ich nicht das Geringste aus der Geschichte gelernt habe.«
    »Ich denke, du hast Onkel Edward nicht die Verlobte abspenstig gemacht? Du hast doch immer geschworen,
Mom hätte sich aus freien Stücken für dich entschieden.«
    Thomas nickte. »So war es auch. Aber dein Onkel hatte eben schon damals gewisse psychische Probleme. Nur darum hat er mich und den Fluch dafür verantwortlich gemacht, dass alles den Bach runterging. Genau deshalb halte ich mich jetzt raus. Was auch immer sich zwischen ihm und Clara abspielt, geht mich nichts an.« Er hob die Arme und trat einen Schritt zurück.
    Jason nickte einigermaßen beruhigt. Das klang tatsächlich, als hätte sein Vater vor, die Finger von Clara zu lassen. Gut. Es hatte nämlich erst vor kurzem erste Ansätze einer Annäherung zwischen Thomas und Edward Corwin gegeben. Sollte Thomas auch nur einen einzigen Blick in Richtung Clara riskieren, würde das bei seinem Bruder neuerlich Misstrauen wecken. »Ich bin stolz auf dich, Dad. Es ist schön, dass du die Bedürfnisse deines Bruders vor deine eigenen stellst.«
    »Du irrst dich«, sagte Thomas. »Ich handle aus egoistischen Gründen. Ich brauche meinen Bruder. Der Streit zwischen uns dauert schon viel zu lange.«
    Jason drückte seinen Vater kurz an sich. »Die Corwin-Männer machen Fortschritte«, stellte er mit einem gekünstelten Lachen fest.
    »Ah, da ist Hank. Ich geh mal zu ihm rüber. Such du dir jemanden in deinem Alter zum Reden.« Thomas klopfte seinem Sohn auf den Rücken und steuerte auf seinen zweiten Bruder zu.
    Jason schlug schmunzelnd den Weg zum Bierzelt
ein, vor dem sich eine lange Schlange gebildet hatte. Was nicht anders zu erwarten gewesen war, denn es gab nur diesen einen Getränkeausschank. Er begab sich ans Ende der Schlange, lehnte sich an einen Heuballen und vertrieb sich die Wartezeit damit, die herumflanierenden Festbesucher zu beobachten.
    Und da erblickte er sie.
    Dass sie ihm sofort ins Auge sprang, lag nicht nur an ihrer Verkleidung. Zugegeben, dank Claras Weissagung hatte er ganz unwillkürlich nach roten Gesichtsmasken Ausschau gehalten, aber diese Grazie hätte ohnehin seine Aufmerksamkeit erregt, und sie sah aus, als wäre sie durchaus in der Lage, seine Welt in den Grundfesten zu erschüttern.
    In den Grundfesten erschüttern.
    Nicht unbedingt seine typische Ausdrucksweise. Aber es entsprach den Tatsachen, auch wenn die Formulierung von Clara stammte.
    Die Grazie kam näher, und er konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Ihre langen, schlanken Beine steckten in schmal geschnittenen schwarzen Hüftjeans und schwarzen Velourslederstiefeln. Dazu trug sie ein langärmeliges schwarzes Top und einen roten Schal, passend zu der auffälligen roten Maske, die asymmetrisch geschnitten war und den Großteil ihres Gesichts bedeckte. Sie hatte glänzendes, langes Haar, hellbraun mit blonden Strähnen, das ihr offen über die Schultern fiel; ein paar Fransen hingen ihr keck in die Stirn. Der größte Blickfang allerdings war und
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