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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman
Autoren: Carly Phillips
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betroffenen Geschäfts und Sam Cooper, der Mann, der mit seinem heldenhaften Einsatz eines jener Verbrechen verhindert hat, über die er sonst in seiner Funktion als Journalist so oft selbst berichtet. Die Überfallene wird dem widerstrebenden Helden gleich eine Belohnung für seine Tat überreichen.« Die Reporterin blickte zu ihren Kameraleuten. »Cut!« Dann wandte sie sich zu der verdatterten Besitzerin um. »Okay, jetzt sind Sie dran. Was haben Sie sich denn als Belohnung vorgestellt? «, fragte Carolina.
    Ehe Sam wusste, wie ihm geschah, hatten ihn die hartnäckige Reporterin und die Tochter der Ladenbesitzerin auch schon in das Geschäft geschoben. Die Filmcrew folgte ihnen. Er startete einen letzten Versuch, sich aus dem Staub zu machen, doch die Juwelierin, die sich ihm vorhin als Anna Burnett vorgestellt hatte, hielt ihm bereits ein mit Samt überzogenes Tablett mit antiken Schmuckstücken hin, und die Kamera lief auch schon wieder. Coop blieb also gar nichts anderes übrig, als dem Drängen der Ladenbesitzerin nachzugeben und einen Blick auf die dargebotene Ware zu werfen.
    Er betrachtete die Kleinodien und überlegte fieberhaft, welches davon wohl am wenigsten wertvoll sein mochte, so dass er es ohne schlechtes Gewissen nehmen konnte.
    »Wie wäre es damit?« Anna Burnett hielt eine Männerarmbanduhr aus gehämmertem Gold in die Höhe –
allerdings vor die Kameralinse und nicht etwa, damit Sam sie besser sehen konnte.
    Coop schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Die sieht viel zu teuer aus, und außerdem trage ich so etwas nicht.«
    »Dann nehmen Sie doch ein Collier oder einen Ring für Ihre Frau Gemahlin.« Sie ergriff eine Halskette, die mit grünen Steinen, vermutlich Smaragden, besetzt war, und hielt sie lächelnd in die Kamera.
    »Ich bin nicht verheiratet.« Nicht mehr. Er zwang sich zu lächeln.
    »Dann eben etwas für Ihre Freundin!«
    »Also gut … ich nehme … den hier«, sagte Coop, ehe sie ihn noch schlimmer in Bedrängnis bringen konnte, und deutete auf das allerhässlichste Stück, einen großen, mit bunten Steinen besetzten Ring, in der Hoffnung, dass er nicht allzu viel wert war.
    »Eine sehr gute Wahl. Ich freue mich, dass Sie etwas gefunden haben, das Sie an Ihren heldenhaften Einsatz für unseren geliebten Laden erinnern wird. Wie Sie sehen, gibt es in unserem Juweliergeschäft an der Ecke 47. Straße und Park Avenue eine große Auswahl an weiteren wunderschönen Vintage-Schmuckstücken«, sagte die Besitzerin mit einer ausholenden Handbewegung. Sie verstand es wirklich hervorragend, diese Gelegenheit für ein wenig Gratis-PR zu nutzen.
    Sam Cooper unterdrückte ein belustigtes Grunzen, nicht zuletzt deshalb, weil die verdammte Kamera noch immer lief.
    Sobald Carolina »Cut!« gerufen hatte, steckte er
den Ring ein, bedankte sich bei ihr und Anna und sah zu, dass er davonkam, ehe die gewissenlose Fernsehreporterin auf den Gedanken kommen konnte, ihn auch noch zu interviewen. Er hatte keine Lust auf weitere peinliche Lobhudeleien, die dann über die Bildschirme der ganzen Stadt flimmern würden.
    Als Sam die Redaktion betrat, erhoben sich seine Kollegen und spendeten ihm spontan eine Runde Beifall.
    Er runzelte die Stirn, tat die Pfiffe und Kommentare mit einer unwilligen Handbewegung ab und begab sich zu seinem Schreibtisch. Dort setzte er sich erst einmal hin und lehnte sich zurück. Das war das erste Mal heute, dass er sich eine kurze Ruhepause gönnte. Er zog den Ring aus der Tasche, um ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Bei der Erinnerung daran, wie er in seinen Besitz gekommen war, schüttelte er den Kopf. Eine solche Story wäre selbst dem angehenden Krimiautor in ihm beim besten Willen nicht eingefallen.
    Amanda Nichols, die Kulturredakteurin seiner Zeitung, trat zu ihm und lehnte sich an die Tischkante. »Bei diesem schlechten Licht wirst du aber nicht viel sehen.« Sie beugte sich vornüber, um den Ring aus der Nähe zu betrachten, wobei ihr die langen, blonden Locken über die Schultern fielen.
    Coop konnte Amanda gut leiden. Sie hatten nach seiner Scheidung eine kurze Affäre miteinander gehabt, aber es war auf beiden Seiten nicht die große Liebe gewesen. Zum Glück war Amanda eine der wenigen Frauen, die Sex und Freundschaft trennen
konnten, und so kamen sie trotzdem nach wie vor gut miteinander aus.
    »Er ist potthässlich, nicht?«, fragte Sam.
    »Lass mal sehen«, sagte Amanda und streckte die Hand aus.
    Er reichte ihr das Schmuckstück.
    Amanda war ein
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