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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman
Autoren: Carly Phillips
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der Kerl hatte einen ziemlichen Dickschädel, denn er ging auch diesmal nicht zu Boden. Coop ließ den Deckel ein zweites
Mal auf seinen Kopf niedergehen, mit aller Kraft diesmal, worauf der Mann vor Schmerz stöhnend auf den Bürgersteig sank und das Diebesgut aus seinen Taschen kullerte.
    Ehe sich der Verbrecher von seinem Schock erholen konnte, hatte sich Coop auch schon seine Pistole geangelt und hielt ihn damit in Schach, bis die Polizei kam. Sein Herz klopfte zum Zerspringen, in seinen Ohren rauschte das Blut. Es dauerte nicht lange, da vernahm er eine Sirene, und dann waren auch schon zwei Cops zur Stelle. Der eine legte dem Räuber Handschellen an und bugsierte ihn in den Einsatzwagen, der andere nahm unterdessen Sams Zeugenaussage auf.
    Während er sich die Ereignisse noch einmal durch den Kopf gehen ließ, war Sam Cooper seinem Schicksal fast dankbar dafür, dass eine irreparable Schulterverletzung seiner Karriere bei der Polizei noch während der Ausbildung ein jähes Ende bereitet hatte. Nach dem Vorfall gerade eben hatte er wieder einmal größten Respekt vor der Arbeit seines Vaters und seines älteren Bruders, die beide schon seit einer Ewigkeit Polizisten waren. Wenn ihnen sein neuestes Husarenstück zu Ohren kam, würden sie bestimmt herzlich lachen und ihn damit aufziehen, dass er versucht hatte, ihre Arbeit zu tun.
    »Hey, Mac, hast du noch Fragen oder sind wir fertig? « Nachdem er jahrelang als Journalist im Bereich Verbrechensbekämpfung tätig gewesen war, stand Sam mit vielen Kriminalbeamten und Polizisten in New York auf Du und Du.

    Der Angesprochene nickte. »Wir wissen ja, wo wir dich erreichen, du kannst also ruhig heimgehen und dich ein wenig von diesem Schreck erholen.«
    Coop winkte ab. »Es geht mir gut. Ich bin im Büro, falls ihr mich braucht.« Dort konnte er wenigstens höchstpersönlich dafür sorgen, dass bei der Berichterstattung über den Vorfall niemand die Fakten verdrehte.
    Er wollte sich gerade auf den Weg machen, als die beiden Juwelierangestellten aus dem Laden eilten. »Halt!«, rief die Ältere. »Wir wollten uns noch bei Ihnen bedanken!«
    Coop drehte sich zu der zierlichen, brünetten Frau um, die gegen den Räuber zweifellos nicht die geringste Chance gehabt hätte, selbst wenn er unbewaffnet gewesen wäre.
    »Ich bin Ihnen unbeschreiblich dankbar. Die Schmuckstücke, die der Dieb mitgenommen hatte, sind ein kleines Vermögen wert.«
    Coop trat verlegen von einem Bein auf das andere. Er hätte auf ihre Dankbarkeitsbekundung nur zu gut verzichten können. »Ich war bloß zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort.«
    Die Ladenbesitzerin schüttelte den Kopf. »Nur keine falsche Bescheidenheit! Die meisten Leute wären einfach weitergegangen. Sonst bin ich ja immer mit meinem Vater im Laden, aber er ist über das Wochenende nach Florida gefahren, deshalb hat mir heute meine fünfzehnjährige Tochter ausgeholfen. Ich habe einfach getan, was der Räuber von mir verlangt hat,
weil ich meine Kleine keiner Gefahr aussetzen wollte. Kommen Sie mit; ich bestehe darauf, mich für Ihr mutiges Eingreifen erkenntlich zu zeigen. Leider war ich heute bereits bei der Bank und habe kaum mehr Bargeld in der Kasse, also werden Sie stattdessen mit einem Schmuckstück vorliebnehmen müssen.«
    »Das ist wirklich nicht nötig«, wehrte Coop ab und schüttelte den Kopf. »Ich will keine Belohnung.«
    »Belohnung?« Eine Fernsehreporterin, die er vom Sehen kannte, drängte sich zwischen ihn und die Tochter der Ladenbesitzerin und hielt ihm ein Mikrophon unter die Nase. »Erzählen Sie mir mehr! Ich würde über die Ereignisse nur zu gern einen Exklusivbericht in den Fünf-Uhr-Nachrichten bringen.«
    »Sie meinen, Sie würden meinen Laden namentlich erwähnen?«, fragte die Juwelierin mit glänzenden Augen.
    Die Reporterin nickte. »Wenn Sie wollen, könnten wir auch in Ihrem Geschäft filmen, während Sie Ihrem Retter die Belohnung überreichen.«
    Coop stöhnte auf. Ihm war klar, dass es jetzt kein Zurück mehr gab. Trotzdem versuchte er noch einmal, gegenzusteuern. »Ich nehme keine Belohnung an. Wie gesagt, ich war nur zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort.«
    Die Reporterin tat, als hätte sie es gar nicht gehört. Sie brachte kurz ihre Frisur in Ordnung, straffte die Schultern und gab ihrer Kameracrew ein Zeichen. »Und Action!«
    »Ich bin Carolina Martinez, und ich melde mich
live vom Tatort eines Raubüberfalls mitten in Manhattan. Neben mir stehen die Besitzerin des
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