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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron
Autoren: Dan Shocker
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ihn und sah mit eigenen Augen, was ihren Freund so sehr verblüffte.
    Nun wussten sie, warum sie weder das Eingangsportal öffnen noch das Fenster zerstören konnten. Vor dem Schloss stand der neue Michael Bornier … mit dem Rücken zu ihnen.
    Aus seinem ganzen Körper ragten ektoplasmatische Tentakel und zeigten auf das Portal, das Fenster – und viele andere Stellen.
    »Er verschließt mit seiner Magie jeden Weg nach draußen«, stellte Danielle fest. Offenbar musste er dazu anwesend sein, um einen wirksamen Ausbruchschutz aufzubauen. »Nun weiß ich auch, warum sich das Feuer in einer derartig unnatürlichen Geschwindigkeit ausbreitet – er muss es mit seiner Magie beschleunigen.«
    »Feuer«, sagte Rani plötzlich. »Er will uns damit vernichten … aber es bietet uns auch die Chance zu entkommen.«
    »Fragt sich nur wie.« Danielle hustete, weil bereits schwarze Qualmwolken heranquollen.
    Statt einer Antwort handelte der Inder. Es blieb nicht mehr viel Zeit, dann würden sie ersticken oder verbrennen. Wenn das Feuer erst einmal die Tür erfasste, würde das Portal verbrennen – dagegen konnte auch Ri-la’rh nichts tun. Nur war es dann für die beiden Gefangenen zu spät, weil sie längst tot waren.
    Es sei denn, sie kamen dem zuvor!
    Rani hob die Arme vors Gesicht, zog die Hände in die Ärmel seines Hemdes zurück … und ging in Richtung der Flammen.
    Danielle schrie erschrocken auf.
    Der Koloss von Bhutan ließ sich jedoch nicht beirren. Er packte ein Stück des Armlaufs des abgerissenen Treppengeländers. Halb stand es in Flammen, halb noch nicht – Rani hielt es wie eine Fackel, wirbelte herum und steckte damit das Eingangsportal in Brand.
    Es dauerte lange, bis es endlich Feuer fing; zu lange. Zeit, in der Rani und Danielle verzweifelt um Atem rangen.
    Als das Portal endlich brannte, waren die beiden nahezu von Flammen umschlossen. Sie standen dicht zusammen, um sich gegenseitig vor den Flammen zu schützen. Danielle wandte alle ihr möglichen Hexenkräfte an, versuchte das Feuer auf Distanz zu halten … doch es war kaum mehr möglich. Ließ sie Wind aufkommen, vertrieb die Flammen zwar kurzzeitig, doch schon nach Sekunden rückten sie aus einer anderen Richtung auf sie zu.
    »Jetzt«, ächzte Rani Mahay und gab ihr die Dämonenmaske. »Du folgst mir in einer halben Minute nach.« Er biss die Zähne zusammen und spurtete los. Mit der Schulter krachte er gegen das lichterloh brennende Portal. Die Flammen leckten über seine Kleider, versengten sein Haar. Die Hitze war mörderisch, er glaubte schon selbst in Flammen zu stehen.
    Aber es gelang! Er brach durch, taumelte ins Freie. Brennende Holzstücke flogen um ihn.
    Der Dämon brüllte wütend. Er erkannte, dass er es nur mit Rani Mahay zu tun hatte – nicht mit der Dämonenmaske.
    Vielleicht glaubte er, Danielle wäre im Flammenchaos gestorben. So beging er seinen letzten Fehler und griff an. Tentakel aus nebligem Ektoplasma schossen auf den Inder zu, peitschten ihn, wickelten sich um seinen Leib und seinen Hals, drückten ihm die Luft ab.
    Rani sah noch Borniers zu einer Fratze des bösen Triumphs verzerrtes Gesicht … dann sprang Danielle ins Freie.
    Und der Dämon blickte genau in die Dämonenmaske!
    Ri-la’rh brüllte.
    Der Druck der Tentakel wich von Rani. Binnen einer Sekunde kam er frei, schob die kraftlosen Auswüchse beiseite.
    Mit dem Körper, den der Dämon sich als Wohnung ausgewählt hatte, ging eine erschreckende Veränderung vor sich. Die Gesichtszüge des Malers Bornier verschmolzen zu einem blubbernden, breiigen Etwas, die Augen veränderten sich, der Körper streckte sich … bis schließlich wieder die Gestalt des Journalisten Andreas Bottlinger zum Vorschein kam.
    Aus Mund, Nase, Ohren und Augen tropften faulige, stinkende Nebelfetzen – die Überreste des Dämons. Ri-la’rh verging.
    Bottlingers Körper bebte, sämtliche Gliedmaßen zuckten, er würgte und brach zusammen.
    Rani hetzte sofort zu ihm … was immer geschehen war, Bottlinger konnte nichts dafür. Er war von dem Dämon missbraucht worden. Der Inder konnte allerdings nur noch den Tod des Journalisten feststellen.
    Ri-la’rh und die gespenstischen Geschehnisse im Schloss des Malers Bornier hatten ihr letztes Opfer gefordert.
    Rani fühlte, wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. »Weg hier«, sagte Danielle.
    Zum ersten Mal sah der Koloss von Bhutan zum Schloss. Es brannte lichterloh, ganze Gebäudeflügel brachen in sich zusammen. Das Donnern war
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