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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron
Autoren: Dan Shocker
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die Nachricht mit steinerner Miene hin. Seine Augen blickten ins Leere, als habe er gar nicht gehört, was Björn gesagt hatte.
    Hellmark fühlte sich gedrängt, seinen Beistand zu versichern. »Ich werde euch beschützen. Mit meinem Schwert bin ich in der Lage, jeden Angreifer zu vernichten.«
    »Das ist nicht nötig … der Orden wird unsere Siedlung nicht finden. Und wenn doch, so wird er es nicht wagen, unser Volk auszulöschen, denn es widerspricht dem Gesetz der Nicht-Veränderung.«
    Darauf würde ich mich an deiner Stelle nicht verlassen. Björn dachte an die Wut des Skeletts, als er Obaru befreit hatte. »Vielleicht sieht der Orden es als keine einschneidende Veränderung an, wenn ihr nicht mehr existiert.«
    »Jede Veränderung ist einschneidend«, widersprach Zariul. »Sogar die, die du bereits vorgenommen hast.«
    Das hörte Björn gern – genau deshalb war er schließlich in Al Nafuurs Auftrag nach Itaron gekommen. Um Veränderung zu bringen, den Augenblick aufzusprengen, in dem Rha-Ta-N’my und Molochos noch lebendig waren und ihre Magie noch wirkte.
    Um wie viel bedeutender wäre dann erst die Veränderung, wenn er den Leichenkult auslöschen würde …
    Genau das musste sein Ziel sein!
    Doch bei den Kulariden würde er, wie es aussah, keine Unterstützung für sein Vorhaben finden. Die einzigen, die ihm vielleicht helfen würden, waren Utian und sein Bruder Obaru. Aber auf ihre Unterstützung wollte er sich lieber nicht verlassen.
    Da geschah etwas, das alle Überlegungen zerstörte.
    Ein vielstimmiges Schreien ging durch die Höhle, gefolgt von völliger, schockierter Stille. Alle wiesen auf eine widerwärtige Gestalt, die im Zugang zur Kaverne aufgetaucht war.
    Ein gebeugtes, aufgeschwommenes, erdiges Wesen, das nur entfernt an einen Kulariden erinnerte. Schwarze Augen starrten aus brauner, aufgedunsener Haut, die wirkte wie Lehm und Gestein.
    »Ein vergangene Seele! «, rief Utian, von Grauen erfüllt.
    Die Kreatur hielt einen Kulariden in ihrem Griff und stieß ihn von sich. Der Kularide kroch auf allen Vieren davon. »Ich wollte euch nicht verraten«, rief er, »aber er hat mich gezwungen …«
    »Was ist das für ein Geschöpf?«, wollte Björn wissen.
    »Eine vergangene Seele«, erklärte Zariul mit Grabesstimme, »ist ein Kularide, der dem Leichenorden geopfert wurde. Seine Seele gehört dem Knochenvolk, und es besitzt die Macht, ihn jederzeit aus dem Reich der Toten zurückzurufen …«
    Björn schauderte. Also war dieses Wesen so etwas wie ein lebender Toter. Jedenfalls hatte sich damit die Frage geklärt, ob der Leichenorden wusste, wo sich die Siedlung der Kulariden befand.
    »Ich bringe eine Nachricht«, krächzte die vergangene Seele mit einer Stimme wie aneinander reibendes Gestein. »Unsere Herren teilen euch mit, dass sie euch angreifen und vernichten werden … wenn sich der Fremde nicht freiwillig ausliefert! Er hat gefrevelt und muss dafür bestraft werden.«
    Björns Gedanken überschlugen sich.
    Ausliefern …
    Die Skelette verlangten, dass er sich freiwillig in ihre Gewalt begab. Und sie wussten gleichzeitig, dass er keine andere Wahl hatte, als ihnen zu gehorchen.
    Sonst hätte er ein Blutbad unter den Kulariden auf seinem Gewissen.
    »Komm zu mir«, forderte der Untote. »Sofort! Oder der Angriff der Knochenmonster beginnt.«
    »Geh nicht«, entfuhr es Utian.
    Björn schüttelte den Kopf. »Ich muss!« Er trat vor und rief der vergangenen Seele eines Kulariden zu: »Ich bin bereit!«
    »Nein!«, stieß eine andere Stimme dazwischen. Sie gehörte Anna.
    »Ich muss gehen«, wiederholte Björn. »Bleib bei Utian … vorerst! Wir sehen uns wieder …«
    Björn setzte sich in Bewegung. Die Reihen der Kulariden teilten sich, und er schritt hindurch wie ein Auserwählter … und genau das war er auch. Nur dass ihn am Ende des Weges keine Belohnung erwarten würde, sondern ein qualvoller Tod …

5. Kapitel
    Rani Mahay schrie.
    Irgendetwas bekam er zu fassen. Das zersplitterte Ende einer Treppenstufe? Er vermochte es nicht sagen, aber irgendwelche Splitter bohrten sich in seine Handfläche. Er konnte nicht anders als wieder loszulassen.
    Und fiel.
    Krachte mit dem Rücken gegen etwas, das ihm fast die Wirbelsäule brach, dann gegen eine Wand, rutschte daran in die Tiefe … und kam endlich zur Ruhe.
    Der Aufprall war mörderisch.
    Wenigstens war er im Moment vor einer direkten Attacke des Dämons sicher, weil er nach wie vor die Dämonenmaske trug.
    Jeder einzelne Knochen und Muskel
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