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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron
Autoren: Dan Shocker
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hatte er es genannt.
    Aber war es wirklich nur die Dankbarkeit und die eigene Heißblütigkeit, die Utian, Obaru und die anderen vorantrieb?
    Macabros erhielt die Antwort, als Utian und Obaru sich ihm so weit genähert hatten, dass sie seine Gestalt erkannten.
    Macabros winkte sie zu sich. Utian und Obaru liefen auf ihn zu. Sie vertrauten ihm, weil sie Björn Hellmark vor sich glaubten. Sie wussten nicht, dass der Mann vor ihnen ein Wesen aus feinstofflicher ätherischer Substanz war.
    »Björn!«, rief Utian erleichtert aus.
    Auch Anna lief auf Macabros zu. Er hatte Mühe, ihre Freude zu dämpfen. Erst als er auf die Skelettkrieger auf dem Opferplatz wies, begriffen sie, dass Vorsicht angebracht war.
    »Was tun die Knochenmänner da?«, fragte Obaru verständnislos.
    »Sie opfern jemanden«, erklärte Macabros.
    »Wen?«
    »Einen Menschen, den sie gefangen haben.«
    Utians Gestalt straffte sich. »Das müssen wir verhindern!« Sein Blick richtete sich auf Macabros. In ihnen war glühende Bewunderung zu lesen. »Du hast uns die Augen geöffnet, Björn Hellmark. Durch dich haben sich die Dinge zum Besseren gewendet. Und noch etwas ist passiert, sodass selbst Zariul nicht umhinkonnte, unseren Aufbruch gutzuheißen. Einige von uns haben sich – erinnert …«
    Die Worte sprudelten jetzt förmlich von Utians Lippen, sodass Macabros sich schon Sorgen machte, die Skelettkrieger könnten das Gespräch hören und alarmiert werden. Doch sie waren anscheinend zu sehr auf die Opferung fixiert. Der Gedanke, dass sich Gegner in ihrer unmittelbaren Nähe aufhielten, war für die Mitglieder des Leichenordens so ungeheuerlich, dass sie gar nicht darauf kamen, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
    Utian erklärte Macabros, was nach Björns Verschwinden unter den Kulariden geschehen war. Es hatte Diskussionen gegeben – und Kritik an Zariul. So etwas war noch nie geschehen!
    Zu den heftigsten Kritikern hatten Utian und Obaru gehört.
    Und dann war etwas passiert, was niemand hatte voraussehen können.
    »Wir haben uns erinnert«, flüsterte Utian andächtig und gleichzeitig voller Traurigkeit. »Wir erinnerten uns daran, wer wir einst waren, bevor wir in die Welt des Augenblicks gestoßen und von den Knochenmännern geopfert wurden. Wir waren Xantilonier …«
    Macabros – und mit ihm Björn Hellmark, der durch Macabros’ Augen Zeuge der Ereignisse wurde – begriff, dass durch Obarus Befreiung ein ungeheuerlicher Prozess in Gang gesetzt worden war. Die Veränderung, die Björn angestrebt hatte, trug bereits erste Früchte! Die ewige Ordnung von Itaron drohte zu fallen!
    Das konnte Rha-Ta-N’mys Schergen nicht gefallen. Sie waren daran interessiert, die Verhältnisse in Itaron zu konservieren – und sie würden alles tun, um den Kulariden an jenen Platz zu verweisen, der ihnen ihrer Meinung nach gebührte. Als willenlose Opfer des Leichenordens zu dienen, jetzt und für alle Ewigkeit.
    »Doch diese Zeit ist vorbei!«, sagte Utian voller Inbrunst. »Wir werden kämpfen!«
    Macabros wusste nicht, ob Utian, Obaru und den anderen klar war, was sie da sagten. Es war eine Sache, einen Entschluss zu fassen.
    Die andere Sache aber war, den Knochenmännern tatsächlich im Kampf auf Leben und Tod gegenüberzustehen. Die Kulariden waren kampfunerfahren. Offenbar setzten sie vor allem auf Björn, der sie gegen den Leichenorden anführen sollte.
    »Du wirst uns den Weg weisen, Björn!«, rief Utian.
    Macabros wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Durfte er das Vertrauen, das die Kulariden ihm entgegenbrachten, für seine eigenen Zwecke einsetzen? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dafür mit dem Leben bezahlen würden, war gegeben.
    Macabros erhielt keine Gelegenheit mehr, eine Entscheidung zu treffen.
    Denn in diesem Augenblick änderten sich die Dinge auf Itaron tatsächlich.
    Der Gluthauch des Feuers trieb Rani den Schweiß aus allen Poren. Wenn er in Richtung der Treppe blickte, sah er nichts mehr als einen dichten Flammenvorhang. Von oben drang beängstigendes Krachen, dann ein Rumpeln …
    »Über dem Atelier bricht das Dach ein«, sagte Danielle tonlos. »Es kann nicht mehr lange dauern, dann stürzt das ganze Schloss in sich zusammen – das Holz, das überall verwendet wurde, brennt wie Zunder, da helfen auch die massiven Steinmauern nichts.«
    Das Feuer kam immer näher.
    Rani sah durch die Fensterscheibe, die jedem Versuch, sie zu zerstören, widerstand. »Das gibt’s nicht«, entfuhr es ihm.
    »Was ist?« Danielle trat neben
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