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Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Titel: Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt
Autoren: Dan Shocker
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Hause… in der Sphäre… in der du dich
befindest… ich habe… andere Heimat… das Reich der
Schatten… und der Geister…«
    Sie hielt inne. Wie es ihr vor drei Jahrzehnten in jener Nacht ihr
Großvater beschrieben hatte.
    Meldete er sich nach der langen Zeit wieder bei ihr? Nannte er
sich als Geist jetzt – Doc Shadow?
    Sie entzifferte weiter.
    »… ich muß ihn sprechen… Björn
Hellmark!«
    Marika Heslany fuhr unwillkürlich zusammen.
    Hellmark!
    Diesen Namen hatte sie in der letzten Nacht empfangen.
    Dann war es die Stimme jenes Doc Shadows, des Geistes aus der
Schattenwelt, die sich in ihren Träumen gemeldet hatte.
    Nun aber – erlebte sie einen Wachtraum.
    Shadow hatte die Nacht nicht mehr abgewartet und ihren
Trancezustand ausgenutzt, um erneut mit ihr in Kontakt zu kommen.
    Das ungarische Medium nahm in fliegender Hast eine neue Seite
vor.
    Hier war die Schrift teilweise so verschnörkelt und in
solcher Eile zu Papier gebracht worden, daß sie Mühe
hatte, die einzelnen Worte voneinander zu trennen.
    »… Er ist… der Feind der Geister… und
Dämonen… ich habe es hier erfahren… von einem, der es
wissen muß… es gibt noch andere Feinde, die… nicht
minder tödlich sind… die Omega-Menschen… sie sind
mitten unter uns und wollen die Menschheit ausrotten… nur ich
kann sie, erkennen… aber dort, wo ich bin… kann ich nichts
für euch tun… ich will wieder leben, ich muß wieder
leben…«
    Noch zwei Seiten lagen vor ihr.
    »… die Zeit drängt… kann nicht warten…
einer hat mich als seinen Feind erkannt… will mich
endgültig vernichten… auch mein geistiges Dasein… in
dem er den Leib verbrennt, in dem ich mein Leben verbrachte…
muß handeln… verzeih… deine Kraft muß mir
helfen, um die Botschaft… ans Ziel zu bringen… mehr kann
ich momentan nicht tun…«
    Die letzte Seite sah aus, als hätte ein Kind sie
vollgekritzelt.
    Buchstabenfragmente, Striche und Kreuze, noch mal der Name
›Shadow‹.
    Dann kam der Druck in ihrem Kopf.
    Wie ein Orkan traf er sie. Mit einer Wucht, daß sie
aufschrie und die Papiere in einer heftigen Abwehrbewegung von der
Tischplatte fegte.
    Etwas war in ihr so stark, daß sie ihm nichts entgegensetzen
konnte.
    Marika Heslany kam nicht mal mehr dazu aufzuspringen.
    Ihr Schicksal ereilte sie noch im Sitzen.
    Ihre Lebensenergie wurde übernommen, und wie in jener Nacht
vor rund dreißig Jahren auf dem nächtlichen Dorffriedhof
verlor sie auf der Stelle das Bewußtsein.
    Es war gut, daß der Sessel Lehnen besaß und so dicht
am Schreibtisch stand.
    Sie fiel nach vorn auf die Platte und nicht zu Boden.
    Marika Heslanys Sinne erloschen, und es war wie der Tod…
     
    *
     
    In den Schrei aus dem Mund der blitzartig von der Decke
Herabstürzenden mischte sich ein weiterer, auf den es nun auch
nicht mehr ankam.
    Schwester Belinda schrie.
    Sie war weiß wie Kalk und stand da wie angewurzelt.
    Der steife Körper hätte sie garantiert getroffen und
möglicherweise beim Zusammenprall erheblich verletzt.
    Aber da waren zwei kräftige Männerhände, die sie
packten und zur Seite rissen. Das war der Mann, der ihr eben noch
alles erklärt hatte.
    Aber – wie war es dann möglich, daß sie ihn in der
gleichen Sekunde nochmal vor sich sah?
    Er reckte seine kräftigen Arme in die Höhe und griff
nach dem stürzenden Körper, der auf dem Boden zerschmettert
wäre, wenn dieser Mann nicht geistesgegenwärtig reagiert
hätte.
    Linda Tanner stürzte zwei Meter von ihrem Bett entfernt in
die auffangenden Arme.
    Der blonde Mann ging federnd in die Knie und drohte mitsamt der
Last, die er auffing, umzukippen, schaffte es aber doch noch, im
letzten Augenblick den Sturz zu verhindern.
    Linda Tanners Sturz wurde hart gebremst, aber nur dies rettete ihr
in diesen Sekunden das Leben.
    Die Krankenschwester hätte schwören können,
daß fünf, sechs Sekunden noch eine dritte männliche
Gestalt in dem Zimmer anwesend war…
    Der Mann, der sich ihr als Björn Hellmark vorgestellt hatte,
hob die noch immer schreiende Linda Tanner auf das Bett – und
dann sah sie ihn nicht mehr.
    War sie einer Halluzination zum Opfer gefallen? Wie jener auf dem
Monitor?
    Der Mann, der nach ihrer Meinung nach das Leben der Patientin
gerettet hatte, stand doch hinter ihr und hatte sie vor dem
Zusammenprall bewahrt!
    Wie paßte das alles zusammen? Konnte sie ihren Sinnen
überhaupt noch trauen?
    Sie ahnte nicht, daß der gleiche Mann, der sich
geistesgegenwärtig um sie gekümmert hatte, auch
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