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Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Titel: Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons
Autoren: Dan Shocker
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Skorpion-Dämon, in den sie stets große
Erwartungen gesetzt hat, ist wieder zum Leben erwacht. Seine Diener,
steinerne Zeugen seiner Macht und seines Geistes, haben die
Totenwache in seinem Tempel gehalten und helfen ihm nun bei der
Rückkehr und Festigung seiner Macht. Die Skorpione und
Skorpion-Krieger, deren Bogen stets gespannt sind, um den Feind
augenblicklich zu fallen, gehorchen ihm – und auch mir, denn ich
bin eine, die der Skorpion-Dämon auserwählt hat, um seine
Pläne zu verwirklichen. Ich bin sein Medium, und ich bin es
gern… Seine Macht ist meine. Ich kann durch ihn die Skorpione
rufen, an jeden Punkt, der mir beliebt, die Skorpione versetzen, auf
deine Hand, deine Schenkel, deinen Bauch… oder auch in deinen
Kopf…«
    Carminia Brado stöhnte unterdrückt, ihr Blick ging zu
dem gefesselten Mann, der an ihrer Seite lag, ebenfalls ein Opfer des
Betäubungsgiftes, das die kaltherzige Chinesin ihnen in die
Getränke gemischt hatte.
    Da war ihr alles klar.
    Der Mann, aus dessen Kopf der Skorpion gekrochen war – durch
die falsche Madame Mizu war sein Tod herbeigeführt worden.
    Die Skorpion-Pfeile, von denen Björn gesprochen hatte, und
die auf die kleine dürre Frau und seinen Zweitkörper
abgeschossen worden waren, stammten offenbar von dem gleichen Ort,
woher sie auch die Skorpione rief. Sie hatte die Schüsse aus dem
Unsichtbaren bewirkt, mit einer gefährlichen geistigen
Kraft.
    Weiteres Rätselraten war müßig. Madame Mizus Plan
war klar: sie wollte ihre Feinde beseitigen. Carminia und Björn
waren solche Feinde.
    »Warum mußten der, Mann und die Frau sterben?«
Carminia Brado versuchte Zeit zu gewinnen und die falsche Madame Mizu
hinzuhalten, bis Björn bei Bewußtsein war. Wenn er
erkannte, was da gespielt wurde, gab es eine Chance. Mit seinem
Zweitkörper konnte er die Situation meistern.
    Doch der geliebte Mann rührte sich nicht. Es gab keinerlei
Anzeichen dafür, daß er erwachte. Er mußte eine
besonders intensive Dosis des Betäubungsmittels abbekommen
haben.
    »Ich fühle, wenn man mir etwas anhaben will«, sagte
die Chinesin. »Und da ich das weiß, noch ehe meine Feinde
zuschlagen können, bin ich ihnen stets um eine Nasenlänge
voraus. Zum Beispiel wird in diesem Moment mein Tod geplant –
aber ich werde schneller sein, nur eine einzige Sekunde. Die reicht
aber aus. Der Mann vor der Tür hat keine Chance…«
    Liu zuckte zusammen. Mit diesen Worten war er gemeint!
    Er kannte die tödliche Waffe, die unglaubliche Schnelligkeit,
mit der die Frau, die er aus tiefstem Grund seines Herzens
haßte, aktiv werden konnte.
    Er durfte keine einzige Sekunde mehr verlieren!
    Der Kellner schlug die Klinke herab, stürmte mit einem
Aufschrei durch die Tür und hielt die entsicherte Pistole, die
er die ganze Zeit über bei sich getragen hatte, in der
Rechten.
    Madame Mizu sah ihn nur an.
    Zum Abdrücken kam Liu nicht mehr. Mitten auf seiner Stirn
erschien ein großer, langer Skorpion, der sich in sein Haar
krallte und den gekrümmten Schwanz mit dem Giftstachel genau
zwischen seine Augen stoßen wollte.
    Der langgezogene Schrei verdoppelte sich.
    Es war nicht mehr nur Liu, der schrie, als er das Tier
spürte, sondern auch ›Madame Mizu‹ schrie.
    Der Skorpion, den sie aus dem Nichts, aus dem unterirdischen
Tempel in der Wüste, gerufen hatte, und der hier materialisiert
war – kam nicht aus dem Kopf des mutigen kleinen Mannes, wie sie
es sich gewünscht hatte. Er wurde außerhalb des Kopfes
materialisiert und erschreckte Liu, bekam aber keine Gelegenheit, den
Giftstachel in seine Haut zu bohren.
    Denn – der Skorpion flog im gleichen Augenblick durch die
Luft und landete mitten im Gesicht der Chinesin, die den Stachel
vollends abbekam.
    Im Türrahmen zeigte sich ein winziges Geschöpf.
    Blobb-Blobb.
    Er hatte drei seiner ›Para-Antennen‹ ausgefahren und den
Skorpion mit geistiger Kraft auf die Verursacherin
zurückgeschleudert, deren unheimliche Kräfte im gleichen
Augenblick paralysierten.
    Hinter Blobb-Blobb tauchte Richard Patrick auf, völlig
außer Atem.
    Der Verleger sah die beiden Gefesselten am Boden, darunter
Hellmark dessen Augenlider leicht zuckten, als hätte der
gellende Aufschrei ihn aus der lähmenden Umnebelung seines
Bewußtseins gerissen.
    Dann ging es Schlag auf Schlag.
     
    *
     
    Madame Mizu lag zuckend am Boden. Ihre Augen waren weit
aufgerissen, ungläubiges Erstaunen spiegelte sich darin.
    Sie sah, daß Liu, der Kellner taumelte, daß er noch
immer seine Pistole in
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