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Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Titel: Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons
Autoren: Dan Shocker
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würde.«
     
    *
     
    Macabros materialisierte.
    Diesmal war er wirklich Macabros. In voller Montur, mit
Dämonenmaske, die seinem Kopf das Aussehen eines
Totenschädels verlieh, und dem › Schwert des Toten
Gottes‹.
    Er kam aus Bangkok in den unterirdischen Tempel, der dem
Skorpion-Dämon geweiht wurde.
    »Nein! Tu’ es nicht!« Eine Frau schrie voller
Angst.
    Die Stimme hallte durch die zwielichtige Welt des uralten,
unerforschten Gemäuers.
    Da war jemand in Gefahr.
    Ein Gedankenimpuls genügte. Der Ankömmling erstand neu
dort, woher der ängstliche Schrei gekommen war.
    Er platzte mitten hinein in das dramatische Geschehen.
    Macabros tauchte wie ein Geist hinter dem Skorpion-Dämon auf,
der die junge Französin umklammert hielt, die außer
schreien nichts tun konnte.
    »Es wird ganz schnell gehen, meine Liebe«, erklang die
Stimme des Zwitterwesens zynisch. »Du wirst sterbend in meine
Arme fallen… und neu daraus erwachen als eine andere. Nur der
Stich wird ein wenig schmerzhaft sein.«
    Plötzlich stieß das › Schwert des Toten Gottes
‹ auch schon nach vorn.
    Macabros wollte kein Risiko eingehen.
    Wenn der Skorpion-Mensch erkannte, daß jemand hinter ihm
stand, konnte er den Sieg über das Leben der schreienden Frau
noch erlangen.
    Der riesige Stachel ritzte den weinroten, hauteng anliegenden
Pulli, den Desirée Mallon über einer nicht minder hauteng
anliegenden Hose trug. Nach ihrer Ankunft in dem kleinen Berghotel in
der Sierra Nevada hatte sie bequeme Kleidung angelegt.
    In der Bewegung erstarrte der Stachel. Leises Rascheln lief durch
den Skorpion-Körper, der blitzschnell zusammensank.
    Der Tod, den ein Dämon nur erleiden konnte, wenn er mit dem
magischen Schwert berührt wurde, trat so überraschend ein,
daß der Skorpion mit dem Menschenkopf nicht mal mehr erkannte,
wer sein Gegner war.
    Eine dichte gelbe Wolke mit penetrantem Schwefelgeruch hüllte
die Französin und Hellmarks Zweitkörper ein.
    Desirée wurde von dem sich auflösenden Dämon so
schnell losgelassen, daß sie nach vorn taumelte und
unweigerlich wieder gestürzt wäre, hätte Macabros
nicht geistesgegenwärtig nach ihrem Arm gegriffen und sie
aufgefangen.
    »Sie brauchen keine Angst mehr zu haben«, sagte er
freundlich zu ihr. »Es ist vorbei… Der Stachel hat nicht
mal Ihre Haut geritzt… Ihnen ist nichts geschehen.«
    »Nach Hause«, wisperte sie kaum hörbar. »Ich
will nach Hause.«
    »Wenn Sie mir sagen, wo das ist, bringe ich Sie gern
dorthin.«
    Da kam ihr alles noch unglaubwürdiger vor. Gerade jetzt, wo
die Gefahr gebannt und sie dem Giftstachel des Skorpion-Dämons
entronnen war, versagten ihre Nerven und forderte der
überstrapazierte Organismus seinen Tribut.
    Desirée verdrehte die Augen und sank in Macabros’
Arme.
    »Wenn das Carminia sieht, gibt’s Ärger,
Mademoiselle«, bemerkte Hellmarks Zweitkörper. Er sah sich
hilfesuchend um und ging dann über die Treppe nach oben in die
Kammern, in denen die Fackeln brannten und sich die Nischen mit den
steinernen Darstellungen von Skorpionen mit Menschenköpfen
befanden. Eine große Anzahl von Skorpion-Menschen war
bewaffnet. Die Pfeile, aus den Schwanzspitzen der Skorpione
gefertigt, waren auf den Mann und die Frau gerichtet.
    Von zwei Bogen fehlten die Pfeile.
    Macabros konnte sich denken, was mit ihnen passiert war.
    Es waren jene Pfeile, die die falsche Madame Mizu aus dieser dem
Bösen geweihten unterirdischen Pyramide mit Hilfe ihrer
veränderten geistigen Kräfte nach Bangkok getragen hatte,
um die kleine dürre Frau und auch ihn zu töten.
    Nur im ersten Fall war ihr das geglückt. Und während
Macabros mit Desirée Mallon auf den Armen die geheimnisvollen
unterirdischen Kammern der vor Jahrtausenden lebenden Dämonen-
und Rha-Ta-N’my-Anbeter durchschritt, kam es in Bangkok im
›Hotel Mizu‹ zu einem dramatischen Finale.
     
    *
     
    Der Schrei hallte noch durch den Korridor, als Björn,
Carminia Brado und Richard Patrick schon durch den
Verbindungskorridor stürmten.
    Dort stießen sie auf Rani Mahay, der von der anderen Seite
angelaufen kam.
    Hellmark und Rani liefen sich fast in die Arme.
    In dem kleinen Haus war der Schrei überall zu hören.
Türen wurden aufgerissen, besorgte Gesichter waren zu sehen. Vom
Hotelpersonal tauchten einige Personen auf.
    Björn und Rani hatten das gleiche Ziel: die hinterste
Tür im Korridor, aus der der Schrei noch hallte und hinter der
einiges vorzugehen schien.
    Mit dumpfem Lauf fiel ein schwerer Körper gegen
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