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Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Titel: Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits
Autoren: Dan Shocker
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halbe Minute herrschte Schweigen zwischen den beiden
Männern.
    »Willst du damit sagen, daß der Mann, der mit uns
gesprochen hat, gar nicht Stuart Mayburry gewesen ist? Daß ein
anderer…«
    »Ich habe da eher an etwas anderes gedacht, Tim«, fiel
Sheridan ihm ins Wort. »Aber ich wage kaum, darüber zu
sprechen. Du wirst mich erst recht für verrückt halten.
Doch du bist mein Freund, wir kennen uns schon lange. Das macht es
mir etwas leichter.
    Mayburry wird nicht durch ein Double dargestellt, das will ich mal
ausklammern. Mich irritiert sein schnelles Altern. Ich habe mal
gelesen, daß Menschen, die sich mit okkulten Praktiken und
Schwarzer Magie beschäftigen, ausihrer eigenen Kraft
schöpfen und sich schnell verbrauchen, wenn sie nicht andere
Opfer vorschieben können oder dies aus einem bestimmten Grund
nicht wollen. Du wirst mich auslachen, ich weiß. Aber ich kann
nicht anders, Tim, ich muß einfach darüber sprechen. Ich
werde diese Gedanken nicht mehr los.
    Ich fürchte, da ist etwas Übersinnliches im Spiel,
etwas, was weder du noch ich mit Händen greifen können.
    Mayburry und Hampton haben experimentiert.
    Er war sich nicht ganz sicher, was heute nacht da auf ihn zukam,
und sicherte sich deshalb durch meine Anwesenheit ab. So hatte er im
Notfall, wie er glaubte, einen Mann für alle Fälle, der ihm
zu Hilfe eilen würde, wenn etwas schiefging.
    Seine Rechnung ging nicht auf…
    Wer sich gewissen unsichtbaren Mächten aussetzt, wer glaubt,
sie zu beherrschen – der wird von ihnen beherrscht. Tim! Das ist
die Lösung! Plötzlich paßt alles zusammen.
    Mayburry und Hampton waren tot, möglicherweise scheintot. Sie
kamen wieder zu sich… Sie fanden die beiden toten Hunde –
und ließen sie verschwinden. Du hast die Kadaver nicht gesehen,
nicht wahr?«
    »Nein. Ich habe aber sämtliche Kellerräume gesehen,
auch den, von dem du behauptest, daß dort irgendwelche
technischen Geräte stehen würden. Nichts davon war zu
finden. Der Raum war frisch gestrichen und leer bis auf ein
Regal.«
    »Aber das war alles bloß Tarnung, Tim! Begreifst du
denn nicht? Sie mußten dich überzeugen. Magie! Du hast die
Dinge anders gesehen als ich. Schon als ich im Keller war, ist es mir
aufgefallen: die Atmosphäre! Ich habe mich nicht wohl
gefühlt. Da war etwas Fremdes, etwas Bedrohliches im Haus…
Mayburry und Hampton führen spiritistische Experimente durch.
Sie wollen nicht entdeckt werden. Möglich, daß Mayburry
anfangs eine gewisse Furcht hatte – und nun doch hineingezogen
wurde. Vielleicht gegen seinen Willen… Das alles muß man
nachprüfen. Es ist möglicherweise lebenswichtig für
ihn. Wenn Magie im Spiel war oder andere geheimnisvolle Kräfte,
Tim, dann wurde nicht ich getäuscht, sondern ihr.
    Die Hunde sind tot!
    Meine Walther! Zwei Kugeln fehlen… jetzt kann ich es dir
beweisen…«
    Er fingerte die Pistole aus der Schulterhalfter und nahm das
Magazin heraus.
    Da passierte es.
    Der Wagen, der sicher über die nächtliche Straße
Richtung London gefahren wurde, geriet in heftige
Schlingerbewegung.
    Vor dem Auto tauchten zwei große, glühende Flächen
auf. Sie sahen aus wie die Scheinwerfer eines entgegenkommenden
Autos.
    »Was ist denn los?!« brüllte Sheridan.
    Plötzlich riß der Fahrer das Steuer mit harter Hand
herum, um der Leuchterscheinung auszuweichen, weil er befürchten
mußte, sonst frontal mit dem vermeintlich entgegenkommenden
Fahrzeug zusammenzustoßen…
    Das war ihr Verderben!
    Der Wagen mit den drei Männern schoß mit hoher
Geschwindigkeit quer über die Fahrbahn. Der Fahrer konnte das
Auto nicht mehr unter Kontrolle halten. Reifen quietschten, das
Fahrzeug geriet über den Seitenstreifen und knallte frontal
gegen einen Baum.
    Glas splitterte, Blech zerriß mit schrillem Kreischen.
    Die beiden leuchtenden Kugeln, die der Fahrer für
Scheinwerfer eines anderen Autos gehalten hatte, waren
verschwunden.
    Auf kerzengerader, trockener Straße war der Wagen von der
Fahrbahn abgekommen.
    Etwas Unsichtbares, Bedrohliches zog sich vom Ort des Geschehens
zurück.
    Menat hatte gehandelt…
     
    *
     
    Harry Carson reagierte trotz der Aussichtslosigkeit seiner Lage
geistesgegenwärtig und blitzschnell.
    Er spreizte die Arme.
    Durch seinen Körper ging ein Ruck. Die Schwerter, die er
ebenfalls noch festhielt, knallten auf den steinigen Untergrund.
    Harry Carson hing zwischen Himmel und Erde und ragte nur mit Kopf
und Schulterpartien aus dem Erdloch.
    Die dünnen, bleichen Arme mit den
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