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Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Titel: Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria
Autoren: Dan Shocker
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verstummte und merkte, daß sie sich nicht mehr bewegen
konnte. Eiswasser statt Blut schien mit einem Mal durch ihre Adern zu
fließen.
    Sie erstarrte, ihre Haut wurde grauweiß, wie die
Oberfläche eines Steins.
    Und so geschah es im ganzen Haus…
    Vontox wollte sich den Rücken freihalten, belegte alle, die
sich in dieser Stunde im ›Chateau Pasteur‹ aufhielten mit
einem Bannfluch und hinderte sie am Schreien und daran, sich zu
bewegen.
    Das Chateau wurde zum Totenhaus.
    Die Menschen erstarrten in der Bewegung und blieben in der
Stellung, in der sie sich gerade befanden.
    Ein Besucher saß auf der Bettkante, schien zum Sprung bereit
und sah aus wie ein grauer Stein. Ein anderer Gast hatte die Tür
aufgerissen, hatte die Schwelle schon überschritten, war weit
nach vorn gebeugt – und kam keinen Millimeter mehr
weiter…
    Andere standen auf den Treppen, einen fünften hatte es in dem
Moment erwischt, als er in den Morgenmantel schlüpfte.
    Totenstille herrschte überall – bis auf den Bezirk, in
dem sich das Duell der Magier abspielte.
    Die Begegnung der beiden unterschiedlich denkenden und
fühlenden Kontrahenten ließ das Chateau zum Alptraum
werden.
    Wie in einem solchen konnten die Menschen, die die Gefahr
spürten und fliehen wollten, nicht mehr weg, verwandelte eine
liebliche Umwelt sich in eine Hölle.
    Im Garten wurde der grüne Rasen rot.
    Feuerblasen stiegen auf, als ob die Erde flüssiges Magma
ausstoße.
    Die Luft außerhalb der Räume wurde unerträglich
heiß.
    In wenigen Sekunden wurde der ganze Garten zum Feuersee.
    Skash, der Skelett-Magier, war von dem plötzlichen Angriff
überrumpelt und verlor wertvolle Zeit.
    Er parierte. Seine bleichen Knochenarme fuhren in die
Höhe.
    Im ersten Moment kam es zu keiner Abwehr der Kraft, die Vontox ihm
entgegenschleuderte.
    Friedrich Chancell schwebte in Lebensgefahr.
    »Zurück in die Pyramide! Sie bietet dir allen Schutz,
den du brauchst. Er ist hier!«
    Unter Chancells Füßen entstand in dem Moment, als der
Boden zum mörderischen Feuersee wurde, eine hauchdünne
dunkle Platte, die aussah wie eine geschwärzte Eisscholle. Sie
bewegte, sich auf der Oberfläche. Skashs Magie neutralisierte
die Luft, den Sturm und die Hitze rings um Friedrich Chancell –
und wie einem Gedankenbefehl gehorchend glitt die Pyramide aus dem
Hintergrund in das Blickfeld des Magiers aus Lemuria.
    Friedrich Chancell verschwand in der Pyramide, während Skash
sich weder durch den Orkan noch durch das Feuermeer aus der Fassung
bringen ließ.
    Sein sonnengelber Umhang wehte knatternd um seine Schultern, die
heiße Luft stieg flirrend von der feurigen Fläche empor,
die Flammenzungen aber erfaßten weder den Umhang noch die
fahlen Knochen.
    Skash wußte sich zu schützen.
    »Ich habe lange nach dir gesucht«, ertönte die
dumpfe Stimme über den Feuersee, zu dem der Garten geworden war.
»Viele unnütze Wege mußte ich gehen, Peiniger und
Vernichter meines Volkes. Nicht nur meines Volkes, sondern vieler
Völker, die dir ein Dorn im Auge waren… Du hast zu viele
getötet, Vontox…«
    Ein widerliches Lachen klang aus dem Raum zurück, in dem
Lorette Grande als regloser Stein in ihrem Bett saß.
    »Scheinbar waren es nicht genug. Es war damals ein Fehler,
dich überleben zu lassen. Ein Magier zuviel – das schafft
Ärger. Ich wußte nicht, daß du
Herrschaftsgelüste haben könntest. Seit wann interessiert
ein Winzling aus dem Mikrokosmos sich für Dinge, die nur Lemuria
angehen…«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Ich habe dich
gesucht – und gefunden. Lemuria interessiert mich
nicht…«
    Ein Bluff?
    Zumindest klangen die Worte überzeugend.
    Vontox merkte den Strom, der in ihm aufstieg.
    Hatte er sich getäuscht? War nicht Skash der Feind, den er
suchte, der…
    Einen Moment war er abgelenkt.
    Skash konnte nachhaken.
    Der heiße Windstoß stieg wie eine Kerzenflamme
über dem Garten hoch, sammelte sich – und wurde auf Vontox
zurückgeschleudert wie ein Bumerang.
    Vontox raubte es den Atem.
    Er konnte mit einigen raschen Beschwörungsformeln die erste
unmittelbare Gefahr abblocken und geriet dabei außer Atem.
    Die Magie, die ihm entgegenschlug, war stärker, als er
vermutet hatte.
    Er mußte seine eigenen Anstrengungen verdoppeln.
    Die roten Wolken über dem Skelett-Magier wurden zu einem
gewaltigen Glutball und rasten dann wie ein glühender Komet auf
Skash herab.
    Die Kraft, die Vontox einsetzte, war enorm. Die Hände, weit
ausgestreckt, begannen zu zittern. Er
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