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Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Titel: Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria
Autoren: Dan Shocker
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medialen
Fähigkeiten«, sinnierte er. »Ich hoffe nicht,
daß der blaue Guuf-Schädel, dessen Verhalten mir nach wie
vor nicht ganz klar ist, den Tod jenes Mannes nicht willkürlich
herbeiführte, um an sein Ziel zu gelangen, daß es wirklich
nur ein Zusammentreffen merkwürdiger Zufälle
gab…«
    Er unterbrach sich.
    Lorette Grande seufzte leise, ihre Augenlider zitterten.
    Das Schlafzimmer war wieder so, wie sie es in dieser Nacht
aufgesucht hatte. Nichts mehr darin erinnerte an den Kampf der
Magier.
    Skash, Friedrich Chancell, Harry Carson und Macabros suchten die
außenstehende Pyramide auf.
    Die Unruhe im Haus nahm zu. Die von Vontox in die Erstarrung
gezwungen worden waren, regten sich wieder, blickten sich verwirrt um
und wußten nicht, wie sie in diese Lage gekommen waren.
    Die Pyramide schloß sich, ehe sie jemand wahrnehmen
konnte.
    Auch Josephine, Lorette Grandes Schwester, bemerkte sie nicht
mehr. Wie die anderen erwachte auch sie aus einer totenähnlichen
Starre und wußte nicht, wie ihr geschehen war…
     
    *
     
    Lorette Grande faßte sich an die Stirn.
    Böse Erinnerungen stiegen in ihr auf.
    Sie verglich sie mit der Wirklichkeit.
    Nichts von alldem stimmte. Das Zimmer war nicht verwüstet,
die Vorhänge nicht zerfetzt, draußen war der Rasen –
und kein Feuersee…
    Sie sah sich aufmerksam um, faßte alles vorsichtig an und
spürte die Dinge wirklich.
    All das Schlimme – nur ein Traum?
    Sie schluckte.
    Und das mit – Henri?
    Die Gäste im Haus… Sie hörte das Rumoren, die sich
öffnenden und schließenden Türen, die Schritte und
Stimmen…
    Das mit Henri war kein Traum!
    Sie mußte an Josephine denken, die die Totenwache
übernommen hatte und ohne erfindlichen Grund zog es sie
plötzlich in die kleine hauseigene Kapelle des ›Chateau
Pasteur‹.
    Eine Stimme schien sie zu rufen…
     
    *
     
    Nicht nur sie zog es dort hin.
    Da war noch jemand, der sich angezogen fühlte.
    Der Geist Henri Grandes…
    Denken und Handeln waren bei ihm ein und dasselbe.
    Er wollte in die Kapelle – und war schon dort. Er
›sah‹ Josephine, die verwirrt wirkte und an sich
herabblickte, als stimme etwas nicht an ihr. Er sah den offenen Sarg,
in dem seine sterbliche Hülle lag, und das Blumenmeer.
    Henri Grande konnte sich dem mächtigen Sog, der ihn gepackt
hatte, nicht entziehen. Sein Körper übte eine Macht auf ihn
aus, der er nichts entgegenzustemmen hatte.
    Er und dieser Körper gehörten zusammen und bildeten eine
Einheit. Wie es seinen Geist und seine Seele hinauskatapultiert
hatte, zog es ihn jetzt wieder hinein.
    Er wollte schreien. Die Schmerzen, die ihn peinigten, waren
unerträglich. Er kam nicht gegen sie an, mußte sie
aushalten – und dann war er wieder in seinem Körper drin,
Leib und Seele vereinigten sich, die Schwerelosigkeit, die er so
angenehm empfunden hatte, wich einer bleiernen Schwere, einer
Erdgebundenheit, die ihm das Atmen zur Qual machte.
    Das Atmen?
    Er hörte eilige Schritte.
    »Josephine?« fragte eine Stimme.
    Lorette?!
    »Oui, Lorette «, antwortete die Gefragte verwirrt.
»Was ist das nur für ein eigenartiger Tag? Du wirst es
nicht fassen, aber ich muß wohl auch eingeschlafen
sein…«
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Josephine?«
    »Natürlich… Was sollte nicht in Ordnung
sein?«
    »Im Haus – ist es so merkwürdig… alle haben so
seltsame Träume gehabt. Ich auch…«
    Ihr Blick fiel auf den Toten.
    Lorette Grande fuhr zusammen und wankte.
    »Josephine .!« sagte sie kraftlos. Ihre Schwester
reagierte sofort und hielt sie fest. Ein Schwächeanfall? Vor
ihren Augen begann es zu flimmern, in ihren Ohren rauschte das Blut.
»Sieh’… in den Sarg, Josephine, sag’ mir, was du
siehst…«
    »Ich sehe Henri und…« Da versagte die Stimme.
    Lorette Grande stand da mit weitaufgerissenen Augen und konnte
nicht fassen, was sie sah.
    Henri atmete!
    Und richtete sich jetzt langsam auf…
     
    *
     
    Diese Szene war so unwirklich, so unfaßbar, daß die
Frau anfing, an ihrem Verstand zu zweifeln.
    Sie brachte kein Wort mehr über ihre Lippen. Seltsamerweise
erfüllte sie auch kein Grauen.
    Henri lebte! Alles war nur ein Irrtum! Er war scheintot
gewesen… Dinge, von denen man manchmal las, hatten sich in
diesem Haus abgespielt.
    Er kam auf sie zu.
    »Henri?« flüsterte sie. »Bist du’s
wirklich – oder träume ich schon… wieder?«
    »Ich bin’s wirklich, Lorette…«
    Und sie fühlte seinen festen Griff, seinen Atem und
spürte seine Nähe.
    Leben!
    »Du brauchst
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