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Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria

Titel: Macabros 109: Vontox - Der Magier aus Lemuria
Autoren: Dan Shocker
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merkte, wie seine Knie weich
wurden.
    Die Geschwindigkeit des Glutballs nahm zu. Das Rauschen und
Zischen mußte kilometerweit zu hören sein.
    Die Hölle schien ihre Pforten geöffnet zu haben. Hitze
und bestialischer Gestank wehten über das vor wenigen
Augenblicken noch gepflegte Anwesen.
    Nun sah es aus wie eine Landschaft auf einem fernen Stern.
    Skash sah die tödliche Gefahr. Mit aller magischen Kraft
stemmte er sich dagegen. Er schien mit seinen langen, bleichen
Knochenfingern den Ball zu berühren. Er faltete sich
auseinander, wurde breit und flach und spannte sich wie ein zu tief
geratener Himmel über ihn.
    Die ganze Wucht wurde weggenommen. Der flache rötliche Himmel
platzte auseinander und zerstob zu einem Feuerwerk unwirklicher
Farben, die lautlos vergingen.
    Vontox murmelte eine neue Formel. Sie schwächte ihn enorm,
doch er setzte nun alles auf eine Karte, wollte seinen Gegner in die
Verteidigung zwingen, ihm keine Gelegenheit geben, ebenfalls einen
Angriff zu starten.
    Wenn er lange genug verteidigte, fehlten ihm die Kräfte
für einen Angriff.
    Ein Blitz zuckte auf und spaltete die gespenstische
Atmosphäre.
    Vontox befand sich im selben Augenblick nicht mehr da, wo er eben
noch gestanden hatte.
    Er war nun draußen im Garten, unter seinen Füßen
materialisierte wie ein erkalteter Lavabrocken ein Stück
Erde.
    Unüberwindbar wie ein Fels schien auch Vontox zu stehen. Wie
ein Herrscher hielt er die Arme ausgestreckt und blickte finster.
    »Nur wer aus Lemuria kommt, hat die Macht über das
Feuer!« sagte er triumphierend. »Und wer das Feuer
beherrscht, kann den anderen darin umkommen lassen. Du, Skash, wirst
meine Kreise nie wieder stören. Ich kann aus dem Stein Leben
machen – und das Leben zu Stein werden lassen. Lemuria hat viele
große und kleine Katastrophen erlebt. Eine kleine Katastrophe
läßt sich ohne besonderen Aufwand sicher auch hier
erzeugen…«
    Er ließ Bilder aus Lemuria auferstehen, Bilder, die ihn
faszinierten, die er miterlebt hatte. Auch den Untergang, den er zum
Teil selbst in die Wege geleitet hatte, um sich vor jenen zu
schützen, die ihn loswerden wollten. Doch er war schneller als
sie…
    So beschwor er die Erinnerung und die Vergangenheit.
    Gewesenes mischte sich mit der Realität.
    Ein Zeichen dafür, daß seine Kräfte noch
längst nicht wieder die alten waren, daß er bluffte und es
ihm in diesen Minuten zunächst nur mal darauf ankam, Zeit zu
gewinnen und Skash hinzuhalten.
    Steinerne Hände, Arme und Torsos wurden aus der dampfenden,
brodelnden Glut emporgehoben.
    Gestalten setzten sich zusammen aus den Brocken, die in dem
Feuersee gelegen zu haben schienen und nun nach oben getragen wurden.
Die Statuen waren nackt, Darstellungen von Männern und Frauen
erinnerten in ihrer Haltung und Grazie an die frühen
römischen Standbilder.
    Im Hintergrund schwamm die Pyramide Skashs, und er sah sich dort
selbst, kniete schwach und kraftlos am Boden und war der Magie
Vontox’ hilflos ausgeliefert.
    Wunschdenken des Magiers aus Lemuria!
    Wunschdenken, das sich in diesen Bildern äußerte.
    Ein Zeichen dafür, daß er noch sehr schwach war,
daß sich in Lemuria selbst Ereignisse abgespielt hatten, die
ihn auf diesen Stand zurückwarfen. Und das Schicksal wollte es,
daß er, Skash, die Spur jenes Feindes entdeckte, der an soviel
Unheil schuld war.
    Der Raum, in den Skash versetzt worden war, sah aus wie nach einem
Bombenangriff. Nichts mehr stand oder lag an seinem Ort. Der Vorhang
war zerfetzt, sämtliche Stühle umgekippt, die Tapeten
hingen von den Wänden, Lorette Grandes Kopfkissen war
aufgerissen, als hätte es jemand mit dem Schlachtermesser
bearbeitet.
    Vontox setzte allem den i-Punkt auf, indem er das
glutflüssige Magma in Bewegung geraten ließ.
    Er stieg die Wand hoch, schwappte zischend und blubbernd über
die Fensterbank und ergoß sich über Vorhänge und
Teppiche!
    Sofort leckten Flammenzungen in die Höhe.
    Skash arbeitete sofort dagegen, um den Raum und das Haus nicht in
einer lodernden Hölle aufgehen zu lassen.
    Zischend erloschen die Flammen, das Magma zog sich zurück,
als würde es von draußen magisch angezogen, und
gleichzeitig erhielt Vontox einen ersten massiven Gegenschlag.
    Ein Blitz zuckte auf ihn herab.
    Feuer-Fontänen spritzten rings um Vontox herum auf. Der
erkaltete Magmablock, auf dem er stand, kippte seitlich weg.
    Vontox vermied den Sturz und die Berührung mit dem
Feuersee.
    Skash wußte, daß er seinen Gegner nicht töten
konnte. Seine
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