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Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Titel: Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn
Autoren: Dan Shocker
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in den Wüstenstädten jenseits der
Dschungelzone lebten.
    Bei dem Versuch, das Heiligtum – den gigantischen
Götzen, in dem eigene Raum-Zeitbedingungen bestanden – zu
durchforschen, fiel Carson in die Hände der Finsterlinge von
Krosh. Und die entschieden nach der mißlungenen Flucht, ihn dem
Kraken-Gott zum Fraß vorzuwerfen.
    Überall in der zyklopischen Halle gab es riesige
Bodenöffnungen, in denen es rumorte, fauchte und gurgelte.
    Riesenkraken lebten in den Hohlräumen unter dem Boden. Sie
waren Teil oder Sinnbild einer Gottheit, die in einer unvorstellbar
fernen und grausamen Zeit der Geschichte zur Erde gekommen war. Ein
Teil Rha-Ta-N’mys? Ein Teil ihrer mächtigen Schergen, die
in den ungewöhnlichsten Formen und Gestalten auftraten? Macabros
wußte es nicht.
    Er wußte nur eines: Harry Carson war verloren, wenn nicht
bald etwas geschah.
    Der kräftige, blonde Mann, ein ›Tarzan-Typ‹, wie
Macabros ihn im stillen bezeichnete, lag am Rand einer
Bodenöffnung, aus der gigantische Fangarme eines Kraken wuchsen,
die überhaupt kein Ende zu nehmen schienen.
    Carson war gefesselt. Seine Widersacher wollten nicht das kleinste
Risiko eingehen, sondern reinen Tisch machen und den permanenten
Feind, der ihnen durch Harry Carson erwachsen war, endgültig
vernichten.
    Harry hatte keine Chance. Er konnte sich nicht zur Wehr
setzen.
    Macabros’ Miene war wie aus Stein gemeißelt.
    Er gab sich einen Ruck und wollte sich lösen von der
tentakelverzierten Säule, an die man ihn gebunden hatte.
    Noch ging es nicht.
    Die stachelige Drahtfessel aber, mit der man ihm Hände und
Füße gebunden hatte, glühte. Es war nur noch eine
Frage der Zeit, bis das Feuer den Draht durchglüht hatte, bis
das Material morsch und mürbe war, während er selbst
völlig unbeschädigt und unverletzt mitten in den Flammen
stand.
    Doch jede Sekunde, die es noch dauerte, konnte eine Sekunde zu
lange sein. Im nächsten Augenblick konnte Carsons Tod
eintreten…
    Schon senkten sich die schmierigen, feuchtglänzenden Tentakel
auf ihn herab.
    Die meisten Beobachter, sowohl die Finsterlinge mit ihren
schnabelförmigen Visieren als auch die Priester des
Kraken-Gottes, hatten ihren Blick auf die Öffnung gerichtet, in
der sich der Krake zeigte.
    Carson atmete schneller, als die kalten, mit Saugnäpfen
besetzten Muskelstränge über seinen Körper glitten,
als wollten sie ihn liebkosen und den Augenblick seiner grauenhaften
Angst voll auskosten.
    Außer dem fauchenden Atmen der Finsterlinge von Krosh und
dem Prasseln der Flammen rings um Macabros, war es still.
    Kein fremdes Geräusch mischte sich darunter.
    Macabros starrte mit weitaufgerissenen Augen auf die Szene, von
der er wünschte, daß es sie nicht gäbe.
    Carsons Gesicht war bleich und maskenhaft starr.
    Er schrie nicht, war tapfer, mutig und sah dem Tod ins Auge.
    Die Tentakel schwebten über ihm. Eine sank jetzt herab,
wickelte sich blitzschnell um seine Beine und zog ihn herum.
    Da ging ein Ruck durch Macabros’ Körper.
    Mit leisem Knacken zerbrachen die durchglühten
Stachelfesseln. Er konnte sie abschütteln, und sie regneten als
Funken in die Flammen, die sie nach oben trugen.
    Dann warf Macabros sich nach vorn durch die Feuerwand und kam aus
den lodernden Flammen heraus wie ein Phönix aus der Asche.
    Kein Haar war ihm versengt, keine Augenbraue, keine Brandblase
zierte seine Haut… seine Kleidung war erhalten, als
bestünde sie aus feuerfestem Material.
    »Dies, Kophas«, sagte er klar und vernehmlich in der
alten Sprache Xantilons, »dies ist meine Stunde…«
    Und der angesprochene Priester, der sein Schwert gesenkt hielt,
war wie gelähmt, unfähig sich zu bewegen, unfähig,
auch nur einen Laut über die Lippen zu bringen. Es schien, als
würde eine unsichtbare Hand ihn würgen…
    Macabros erreichte ihn, ehe Bewegung in die Reihen der schwarzen
Rittergestalten kam.
    Sein Auftauchen war für diese hartgesottenen Kämpfer wie
ein Wunder.
    Macabros riß Kophas, den Obersten der sieben Priester, an
sich, und wieder fiel ihm das Schwert dieses Mannes in die Hand, der
vor Aufregung, Erstaunen und Ratlosigkeit zu keiner Gegenwehr
fähig war.
    Macabros fackelte nicht lange.
    Das Leben seines neugewonnenen Freundes stand auf des Messers
Schneide.
    Nur einer ließ sich von alledem, was in diesen
entscheidenden Sekunden geschah, nicht aus dem Konzept bringen.
    Der Kraken-Gott!
    Er symbolisierte den ›Großen Schlafenden‹, den
Geheimnisvollen aus der Tiefe des Universums, der mit
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