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Macabros 090: Höhle des Unheils

Macabros 090: Höhle des Unheils

Titel: Macabros 090: Höhle des Unheils
Autoren: Dan Shocker
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Der Traum ging in einen Zustand über zwischen Schlafen
und Wachen. Ich kam nicht richtig zu mir. Erst als du mich wie ein
tollwütiger Hund angesprungen hast, bin ich richtig wach
geworden…«
    »Hm, und das war auch richtig so«, nickte Pepe.
»Alpträume beseitigt man am besten dadurch, indem man so
schnell wie möglich erwacht. Dann ist sofort alles wieder
klar…«
    »Eben das ist nicht der Fall. Ich muß dauernd daran
denken. Die Bilder stehen deutlich vor mir. Es ist so, als hätte
ich alles wirklich erlebt.«
    »Unsinn.« Pepe winkte ab. »Die letzten Reste von
Traumbildern platzen wie Seifenblasen, wenn du ordentlich was tust.
Heute sind die Erdbeeren dran. Sie sind alle reif. Da gibt’s
einiges zu tun. Wir müssen uns beeilen. Rani wirkt auch schon.
Er wird ganz schön fluchen, wenn er die ganze Arbeit allein
machen muß…«
    Jim war noch immer nicht so wie Pepe ihn kannte. »Ich
komm’ sofort nach, Pepe. Ich muß Björn sprechen. Ich
habe ihm versprochen, alle meine Träume mitzuteilen, ob sie nun
bemerkenswert sind oder nicht…«
    »Okay. Ich nehme an, daß du in der Geister-Höhle
wirklich mit Björn sprichst und nicht nur eine Ausrede suchst,
um dort in aller Heimlichkeit weiterzuschlafen…« Der
Mexikanerjunge grinste von einem Ohr zum anderen und verließ
gemeinsam mit Jim die Blockhütte.
    Vor der Tür trennten sich ihre Wege. Pepe ging zu den
Feldern, die hinter dem sanften Erdhügel lagen, Jim wandte sich
nach rechts und ging am Strand entlang, der hier in der Nähe der
Wohnhütten noch aus weißem Sand bestand.
    Weiter vorn gab es eine felsige Landzunge, auf der ein gewaltiger
Felsen thronte. Wie er so gegen das Sonnenlicht stand, hatte er die
Umrisse eines überdimensionalen Totenschädels.
    Dies war die Geister-Höhle, das Refugium Björn
Hellmarks, in dem er sich in der letzten Zeit öfter als je zuvor
aufhielt.
    Das hatte einen bestimmten Grund.
    In der Höhle suchte Björn nicht nur Ruhe und
Entspannung, er bewahrte in ihr auch seine Trophäen auf, die
große Bedeutung für ihn hatten in seinem Kampf gegen die
Dämonen und Geister aus dem Reich Rha-Ta-N’mys.
    Seit kurzem war etwas in der Geister-Höhle, das es zuvor
nicht gegeben hatte.
    Die dreizehn versiegelten Umschläge, die Al Nafuur als ein
vielversprechendes aber auch tödliches Erbe hinterlassen
hatte.
    Zwei von den dreizehn versiegelten Botschaften hatte Björn
vorschriftsmäßig geöffnet. Jeder Umschlag enthielt
eine für ihn bestimmte Aufgabe, die es erfolgreich zu lösen
galt, wollte er einen Schritt weiterkommen. Beide Male war er
erfolgreich gewesen…
    Nun befand er sich in der Geisterhöhle, um den dritten
Umschlag zu öffnen. Er trug in Ak Nafuurs kraftvoller Schrift
das Stichwort »Unheilhöhle«.
    Hellmark hielt den eng beschriebenen Bogen mit einer Skizze in der
Hand, als Jim im Halbdunkeln auftauchte und nach ihm rief.
    Hellmark saß auf dem obersten Steinthron, der die
Treppenpyramide abschloß, die es in der Höhle gab. Auf den
unteren Stufen standen ebenfalls steinerne Throne. In deren Sockel
waren geheimnisvolle Namen eingemeißelt, Namen derer, die jetzt
noch auf ihren Plätzen saßen, die sie vor fast
zwanzigtausend Jahren eingenommen hatten.
    Es waren prunkvoll gekleidete – Skelette. Die Umhänge
schimmerten seidig in verschiedenen Farben, waren smaragdgrün,
rubinrot oder azurblau. Die Gewänder wurden auf den Schultern
von großen goldenen Spangen gehalten.
    Die Geister-Höhle war wie eine große Gruft, eine
Gedenkstätte, in die einest die gingen, die dazu auserwählt
waren. Auch Hellmark war auserwählt, als Letzter in der Reihe
einst seinen Platz einzunehmen. Der oberste Thron, auf dem er
saß, trug seinen Namen…
    »Tut mir leid, daß ich dich störe,
Björn«, sagte Jim kleinlaut.
    »Du störst nicht«, antwortete der braungebrannte,
blonde Mann. Er erhob sich, behielt den dritten Umschlag in der Hand
und kam mit federnden Schritten die zahlreichen Stufen nach unten.
Hellmark war groß, sportlich, ein Mann, dem man ansah,
daß er viel körperliches Training hatte.
    »Wo drückt der Schuh?«
    Jim wartete, bis Hellmark bei ihm war. Dann steuerte er ohne
Umschweife auf sein Ziel los. Er berichtete dem Herrn von Marlos, was
er zuvor Pepe erzählt hatte. Ohne den Guuf einmal zu
unterbrechen, hörte Björn Hellmark aufmerksam zu.
    Ein sehr aktiv erlebter Traum beschäftigte Jim, auf den er
seit geraumer Zeit sein besonderes Augenmerk gerichtet hielt. Seitdem
er die Höhle entdeckt hatte, von der er
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