Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Titel: Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
zusammengeschlängelt und
verborgen. Er hatte dabei im wahrsten Sinn des Wortes richtige
Schleifen in seinen Körper gelegt, was dessen Elastizität
noch unterstrich.
    Das Untier riß den Rachen auf. Das Maul war groß wie
ein Scheunentor.
    Es machte nichts aus, daß der riesige Schädel mit dem
Aussehen eines Werwolfs Macabros entgegenstieß, um den
vermeintlichen Eindringling zu zerreißen. Was unter normalen
Umständen auch keine Schwierigkeit für ihn gewesen
wäre.
    Was mal von diesen dolchartigen Reißzähnen gepackt
wurde, hatte keine Chance mehr, sich noch mal zu befreien.
    Ein Mensch aus Fleisch und Blut hatte keine Aussicht, an diesem
Koloß vorbeizukommen und den Schrein zu erreichen, der in den
Boden eingelassen war und auch vom Leib des Sandwurms nicht
berührt wurde.
    Die helle Fläche war der genaue Mittelpunkt der Höhle.
Die gewundene Treppe führte wie ein seltenes,
außerirdisches Gewächs schwarz und bizarr in die
Höhe. Von hier unten war deutlich im grünlichen Licht aus
der Tiefe zu erkennen, daß die Oberfläche der Treppe
aussah, als wäre sie aus handtellergroßen schwarzen, nach
außen gedrehten Muscheln gebildet.
    Der Sandwurm stieß nach vorn, auf Macabros zu. Der tauchte
im gleichen Augenblick im Nacken des riesigen Tieres auf und
stieß zum erstenmal mit dem Schwert zu. Tief bohrte sich die
Spitze in das zähe Fleisch.
    Der Kopf der Bestie flog herum. Aus dem geifernden Maul kam ein
ohrenbetäubendes Brüllen.
    Macabros setzte zum zweiten Stoß an und vollendete auch
ihn.
    Aber es war genau das gleiche, als würde er mit Stecknadeln
bewaffnet auf Waljagd gehen.
    Das Schwert kam nicht durch die Fettschicht des nun wie wild um
sich schlagenden Tieres.
    Mit diesem Schwert war ein Sieg ausgeschlossen…
    Wie einfach wäre es dagegen mit dem »Schwert des Toten
Gottes« gewesen, das er immer stärker vermißte, je
länger er es entbehren mußte.
    Bei diesem dämonenhaften Wesen hätte die flüchtige
Berührung mit jener, in einem magischen Feuer geschmiedeten
Klinge genügt, um das finstere Leben ein für allemal aus
seinem Körper entfliehen zu lassen.
    Der Sandwurm schüttelte sich und riß den Kopf empor,
sein ganzer Körper war eine einzige, in Bewegung geratene Masse.
Einem Menschen wäre es normalerweise unmöglich gewesen, auf
diesem Körper festen Stand zu haben.
    Für Hellmarks Doppelkörper aber war es kein Problem.
    Macabros rochierte ständig und berührte kaum noch den
wild peitschenden Körper.
    Der riesige Sandwurm war ein Gegner, der aus jeder Begegnung mit
einem Eindringling siegreich hervorgehen mußte. Einen besseren
Wächter der »Ewigen Flamme« konnte man sich nicht
wünschen.
    Solange das Untier hier weilte, war es unmöglich, an den
Schrein heranzukommen.
    Durch Macabros’ besondere Eigenarten wurde jedoch ein
beträchtlicher Zeitgewinn herausgeholt.
    Macabros tauchte plötzlich vor dem Schädel des
Ungeheuers auf – und im nächsten Moment geschah es.
    Er bohrte sein Schwert in das rechte Auge des Sandwurms.
    Eine dunkle, zähflüssige Masse tropfte aus der
Kopföffnung. Das Ungetüm bäumte sich brüllend
kerzengerade auf. Mit ihm stieg Macabros empor, dessen Aktionen von
Björn Hellmark wie die Bewegungen einer Marionette bei einem
Puppenspieler jederzeit kontrolliert und ausgeführt werden
konnten.
    Der »unbesiegbare« Sandwurm wußte diesen Gegner
nicht zu packen, ein Gegner der entgegen allen Gesetzen der
Trägheit agierte und kämpfte.
    Das zweite Auge!
    Macabros sah es vor sich und stieß zu.
    Das machte dem Ungetüm den Garaus.
    Es schlug heftig um sich, sein ganzer Körper befand sich in
Aufruhr. Statt der Augen gähnten zwei schwarze Löcher in
dem großen Werwolfschädel. Der Kopf ruckte herum, dann
fiel der lange Borstenleib krachend aus den Ecken und Nischen, in
denen viele Meter zurückgezogen lagen.
    Hellmark hatte Glück, daß der Kadaver nicht über
die dicke Glasplatte zu liegen kam, aus der das grünliche Licht
gespenstisch leuchtete.
    Er mußte sich beeilen, denn er wußte nicht, ob neue
Gefahren auftauchten, die Ak Nafuur nicht erwähnte oder kannte.
Es war nicht möglich, die Glasplatte zu öffnen. Hellmark
mußte sie zerstören. Sie zersplitterte. Die runde
Öffnung lag frei vor ihm. Das Leuchten war nun intensiver.
    Hellmark blieb seitlich, während Macabros in die Öffnung
griff. Diese bewußte Vorsichtsmaßnahme rettete ihm das
Leben.
    Macabros’ Hand war halb in der Öffnung, als von zwei
Seiten fingerdicke Schlangen aus der Wand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher