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Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Titel: Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen
Autoren: Dan Shocker
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Manolito einen offensichtlich für ihn günstigen
Zeitpunkt abgewartet hatte, um die Spuren einer geheimnisvollen
Entführung zu beseitigen. Davor war er durch eine Kette von
Umständen nicht dazu gekommen…
    Der Keller des Hauses war eine Welt für sich.
    Ein wahres Labyrinth…
    Mahay kam durch Gewölbegänge, die offensichtlich
später angelegt worden waren. Die Weiträumigkeit des
Kellers brachte ihn auf diesen Gedanken.
    Schon als er das Haus betrat, war ihm der museumsartige Charakter
aufgefallen. Reliefs und aztekische Kalender an den Wänden,
überall standen gräßliche anzusehende
Götzenstatuen.
    Unten im Keller war es noch schlimmer.
    Die Statuen waren teilweise mannsgroß, so daß ein
Ausgewachsener sich dahinter verstecken konnte.
    Die bizarre Umgebung und das herrschende Dämmerlicht war
für Mahays Zwecke von Vorteil.
    Er lief auf diese Weise weniger Gefahr, entdeckt zu werden.
    Was ging in diesem Haus vor? Was wurde hier vorbereitet? Welche
Rolle spielte das Verschwinden jener jungen Münchnerin, deren
Fall Mahay zufällig im Polizeirevier mitbekommen hatte?
    Rani achtete sehr genau auf seine Umgebung. Er befand sich in der
Höhle des Löwen und durfte sich keinen Fehler erlauben. Er
war bereit, den Weg, den er eingeschlagen hatte, konsequent weiter zu
verfolgen. Instinktiv fühlte er, daß er einer großen
Sache auf der Spur war.
    Die Götterwelt der Mayas und Azteken war hier unten in den
Kellerräumen des Olsen’schen Hauses in Stein erhalten. Ob
es sich um wahre Sammlerstücke handelt oder um
Nachschöpfungen, ließ sich auf den ersten Blick und schon
gar nicht bei diesem Schummerlicht feststellen. Außerdem
würde dies nur ein Fachmann herausfinden.
    War Angelika Huber hierher gebracht worden, um einem Wahnsinnigen
geopfert zu werden?
    Alles paßte irgendwie zusammen. Angelika Huber behauptete,
ihre ehemalige Freundin durch Zufall wiedergesehen zu haben… und
diese Freundin hatte enge Bindungen zu Kay Olsen… der
verschwand, seine Freundin tauchte unter… Olsen war bekannt
dafür, daß er an die ›Götter‹ der Mayas
glaubte, daß er vor fünf Jahren zu einer Expedition in den
Urwald von Yucatán aufgebrochen war, um eine geheime
Tempelstätte zu untersuchen und einen Brunnen zu analysieren,
über den gerüchteweise etwas in Umlauf gekommen
war…
    Vartan Konk alias Manolito diente dem Schlangengott. Das bedeutete
Wahnsinn und Tod für diejenigen, die ihm in die Hände
fielen.
    Rani wurde es plötzlich heiß.
    Er mußte daran denken, was er auf dem Revier erfahren hatte,
als er sich unter anderem auch nach Sonja Wilken erkundigte.
    Ob es in ihrem Fall besondere Merkmale gab – danach hatte er
gefragt.
    Jeder Fall hätte seine besonderen Zeichen, erhielt er zur
Antwort. Andererseits ähnelten sich solche Vorkommnisse auch. In
München – wie in anderen Millionenstädten der Welt
auch – verschwänden nun mal mehr Leute als in einem kleinen
Dorf. Das brächten die besonderen Bedingungen einer
Großstadt einfach mit sich… Außer Sonja Wilken
suchte man nach zwanzig anderen Frauen, die im Lauf der letzten
fünf Jahre spurlos untertauchten, ohne daß es bisher ein
Lebenszeichen von ihnen gab.
    Dies war der Punkt, an dem Rani Mahays Überlegungen
einhakten… In den letzten fünf Jahren eine besonders hohe
Vermißtenquote… das paßte zu dem Wesen des
Schlangengottes und seines Dieners, des Schwarzen Priesters Vartan
Konk, der als Maya-Sprößling Manolito in der Geschichte
der Menschheit auftauchte. Dies war nicht der erste Auftritt
›Manolitos‹…
    Rani sah die schattenhafte Gestalt in einem anderen Gewölbe
verschwinden. Dort war eine fremdartige Landschaft nachgebaut, so
daß man meinte, einen anderen Stern zu betreten.
    Mahay hatte das Gefühl, wieder im Land »Milachoot«
zu sein, das war eine Landschaft, die östlich der Nordspitze
Xantilons lag. Vor einiger Zeit war ein Teil des versunkenen
Kontinents aufgetaucht. Es handelte sich um die Nordspitze jener
riesigen Insel, die einst Xantilon hieß. Doch diese Nordspitze,
die ständig unter amerikanischer Militärkontrolle stand,
nachdem es dort zu unerklärlichen Vorfallen gekommen war, war
nicht vollständig. An zahlreichen Stellen war sie bizarr
ausgebuchtet, als wären dort riesige Landschollen
abgebrochen.
    Milachoot war ein blühender Garten gewesen, ehe der
Schlangengott von ihm Besitz ergriff, ihn zu einem Ort des Schreckens
und des Wahnsinns machte, zu einer Wüste des Todes.
    Zum Glück war seinerzeit, als ein Teil
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