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Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Titel: Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen
Autoren: Dan Shocker
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sich’s
angehört.«
    Smithson gab sofort mehr Gas. Das Fahrzeug des Sheriffs jagte
über die nächtliche Straße, Richtung Baltimore, der
Kreuzung entgegen, wo der Unfall geschehen war.
    Schon von weitem im Lichtfeld der aufgeblendeten Scheinwerfer
sahen sie das Grauenvolle.
    »Das sieht ja schlimm aus«, knurrte Smithson mit
belegter Stimme. »Die beiden hat’s ganz schön
erwischt. Frontalzusammenstoß… hoffentlich können wir
noch etwas für sie tun…«
    Mit rotierendem Rotlicht jagte der Sheriff das Fahrzeug an die
Unfallstelle, bremste scharf und parkte am Straßenrand.
    Noch ehe der Wagen richtig stand, sprang Lieutenant Cayson nach
draußen, überquerte die Straße und erreichte die
beiden Fahrzeuge, die sich förmlich ineinander verkeilt
hatten.
    Auf den ersten Blick war zu erkennen, daß hier wohl niemand
mehr etwas für die Fahrzeuginsassen tun konnte.
    Wie ein Schatten tauchte Floyd Smithson neben seinem Begleiter
auf.
    Mit vereinten Kräften machten sich die Männer daran, die
Eingeschlossenen zu befreien.
    In dem ersten Auto – einem dunkelgrünen Pontiac –
entdeckten sie eine Frau in mittleren Jahren, deren Gesicht von den
Scherben der Frontscheibe total zerschnitten war. Mit weit
aufgerissenen Augen starrte die Tote sie an.
    Auch in dem anderen Fahrzeug versuchten Cayson und Smithson ihr
Glück.
    Im Schein ihrer Taschenlampen tasteten sie das Innere des total
zusammengedrückten Autos ab.
    »Da ist niemand drin«, entfuhr es Cayson.
    »Vielleicht ist der Fahrer durch die Wucht unter den Sitz
geschoben worden«, entgegnete der Sheriff.
    Gemeinsam brachten es die Männer fertig, die Tür
aufzureißen, um das Innere des Wracks zu inspizieren.
    Doch Cayson hatte richtig gesehen. Da war tatsächlich
niemand.
    »Dann ist er aus dem Wagen geschleudert worden«, blieb
Smithson als einzige Erklärung übrig.
    In der Zwischenzeit waren zwei weitere Polizeifahrzeuge am
Unfallort eingetroffen. Die Wagen kamen von der Lindonfarm, wo die
letzten Polizisten sich absetzten.
    Sie konnten sich gleich an der Suche nach dem verschwundenen
Fahrer beteiligen.
    Doch er war unauffindbar.
     
    *
     
    Das Büro lag im 11. Stock des Wolkenkratzers.
    Dort waren mehrere Apartments von Richard Patrick, einem der
bekanntesten Verleger der Vereinigten Staaten, gemietet.
    In dem mit Palisander ausgestattetem Raum tauchte der Mann
plötzlich auf wie ein Geist.
    Es schien, als käme er durch die Wände.
    »Hallo – Richard?« fragte der großgewachsene,
blonde Hüne und ließ den Blick in die Runde schweifen.
    Doch niemand außer ihm befand sich hier.
    Der auf rätselhafte Weise Eingetroffene durchquerte mit drei,
vier Schritten das Zimmer und klopfte an die palisanderfarbene
Tür, die sich von der Schrankwand kaum abhob. Dahinter lag ein
kleiner Konferenzraum, in dem Richard Patrick sich gelegentlich
aufhielt.
    »Hallo Richard? Bist du da drin?« Der Mann, der dies
fragte, hätte ohne weiteres, auch ohne die Klinke
herunterzudrücken und die Tür zu öffnen, den Raum
dahinter erreichen können.
    Wer hier im New Yorker Office Richard Patricks eingetroffen war,
war kein geringerer als Macabros, Björn Hellmarks
Doppelkörper.
    Er unterschied sich in nichts von dem Originalkörper aus
Fleisch und Blut. Dieser Leib bestand aus einer feinstofflichen
Substanz und konnte sich an jedem Ort der Welt, wo Hellmark es immer
wollte, materialisieren.
    Björn Hellmark selbst hielt sich zu diesem Zeitpunkt, als
Macabros Richard Patrick suchte, auf der unsichtbaren Insel Marlos
auf. Dieses große und schöne Eiland lag fast in der Mitte
zwischen Hawaii und den Galapagosinseln und bot bisher einer Handvoll
Menschen Schutz vor den Mächten des Unheils, die begonnen
hatten, die Menschen heimzusuchen.
    Nach Marlos konnten nur die kommen, die guten Willens waren, die
verfolgt wurden, die eine neue Heimat brauchten und hier ihren Kampf
gegen das Böse in der Welt koordinierten.
    Allen, die längere Zeit auf der unsichtbaren Insel, die von
paradiesischer Schönheit war, weilten, wurden nach einiger Zeit
eine Gabe zuteil, von der andere Menschen nur träumten. Jeder
konnte sich von Marlos aus mit reiner Gedankenkraft an jeden Ort der
Welt versetzen, wohin er gerade wollte. Er benötigte dazu keine
technischen Hilfsmittel.
    So schmolzen die Entfernungen zwischen Marlos und dem noch so
fernsten Punkt der Erde zu einem einzigen flüchtigen Gedanken
zusammen.
    Björn Hellmark, der Erbe von Marlos, dem der Besitz dieser
Insel schon vor zwanzigtausend
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