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Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Titel: Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs
Autoren: Dan Shocker
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Scherz. In den letzten Tagen war er
zu oft unterwegs gewesen, hatte mit zu vielen Menschen gesprochen,
als daß er sich jetzt noch hätte daran erinnern
können, zu wem diese Stimme wohl paßte. Doch mit
Sicherheit war anzunehmen, daß der Anrufer nur in dem Kreis zu
finden war, den er während der vergangenen Tage angesprochen
hatte.
    »Wir wollen Ihnen gern weiterhelfen…«
    »Wer sind Sie?« unterbrach Brownen den Sprecher.
    »Das tut nichts zur Sache. Noch nicht! Namen sind Schall und
Rauch… Wir wollen Ihnen einen Gefallen tun.«
    »Wir?« fragte Joe Brownen gedehnt. »Wer ist –
wir?«
    »Schon wieder stellen Sie Fragen! Das ist nicht gut… Wir
meinen es gut mit Ihnen. Aus Erfahrung wissen wir, daß Sie ein
hartnäckiger Bursche sind. Sie wissen Ihre Kräfte
einzuteilen und Ihre Kenntnisse vorteilhaft zu nutzen. Das soll auch
so bleiben. Wir wissen alles über Conetti und können Ihnen
das Material geben, das Sie brauchen.«
    »Und was steckt dahinter?«
    »Nichts weiter als ein Vorschlag.«
    »Und wie sieht der aus?«
    »Bevor wir Näheres bekanntgeben, zunächst eine
Frage. Sie wollen wirklich alles über Conetti wissen, nicht
wahr, Brownen?« fragte die kühle, fremde Stimme.
    »Ja«, antwortete der Gefragte fest.
    »Sie wären zu allem bereit, nicht wahr?«
    Die Frage klang lauernd.
    »Es kommt darauf an, was Sie unter ›alles‹
verstehen.«
    »Ganz einfach. Alles würde auch einen -Mord
einschließen, Mister Brownen…«
    Der andere sagte das, als handle es sich dabei um die
selbstverständlichste Sache der Welt. Der Reporter hatte das
Gefühl, eine eiskalte Dusche mitten ins Gesicht zu bekommen.
»Mord?« murmelte er gequält. »Sie sind
wahnsinnig!? Niemals würde ich…«
    »Jeder, der etwas Besonderes will, ist auch bereit, etwas
Besonderes zu tun. Wie gesagt, Mister Brownen: Sie können alles
erfahren und haben selbst dabei noch den Vorteil, ungeschoren
davonzukommen. Genausogut hätte es Ihnen ja gehen können
– wie Ihrem Kollegen Harry Snickers…«
    Joe Brownen fuhr wie elektrisiert zusammen. »Snickers? Was
wissen Sie von Snickers?«
    »Zuerst wandten wir uns an ihn. Wir gaben ihm den Tip mit dem
Schwert. Das war eine Art Prüfung, wenn man so will… aber
Snickers hatte die nicht begriffen. Er glaubte, uns hintergehen zu
können. Das war eine Fehleinschätzung. Das Ergebnis haben
Sie ja selbst gesehen…«
    Joe Brownen schloß die Augen. Seine Lider zitterten. Der
Anrufer wußte genau, daß er sich in dieser Nacht fern auf
der Conetti-Farm aufgehalten hatte.
    Brownen begriff die Welt nicht mehr.
    Das Blut hämmerte in seinen Schläfen, und sein
Schädel brummte, als hätte sich ein Bienenschwarm darin
verirrt.
    Wie aus weiter Ferne vernahm er die Stimme an seinem Ohr, und erst
nachher wurde ihm bewußt, was sie eigentlich alles gesagt
hatte.
    »… wir glauben, daß Sie der richtige Mann sind.
Wer sich so für den ›Conetti-Fall‹ interessiert –
der soll auch die volle Wahrheit erfahren. Der Bericht, den Sie
darüber schreiben werden – kommt einer Sensation gleich und
wird die Grenze Ihres Denkens sprengen. Ich rufe morgen noch mal an.
Dann werden Sie mir mit Sicherheit sagen können, ob Sie die
Reise mitmachen… wir haben den Flug für Sie bereits
reserviert. Es geht nach Tokio. Wir brauchen nur noch Ihre
Zusage…«
    »Nach Tokio? Verdammt noch mal – was soll ich denn in
Tokio?« rief er plötzlich. »Hallo?« Er
schüttelte heftig den Hörer hin und her. Nur ein dumpfer
Summton drang noch an sein Ohr.
    Da wurde Brownen bewußt, daß er viel zu spät
reagiert hatte.
    Der Anrufer am anderen Ende hatte aufgelegt.
     
    *
     
    Sie waren frei – und doch Gefangene. Björn Hellmark, der
Mann, der an zwei Orten gleichzeitig sein konnte, und seine Freunde
befanden sich in einem anderen Teil der Erde, in einer anderen,
fernen Zeit.
    Sie hielten sich in der Vergangenheit der legendären Insel
Xantilon auf, von der ein Bruchteil wieder in der Gegenwart
aufgetaucht war.
    Björn Hellmark war durch Apokalypta, die »ewige
Unheilbringerin«, in das Reich der Vergangenheit gelockt worden.
Auf der Suche nach ihm gingen Rani Mahay und Arson, der Mann mit der
Silberhaut, in die gleiche Falle.
    Ohne zu ahnen, was sie unternahmen, führte Carminia Brado,
Hellmarks Geliebte, und deren Pflegesohn Pepe sowie Jim, der
Kugelkopf, ein Experiment durch, von dem sie das beste
erwarteten.
    Die Konstellation der Dinge war jedoch so, daß sie in die
gleiche Dimension, die gleiche Zeit geschleust wurden wie
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