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Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Titel: Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs
Autoren: Dan Shocker
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als Seele und schwebte über seinem
Leib, der ohne unerfindlichen Grund zusammenbrach. Dann schälte
sich aus dem düsteren Raum unter ihm aus der hintersten Ecke
eine Gestalt, die langsamen Schrittes auf den reglosen Körper
des am Boden liegenden Brownen zukam.
    Dieser seelenlose Körper war das Ziel - Molochos’!
    Die schwarze Gestalt blieb vor dem entseelten Leib stehen, blickte
nach oben, und Brownen meinte gesehen zu werden, obwohl er
gleichzeitig spürte, wie er sich immer mehr verflüchtigte
wie eine Wolke, in die scharfer Wind blies.
    »Ich danke dir für dein Kommen, Joe Brownen! Dich habe
ich gewählt, weil ich wußte, daß du bereit warst,
dich auch mit Dämonen einzulassen, wenn es darum geht, etwas in
Erfahrung zu bringen, wo du sonst nicht die Möglichkeit gehabt
hättest, es auf andere Weise zu ergründen… Ich brauche
deinen Körper. Bei all den Plänen ist leider etwas schief
gegangen. Doch für mich, Molochos, ist nichts unmöglich,
wie du weißt. Es gibt einige Verwirrung in dem Reich, aus dem
ich komme. Apokalypta strebt nach der Macht, und damit bewegt sie
sich in Gefilden, die mir zustehen, dem rechtmäßigen Erben
Rha-Ta-N’mys… Das Flugzeug, in dem du nach Tokio kommen
solltest, hätte nicht abzustürzen brauchen. Einige
Umstände sind eingetreten, die ich nicht verhindern konnte. Aber
dich konnte ich nicht zugrunde gehen lassen. Die Zeit, jemand zu
finden, der so perfekt für meine Zwecke ist, finde ich nicht so
schnell wieder…«
    Die kalte, unbarmherzige Stimme empfand Brownens
zerfließender Geist als äußerst unangenehm.
    Und dann sah er den Körpertausch. Nein, es war das
Hineingleiten eines Schattens in seinen toten Leib!
    Der erhob sich im gleichen Moment, als Joe Brownens Empfindungen
für alle Zeiten erloschen…
    Kurze Zeit später verließ Joe Brownen das kleine Haus
an der Peripherie in Tokio und ging dem Taxi entgegen, das am Ende
der Straße wie verabredet wartete.
    Der Chauffeur öffnete höflich die Tür und
ließ seinen Gast Platz nehmen.
    »Alles okay, Mister?« fragte er lächelnd.
    Der Mann, der Joe Brownen und doch nicht Joe Brownen war, nickte
freundlich. »Alles okay! Fahren Sie mich bitte in die Stadt
zurück! Wenn Sie mir jetzt ein gutes Hotel empfehlen
könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar…«
    »Nichts leichter als das, Mister. Ich kann sogar dafür
sorgen, daß Sie die Nacht nicht allein dort verbringen. Haben
Sie Interesse an einem hübschen Girl? Absolute Spitzenklasse!
Dafür verbürge ich mich.«
    »Danke für das Angebot! Vielleicht ein andermal, wenn
ich wieder in Tokio bin. Doch heute nacht steht mir nicht der Sinn
danach.«
    Molochos in Joe Brownens Körper lehnte sich zurück. Er
fühlte im Jackett seines Opfers die gefüllte Brieftasche,
in der sich auch die Ausweispapiere befanden.
    Er mußte daran denken, daß durch den Unfall mit dem
Jumbo-Jet einiges in Bewegung geraten war, das Schwierigkeiten
bereiten konnte. Die Maschine war überfällig und würde
von irdischen Suchtruppen nie gefunden werden, weil sie durch das
elektro-erdmagnetische Feld in eine andere Zeit gestoßen und
praktisch durch das Kreuzen der Magnetbahn von Apokalyptas
Alptraumstadt zerbrochen war.
    Alle Passagiere würden für alle Zeit unauffindbar
bleiben.
    Bis auf Joe Brownen, der in seinen Heimatort zurückkehren
würde…
     
    *
     
    Ein letzter, entscheidender Gedanke warf Macabros
vorwärts.
    Noch ehe Hellmark vor Schwäche aufgab, mußte es ihm
gelingen, ihn und Arson in das Feld zu ziehen, das den Transport in
ihre Zeit ermöglichte.
    Macabros war nur noch ein Schemen, als er eingriff.
    Er riß seinen Originalkörper und den Mann mit der
Silberhaut in das neblige Gebilde, das in den Vibrationen leiser
geworden war.
    Im nächsten Moment veränderte sich Björns und
Arsons Umgebung.
    Sie selbst schienen beide weiterhin bewegungslos auf dem Boden zu
liegen, aber der gab plötzlich nach, war nicht mehr
strukturiert, sondern nur noch weiche, zerfließende Masse.
    Genau auf diese Weise war Jean Lucanne vor mehreren Stunden
verschwunden, kurz nachdem Janine und Pierre ihn entdeckt hatten.
    Den Übergang in die Zeit der Gegenwart, wo das
elektro-erdmagnetische Feld sich gebildet hatte, wurde keinem von
ihnen so recht bewußt.
    Es war wie ein Hineingleiten in den Schlaf.
    Als Hellmark endlich die Augen aufschlug, fühlte er noch
immer Kälte, und die weiße Landschaft rund um ihn war
geblieben.
    Aber die zuckerhutähnlichen Säulen mit den
Fensterlöchern und
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