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Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Titel: Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn
Autoren: Dan Shocker
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Eingreifen
verhindert werden konnte, erfüllte sich nun.
    Im Kreis der flammenden Gestalten wurde Susan Andrews selbst zu
einer lodernden Fackel. Sie verbrannte nicht. Ihr Gewebe, ihr
Körper nahmen nur ein anderes Erscheinungsbild an.
    Susan Andrews – verlor ihr Menschsein…
     
    *
     
    Hellmark hockte am Boden.
    Der Atem des sonst so mutigen Kämpfers ging schnell und
flach. Diese verdammten, mit Kugeln besetzten Schnüre! Sie
saugten Kraft und Energie aus seinem Leib.
    Noch mal gelang es ihm, das Schwert des Toten Gottes in die
Höhe zu reißen. Aber seine Bewegung war schon zu schwach
und erfolgte zu langsam, so daß die, die ihn umringten, ohne
Schwierigkeit zurückweichen konnten, um der Berührung aus
dem Weg zu gehen.
    Weitere Schnüre zischten durch die Luft. Mit
außergewöhnlicher Treffsicherheit fanden sie ihr Ziel. Sie
schlangen sich um seine Oberarme, seine Armgelenke und seine
Brust.
    Es gelang Hellmark, durch zwei, drei geschickt geführte
Schläge die kugelbesetzten Schnüre zu durchtrennen.
Schlangengleich wandten sich die abgetrennten Teile über den
glatten Boden, als ob sie über eigenständiges Leben
verfügten.
    Dabei schrumpften sie und verdorrten wie Halme, die
urplötzlich in den Strahlungsbereich einer
außergewöhnlichen Hitzwelle gerieten.
    »Auch du wirst zu meinem Untertan werden, Kaphoon. Auf diese
Stunde hab’ ich lange gewartet«, machte Loana, die
Herrscherin auf dem Feuerthron, sich wieder bemerkbar. Ihre Stimme
drückte den Triumph aus, den sie empfand. »Seit jeher sind
wir Todfeinde. Eine Zeitlang sah es so aus, als ob es dir
gelänge, das Tor nach K’hor Shan ein für alle Mal zu
schließen. Doch nun zeigt sich, daß du nicht so geschickt
vorgegangen bist, wie ich es ursprünglich von dir erwartet habe.
Die Stunde deines Todes ist nahe. Doch du wirst nicht so
verlöschen wie jene, die mir dienen. Du sollst den – ewigen
Tod sterben! Und Sequus wird triumphieren!«
    Björn Hellmark lag am Boden. Verzweifelt bemühte er
sich, der Schwäche Herr zu werden, die seine Glieder bleischwer
werden ließ.
    Mehr als einmal versuchte er, Macabros entstehen zu lassen in der
Hoffnung, daß es ihm in der Verzweiflung und Todesangst doch
noch gelänge.
    Doch dies war nicht der Fall.
    Wie aus weiter Ferne vernahm er die Worte Loana – Carminias.
Er dachte an die Hilfsmittel, die er in dem Lederbeutel mitgebracht
hatte oder die zum Teil in seiner Hosentasche steckten.
    Die Dämonenmaske…
    Der Trank der Siaris…
    Velenas Armreif! Der war ihm am nächsten. Er umschloß
noch sein Armgelenk. Wenn er ihn nur ganz kurz drehte, konnte er, wie
vorhin auf dieser ungastlichen Welt, sich unsichtbar machen!
    Doch selbst dazu fehlte ihm die Kraft.
    Es schien, als ob ein Zentnergewicht an seinen Fingern hänge,
die er mühsam über den Boden schob, um seine andere Hand zu
erreichen.
    Seine Widersacher rissen an den Schnüren, die ihn fesselten
und seine Energie auslaugten.
    Hellmark konnte auch das Schwert des Toten Gottes nicht mehr
halten. Es blieb an der Stelle liegen, während er mehrere Meter
weit über den Boden gezogen wurden. Direkt vor die
Füße Loana – Carminias. Vor die unterste der sieben
Stufen…
    Er nahm seine Umgebung nur noch wie durch einen dichten Schleier
wahr.
    Fragen über Fragen peinigten sein fieberndes Gehirn. Wenn
diese Welt dämonischen Ursprungs war – und so vieles sprach
dafür –, dann war es ihm ein Rätsel, weshalb er sich
nicht zur Wehr setzen konnte, weshalb die Waffen, die er besaß,
versagten.
    Wenn sie nicht dämonischen Ursprungs war – und nichts
sprach dafür –, dann fragte er sich, weshalb man hier
Menschen als Feinde behandelte und nicht erst herauszufinden
versuchte, weshalb sie in diese Lage geraten waren…
    Eine Welt voller Widersprüche!
    Doch gerade die Widersprüche waren ein Zeichen dafür,
wie intensiv finstere Mächte hier einwirkten.
    Schweiß brach ihm aus allen Poren. Eine erschreckende
Schwäche ergriff seinen ganzen Körper.
    Er konnte nicht mehr richtig hören, nicht mehr richtig
sehen.
    Hilflos wie ein neugeborenes Kind tastete er nach der untersten
Stufe des Thrones, als beabsichtige er, die einzelnen Stufen
emporzuklimmen.
    Da kam es ihm so vor, als ob im Mittelpunkt jeder der sieben
Stufen ein geheimnisvolles Leuchten zu erkennen wäre.
    Es glomm rot – wie ein Auge, das langsam an Klarheit
gewann.
    Rot – wie ein Rubin!
    Er wurde sofort an etwas erinnert.
    An die Augen des schwarzen Manja!
    Sieben Stufen… sieben Siegel…
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