Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Titel: Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
in
unmittelbarer Nähe der Kabine einige prall gefüllte
Säcke zusammengestellt waren. Hinter denen verbarg er sich, als
er Schritte vernahm.
    Jemand trat aus dem Schiffsbauch.
    Professor Merthus, ein treuer Verbündeter, war an
übergroßer Schwäche gestorben. Der alte Freund, der
einen Großteil der Texte aus dem ›Buch der Gesetze‹
für Björn übersetzt hatte, war auf dieses
geheimnisvolle Schiff abseits des Betriebes von Marbella aufmerksam
geworden.
    Er hatte erkannt, daß hier etwas vorging, wofür es noch
keine Erklärung gab. Alles wies darauf hin, daß Bert
Merthus seine Informationen direkt von einem niederen Dämon aus
dem Reich der Finsternis erhalten hatte. Merthus war von der
irrtümlichen Überlegung ausgegangen, daß er die
Feinde Hellmarks und seine Freunde, die auch die Feinde der ganzen
Menschheit waren, überlisten und hintergehen könne, wenn er
sich zum Schein mit ihnen verbündete.
    So betrieb er schwarzmagische Künste und begab sich damit in
die Hand derer, die er in Wirklichkeit bekämpfen wollte.
    Doch auch zum Schein sollte man sich nicht mit jenen einlassen,
die das Verderben wollten. Diese Erfahrung hatte Merthus gemacht.
Leider zu spät…
    Rani war nach dem Tod des alten Wissenschaftlers und dem
Zwischenfall mit Capitano Montez und seinen Begleitern gezwungen
gewesen, selbständig zu handeln. Die Polizei in Marbella hielt
ihn für einen Mörder. Alle Indizien sprachen gegen ihn. Er
mußte den Beweis herbeischaffen, um Capitano Montez von seiner
Unschuld zu überzeugen.
    Dies war einer der Gründe, weshalb er sich in der
düsteren Hafengegend aufhielt und versteckte.
    Überall in der Stadt hatte man heute nach einem
kräftigen Mann mit auffälliger Glatze gefahndet.
    Eine Person wie Mahay fiel auf. So hatte der Inder alles
darangesetzt, sein Äußeres zu verändern. Bart,
Perücke und Sonnenbrille hatten ihren hervorragenden Dienst
bewiesen. Nach Einbruch der Dunkelheit ließ Mahay diese
Utensilien seiner Verkleidung in einem Versteck zurück und
verbarg sich in unmittelbarer Nähe des verdächtigen
Fischerbootes in seiner wahren Gestalt.
    Ungesehen war er in die abseits gelegene Ecke des alten Hafens
eingedrungen, und ebenso unbemerkt hatte er es geschafft, sich an
Bord zu schleichen.
    Die Ankunft der beiden Trödler mit dem Eselskarren war ihm
ebensowenig entgangen wie das Abliefern der drei großen,
verschnürten Pakete.
    Menschen wurden wie Fracht behandelt!
    Bert Merthus hatte es gewußt. Mit diesem Schiff wurden
Menschen an einen unbekannten Ort entführt.
    Wohin brachte man sie – und warum geschah überhaupt so
etwas?
    Dieser Frage wollte er nachgehen. Ihre Beantwortung hing zusammen
mit dem Schicksal Bert Merthus’ und mit den Ereignissen um
Kh’or Shan, die dämonische Feuerinsel…
    Er erwischte einen so günstigen Aussichtspunkt, daß er
die Gestalt aus dem Innern des Schiffes genau sehen konnte.
    Er wollte nicht glauben, was er sah.
    Ein fischgesichtiger Urse!
    Von ihnen war bekannt, daß sie die Ziele des
Dämonenfürsten Molochos in jeder Hinsicht
unterstützten und befürworteten. Niemand wußte, woher
sie kamen und wo sie lebten.
    Erste Erkenntnisse schienen jedoch darauf hinzuweisen, daß
die Ursen aus der Tiefe des Meeres kamen. Die geflügelten
Fische, mit denen sie aufgetaucht waren, schienen jedoch nicht von
dieser Erde zu stammen…
    Dies wiederum schien eindeutig darauf hinzuweisen, daß es
nicht nur auf dem Land der dritten Dimension Tore in ein jenseitiges
Reich gab, sondern auch in der Tiefe des Meeres.
    Alle Muskeln und Sehnen an Mahays sportlich durchtrainiertem
Körper waren zum Zerreißen gespannt.
    Der Urse verhielt in unmittelbarer Nähe des Inders einen
Moment im Schritt. Mahay befand sich so nahe am Gegner, daß er
das kalte Glitzern in den hervorquellenden Augen sah.
    Der Fremde aus einer nichtmenschlichen Welt war gekleidet wie ein
Mensch. Er trug Blue Jeans und ein buntgemustertes Buschhemd. Die
Unterarme des Ursen waren behaart und kräftig. Dies alles
paßte so gar nicht zu seinem schuppigen Fischgesicht.
    Rani verhielt sich still. Er wollte seine Anwesenheit auf der
ESMERALDA – so lang wie möglich – geheimhalten. Nur so
konnte er vielleicht herausfinden, welches Geheimnis das Fischerboot
barg.
    Männer in Blue Jeans oder einfachen, blauen Hosen mit
weißen Hemden oder Buschhemden hatte er vorhin oft gesehen.
Aber alle diese Männer hatten ein normales, menschliches
Aussehen.
    Die Wirklichkeit traf ihn nun wie eine eiskalte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher