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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser
Autoren: Dan Shocker
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entfernt
seinen Doppelkörper Macabros entstehen, obwohl
äußerste Ruhe dringend notwendig für ihn gewesen
wäre.
    Sein Bewußtsein schaltete vollkommen ab.
    Es war ringsum unheimlich still.
    Hellmark fiel in einen leichten Schlaf, und sein
Unterbewußtsein hielt Macabros aufrecht, der eine heftige See
unter sich hatte, in die er eintauchte.
    Macabros – war im Bermuda-Dreieck.
    Hellmark lag im Palais. Die Tür zum Bad war nur angelehnt.
Dahinter geschah etwas. Der Wasserhahn, der nicht mehr tropfte,
hätte Warnung sein müssen. Durch den Hahn kam etwas
anderes: es erinnerte an eine zähe, puddingartige Masse. Das
waren keine richtigen Tropfen. Es waren große Zellen, die
– kaum daß sie den Boden der Wanne berührten –
zu wachsen begannen.
    Lebendes Gewebe. Ein Pilz, der rasend schnell wuchs und seine
typische Form annahm. Lamellen unter dem schirmartigen Kopf… der
Kopf selbst mit schräg liegenden Augen versehen, die unheimlich
und gespenstisch glühten.
    Der Pilz richtete sich auf, war menschengroß, als er die
Wanne verließ – und glitt lautlos zur Tür und in das
Zimmer, in der der ahnungslose Schläfer lag.
    In Hellmarks Besitz befand sich das Amulett, das er bei sich
trug.
    Hellmark und das Amulett waren das Ziel des gespenstischen
Eindringlings aus einer anderen Welt, aus einer anderen
Dimension.
     
    *
     
    Carminia Brado war durch einen Mann, dessen Konterfei über
alle Fernsehschirme ging und in allen amerikanischen Tageszeitungen
abgebildet war, entführt worden.
    Der Entführer mußte noch in der Nähe sein.
    Und jetzt kam er zurück.
    Henry Fishers Herzschlag stockte. Sein Blick irrte in die Runde.
Es gab zwei Fenster und eine Tür. Das eine Fenster lag direkt
neben der Tür, durch die er gekommen war. Der Wand
gegenüber befand sich ein vernageltes Fenster.
    Er konnte nirgends durch, ohne dem unbekannten Ankömmling
direkt in die Arme zu laufen.
    Er mußte in der Hütte bleiben und sich verstecken
bis… und wieder ging wertvolle Zeit verloren für die
Schwerverletzte, die hier gegen ihren Willen festgehalten wurde und
dem Tod näher als dem Leben war.
    Fisher tat zwei schnelle Schritte zur Seite.
    Die dunkle Ecke war sein Ziel. Dort standen einige Geräte,
lagen Kisten aufeinandergeschichtet und stand ein leeres
Bierfaß.
    Fisher ging in die Hocke und verbarg sich in der Dunkelheit.
    Da wurde die Tür schon aufgestoßen. Eine Gestalt trat
ein. Ein Mann. Mittelgroß, schlank, sportlich. Gutaussehend.
Das Gesicht spiegelte die Reflexe des Kerzenlichts wider. Es war das
Gesicht, das er aus der Zeitung kannte.
    Dieser Mann war Frank Holesh. Die Polizei überall in den
Staaten suchte ihn verzweifelt.
    Holesh nahm die Kerze hoch und hielt sie so, daß er in das
Gesicht der Brasilianerin sehen konnte.
    »Es ist nicht meine Schuld«, bemerkte er mit rauher
leiser Stimme. »Du könntest es längst hinter dir
haben, wenn er das Amulett herausgerückt hätte. Aber er hat
auf stur geschaltet. Möglich, daß im Augenblick unsere
Kommunikation nicht funktioniert. Ich finde keinen Kontakt zu den
anderen. Aber wir haben Zeit. Ihr eben nicht. Das ist der
Unterschied.«
    Es war ein Wunder, daß diese Frau überhaupt noch am
Leben war. Vierundzwanzig Stunden lag ihre Entführung jetzt
zurück. Seit dieser Zeit war die künstliche Nahrungszufuhr
unterbrochen auf die dieser geschwächte Körper so
angewiesen war.
    Holesh drehte sich um und hielt die Kerze vor sich.
    Henry Fisher drosselte den Atem, und alles in ihm spannte
sich.
    Der Entführer – kam direkt auf ihn zu…
    »Kommen Sie heraus!«
    Fisher meinte, seinen Ohren nicht trauen zu können.
    Er hielt sich still. Ein Bluff? Oder wußte der andere
wirklich etwas?
    »Es hat keinen Sinn, sich hier zu verstecken. Kommen Sie
schon ’raus!« Hart und kalt klang die Stimme. Sie kannte
kein Pardon.
    Holesh streckte die Rechte mit der Kerze aus. Das Dunkel in der
Ecke schwand, war von dem flackernden, unruhigen Kerzenlicht
erfüllt.
    Fishers Gesicht war wie aus Stein gemeißelt und
kalkweiß.
    Holesh riß blitzschnell sein linkes Bein nach vorn. Die
schräg gegen die Schuppenwand gestellten Geräte kippten und
fielen durcheinander. Es klirrte und schepperte.
    Fisher mußte aufspringen, wollte er von den Schippen, Rechen
und Stangen nicht getroffen werden.
    Der andere mußte ihn beobachtet haben, als er
hierherkam.
    Fisher machte aus der Not eine Tugend. Er war ein kräftiger
Mann und hatte es gelernt, sich auf veränderte Situationen
einzustellen.
    Er trat die
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