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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser
Autoren: Dan Shocker
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möglich hier weg. Jede Sekunde
war kostbar.
    Aber es würde noch knapp eine Stunde vergehen, ehe er
überhaupt in eine Ortschaft kam, um von dort aus zu
telefonieren. Und es würde mindestens eine weitere halbe Stunde
vergehen, ehe ein Krankenwagen herfahren konnte.
    Viel Zeit… die der Patientin das Leben kosten konnte.
    Aber wenn er hier herumstand und sie anstarrte, tat er
überhaupt nichts für sie. Sofort die zuständigen
Stellen benachrichtigen, da gab es für ihn kein Zögern
mehr. Er warf sich herum und eilte zur Tür.
    Wollte zur Tür eilen. Im gleichen Augenblick vernahm er ein
Geräusch draußen vor der Hütte. Ein Ast knackte.
    Da kam jemand.
     
    *
     
    Seit dreißig Stunden hatte er keinen Schlaf gefunden.
    Björn Hellmark sah man die Strapazen an.
    Nach seiner Rückkehr von Marlos gemeinsam mit Richard Patrick
in das Palais, war Hellmark unablässig damit beschäftigt
gewesen, die Schleier der Geheimnisse zu lüften, mit denen er
während der letzten Tage konfrontiert worden war.
    Das Auftauchen der Leichenpilze und der Anschlag auf Carminias
Leben waren dabei nur zwei Dinge.
    Hier im Palais hatten die Dinge ihren Ausgangspunkt genommen. In
einem Haus, wo er meinte, Freunde zu besitzen.
    Richard Patrick und die Frauen und Männer der privaten
Forschungsgemeinschaft waren auch seine Freunde, obwohl sie ihm nach
dem Leben trachteten. Davon wußten sie nichts, sobald sie im
Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte waren.
Sie standen unter einer dämonischen Führungsmacht, ohne
daß ihnen dies bisher zu Bewußtsein gekommen war.
Irgendwann aber mußte dieser Zustand begonnen haben. Und diesen
Zeitpunkt festzustellen, darin sah Hellmark eine wichtige
Aufgabe.
    Das Unheil war durch Frank Holesh gekommen. Soviel stand
inzwischen fest. Der Ingenieur, der mit der Entwicklung eines
Jenseits-Telefons befaßt war, suchte das Hospital auf, in dem
Carminia Brado zuvor operiert wurde. Holesh war der Entführer.
Einwandfrei hatte Dr. Rooney ihn auch identifizieren können.
    Doch Holeshs Handeln war ganz offensichtlich nicht nur durch
dämonischen Einfluß zu motivieren.
    Bei der Überprüfung aller Personen der Forschergruppe
– einschließlich Richard Patrick – stellte sich
heraus, daß es von einem ganz bestimmten Zeitpunkt an eine
besondere Veränderung in Holeshs Leben gab: er war über
Nacht reich geworden, war Besitzer eines Straßenkreuzers und
einer Traumvilla in Florida.
    Reichtum – durch Erbschaft?
    So war es allgemein bekannt. Dieser Reichtum war in eine Zeit
gefallen, als Hellmark sich in der Spiegelwelt Molochos’ befand.
War zu diesem Zeitpunkt, als alle Zeichen auf Sturm standen, dem
Dämonenfürst ein besonderer Schachzug geglückt?
    Das mußte überprüft werden.
    Das war nur eine Sache. Hellmark hätte in diesen Stunden an
zehn Orten gleichzeitig sein müssen, um all die Probleme und
Phänomene zu untersuchen, die ihn ruhelos machten.
    Auch für einen Mann, der seinen Körper verdoppeln und an
zwei Orten gleichzeitig sein kann, bleiben Grenzen gesetzt.
    Die Ungewißheit von Carminias Schicksal ließ ihn
Macabros nach New York schicken, wo er mit Dr. Rooney und mit den
Dienststellen sprach, die die Südamerikanerin und den erkannten
Frank Holesh wie eine Stecknadel im Heuhaufen verzweifelt
suchten.
    Das Verrückte an der ganzen Angelegenheit aber war, daß
Richard Patrick das Versteck Carminias genau kannte! Im Zustand des
Dämoneneinflusses war er wie ein Schlafwandler und stand in
geistigem Kontakt zu allen, die gleich ihm gegen ihren Willen
Molochos-Diener waren.
    Aber in diesem Zustand war er Hellmarks Feind und nicht bereit,
einen Hinweis zu geben.
    Ein Berg von Problemen wälzte sich auf die Menschen zu, die
um Molochos und seine Absichten wußten und die so gut wie
allein auf sich gestellt waren.
    Rani Mahay, in dessen Adern das Blut der alten Rasse ebenso
floß wie in denen Hellmarks, war verschwunden. Durch Al Nafuur,
den unsichtbaren Zauberpriester aus einem geheimnisvollen
Zwischenreich, wußte Björn, daß sein treuer Freund
Rani ins Reich der Leichenpilze vorgestoßen war.
    Ihm vorangegangen waren die junge Doreen Keith, Dr. Tom Gerland,
Captain Charles Brighton von der Mordkommission in Dayton und ein
Polizeibeamter, der seinem Captain noch zu Hilfe kommen wollte.
    Der Teich im Garten des Palais, unweit der großen Terrasse
hinter dem ausladenden alten Gebäude, war sowohl mit Stangen
abgesucht worden als auch mit Stahlseilen, an denen sich
Unterwasserfernsehkameras
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