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Macabros 057: Dämonenpest

Macabros 057: Dämonenpest

Titel: Macabros 057: Dämonenpest
Autoren: Dan Shocker
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Bürger gar kein rechtes Bild mehr
von den Ereignissen machen konnte, die sich angeblich zugetragen
hatten, weil er die Fülle der Informationen nicht mehr
überblickte.
    Manche Zeitungen erklärten beispielsweise, daß
Marsbewohner einen Angriff auf den Flughafen geplant hatten,
während wieder andere fest davon überzeugt waren, daß
es sich um eine großorganisierte Diebesbande gehandelt hatte.
Man vermutete sogar, daß die Mafia dahinter steckte.
    Keiner jedoch vermochte es so zu erklären, wie es in
Wirklichkeit war. Wenn man von Frank Morell alias Mirakel absah, den
man auch mehrfach im Zusammenhang mit jenen ominösen
Vorfällen erwähnt hatte.
    Man forderte die Leser auf, Näheres über diesen Mann,
der scheinbar die Gabe des Fliegens hatte, bei den Redaktionen
anzugeben, um so vielleicht hinter seine wahre Identität zu
kommen.
    Frank schmunzelte. Ob man wohl je hinter sein Geheimnis kam? Er
hoffte es nicht und war auch dementsprechend vorsichtig, wenn er als
Mirakel auftrat, da er sich nur zu gut ausmalen konnte, was
passierte, wenn sein Doppelleben publik wurde.
    »Was grinst du, Frank? Ist der Artikel so erheiternd? Zeig
mal, was ist das denn für ein Ding?« Petra Veltens Stimme
rief ihn wieder in die Realität zurück.
    »Ach, der ist nicht so wichtig.« Frank winkte ab.
»Steht nur etwas von unerklärlichen Vorfällen drin,
die sich am Flughafen ereignet haben sollen.«
    Er warf Petra die Zeitung zu. Interessiert schlug sie sie auf und
überflog kurz den Bericht.
    »Komisch«, meinte sie dann nachdenklich.
»Was?« erkundigte sich Alexandra, die sich ebenfalls an dem
Gespräch beteiligte.
    »Nun, man schreibt darin auch von einem fliegenden Menschen.
So ein Quatsch, als ob es so was gäbe in unserem heutigen,
aufgeklärten Jahrhundert!«
    »Petra, ich finde, wir dürfen es uns nicht so einfach
machen. Es gibt viele Dinge, die noch immer unfaßbar anmuten,
die es aber dennoch gibt. Manches läßt sich nun mal nicht
nur mit reinem Verstand und nüchterner Logik erklären, und
damit müssen wir uns abfinden.
    Sicher wird mir Frank in diesem Punkt zustimmen.«
    Die beiden Frauen schauten zu ihrem Kollegen hinüber, doch
der schwieg, was recht seltsam war, da er sich sonst rege an
derartigen Diskussionen beteiligte. Er machte irgendwie einen
geistesabwesenden Eindruck, als würde er auf eine imaginäre
Stelle in unbekannter, weiter Ferne sehen.
    »Frank, was ist mit dir?« Alexandra Becker schien
besorgt über Morells eigentümlichen Zustand. Mit lauter
Stimme rief sie ihn an.
    Er blieb abwesend und murmelte undeutlich so etwas wie: »Auch
ihn haben sie nicht verschont und umgebracht.«
    »Wen meinst du damit?« Alexandra, die nur halb die
Bedeutung dieser Worte verstand, schien nun ernsthaft besorgt um
Frank.
    Dieser schüttelte den Kopf, als wolle er einen lästigen
Druck, der auf ihm ruhte, abschütteln.
    »Es ist nichts, schon gut«, erklärte er ihnen dann.
»Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen.«
    Offenbar wollte er nicht mehr näher darauf eingehen, denn er
kümmerte sich wieder intensiv um seine Arbeit.
    In Wahrheit aber kreisten seine Gedanken immer noch um das
Krankenhaus, in dem Joe Fedderson untergebracht worden war.
    Frank hatte seinen Mirakel-Blick eingesetzt, um wenigstens dadurch
über das Befinden des Piloten Bescheid zu wissen.
    Was er gesehen hatte, war ein wenig schockierend für ihn
gewesen.
    Das Bett des Schwerverletzten war umringt von einer Reihe von
Leuten. Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern, alle standen sie da
und starrten vor Entsetzen auf das Bett.
    Es war völlig durchnäßt. Und wenn es nicht so
paradox, so unwahrscheinlich gewesen wäre, hätte man glatt
annehmen können, daß sich Joe Fedderson einfach
verflüssigt hatte.
    Man würde bestimmt versuchen, eine einigermaßen
plausibel klingende Vermutung für das gänzlich
Unerklärliche zu finden, das wußte Frank schon im
voraus.
    Des weiteren aber würde nie ein Wort davon an die
Öffentlichkeit gelangen.
    Frank Morell war der einzige Mensch, den es gab, der den
Ärzten möglicherweise darüber eine Erklärung
abgeben konnte, aber sicher hätte man ihn ausgelacht, wenn er
ihnen berichtet hätte, daß jeder Mensch, der mit einem
Taahk in direkten körperlichen Kontakt kam, sich
auflöste…
    Wann endlich würde die Ungläubigkeit, die schon fast an
Ignoranz grenzte, ein Ende finden? Frank wünschte sich
sehnlichst diesen Tag herbei, denn dann würde man einen Sieg
über Rha-Ta-N’my und ihre Dämonen
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