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Macabros 057: Dämonenpest

Macabros 057: Dämonenpest

Titel: Macabros 057: Dämonenpest
Autoren: Dan Shocker
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die
kosmobiologischen Kraftströme zu verstärken, dann war es
doch theoretisch möglich, daß sie die Ausstrahlung des
Pfahls neutralisierten. Mirakel ließ sich das durch den Kopf
gehen und fand die Idee gut. Es war auch die einzige Konsequenz, die
ihm noch blieb, wenn er sich nicht mit seinem vorbestimmten Schicksal
abfinden wollte.
    Deshalb ballte er seine gesamte Konzentration zusammen. Dies tat
er in einer Abart von Meditation, die er dazu benötigte, um das
zu erreichen. Doch noch gab er sich nicht damit zufrieden. Bevor er
die aufgestaute Kraft zum Ausbruch kommen lassen wollte, hatte er
vor, noch mehr davon zu sammeln.
    Plötzlich spürte er, wie seine Haut geritzt wurde und
ein Schmerz ihn durchfuhr. Im gleichen Moment grölte die
Menge.
    Dies führte dazu, daß Mirakel seine Aufmerksamkeit kurz
anderen Dingen zuwandte und ein Teil seiner Kraft verschwand.
    Als er den Versuch noch mal unternahm, wurde ihm schon bei Beginn
der meditativen Übung bewußt, daß es ihm nicht mehr
gelang, die gleiche Intensität an kosmobiologischen
Kraftströmen zu erringen wie vorher. Ob sie reichen würden,
den Bann des Pfahls zu überwinden, war zwar fraglich, dennoch
gab Mirakel es nicht auf.
    Schweißtropfen perlten auf seinem Gesicht. Er nahm seine
Umwelt, den Lärm und die vereinzelten Stiche gegen ihn, die
immer schmerzhafter wurden, gar nicht mehr wahr.
    Als er dann der Überzeugung war, daß die volle Gewalt
der kosmobiologischen Ströme wieder wirkte, richtete er sie auf
den Pfahl und gab sie frei.
    Im selben Augenblick begann der Pfahl rötlich
aufzuglühen. Mirakel spürte, wie die paralysierende
Eigenschaft des Gebildes langsam von ihm abfiel.
    So schnell er konnte, schälte er sich aus den Ketten, da
diese Neutralisation bestimmt nur für wenige Sekunden
anhielt.
    Er hörte, wie die Arena von Wutlauten aus tausend Kehlen
erfüllt war. Pulmirol schrie: »Zögert nicht
länger, tötet ihn!«
    Sein langer Hals war blau geworden, wahrscheinlich ein Zeichen von
Wut.
    Mirakel hatte sich noch nicht ganz von der letzten Kette befreien
können, als knapp über ihm auch schon der Pfeil aus der
Armbrust schnellte und sein Ziel nur um wenige Zentimeter verfehlte.
Statt dessen bohrte er sich in den Pfahl hinter Mirakel.
    Dieser zögerte, nachdem er frei war, nicht eine Sekunde
länger und stieg senkrecht in die Höhe. Die Flüche und
Schimpfrufe und all die Laute der Enttäuschung blieben schon
bald hinter ihm zurück und verklangen.
    Er jagte dem düster aussehenden Himmel entgegen in der
Hoffnung, daß er die Brücke zwischen den Dimensionen
verkörperte und sie ihn zurück zu der Erde versetzen
würde.
    Tatsächlich erfüllte sich auch sein hoher Einsatz, den
er gewagt hatte. Unsichtbare Kräfte nahmen ihn auf, als
würde er in einen Sog gezogen, und spien ihn auf der anderen
Seite wieder aus.
    Als Mirakel unter sich die Wälder sah, atmete er tief und
erleichtert auf. Das war das typische Bild des Bayrischen Waldes. Er
hatte es noch mal geschafft und war um Haaresbreite dem Tod
entronnen…
    Abgekämpft, wie er war, fühlte er, daß die
kosmobiologischen Ströme des Mirakel-Kristalls allmählich
durch die enorme Kraftaufwendung schwächer wurden.
    Darum hielt er sich nicht noch mit großer Überlegung
auf, sondern flog zielstrebig, den kürzesten Weg einschlagend,
in die Umgebung von Bad Homburg. Dorthin kehrte er immer dann
zurück, wenn die Kraft des Mirakel-Sterns nachließ, denn
hier war der einzige Ort auf der Erde, wo er diesen wieder aufladen
konnte.
    Außerdem war die Höhle von dem Magier Johann
Fürchtegott Kellermann geschaffen worden, der Mirakel schon in
seinem vorherigen Leben vor den Mächten der Finsternis bewahrt
hatte. Dies war ein wirklicher Platz, an dem er genug Zeit fand, um
alles zu überdenken und wo er die notwendige Ruhe zum Entspannen
hatte.
    Er lächelte schwach, als ihm deutlich wurde, daß er
noch immer nicht den Gedanken aufgegeben hatte, daß sein Volk,
die Dykten, noch irgendwo in der Galaxis lebten.
    Für sie nämlich bestritt er so entschlossen den Kampf
gegen das Böse, das überall auf der Lauer lag und seiner
Rasse beinahe selbst zum Verhängnis geworden war.
    Mirakel merkte die Müdigkeit, die in ihm aufstieg.
    Bald darauf hatte er sein geheimes Versteck erreicht.
     
    *
     
    Frank Morell verfolgte am nächsten Morgen mit einem gewissen
Vergnügen die Schlagzeilen der Tagespresse. Insgesamt gesehen
war das, was dort geschrieben wurde, sehr widersprüchlich, so
daß sich ein normaler
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