Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Titel: Macabros 046: Blutsiegel des Molochos
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Es
handelte sich bei den Häusern um zerklüftete Halbkugeln,
die Ähnlichkeit mit Höhlen besaßen.
    Nun schwebte die unsichtbare Kamera direkt vor der Gestalt mit dem
Ornamentschädel. Das Gesicht blickte voll in das Objektiv. Da
verwandelte der Fremde sich. Seine äußere Hülle
löste sich auf – und sichtbar wurde ein ausgewachsener,
schwebender Chlorophyll-Leib. Die Bildfläche wurde dunkel.
    Das war die Pointe! Entweder begann hier jetzt etwas – oder
ein Ereignis, von den Chlorophyll-Wesen herbeigeführt, war zu
Ende. Offenbar war es gelungen, wieder mal eine andere Lebensform an
der Nase herumzuführen und zu täuschen…
    Da flammten die Bildschirme erneut auf.
    Chas Morgan erblickte sich.
    Von unsichtbaren Kameras beobachtet wurde er abgetastet. Er sah
sich zwischen den Bottichen hier im Treibhaus.
    Dann wechselte die Szene. Ein unsichtbarer Regisseur schien
dafür zu sorgen, daß das Stimmengewisper und die richtigen
Szenen eingespielt wurden, um den Zuschauern das Verständnis zu
verschaffen.
    Chas stöhnte.
    Auf den Monitoren sah er seinen Freund.
    »Frankie!«
    Er erblickte ihn in der Zeitmaschine – bei
›Tom‹!
    Die Maschine bewegte sich gleitend auf einen riesenhaften, hellen
Körper zu, der im All schwebte wie ein Planet – aber kein
Planet war!
    Dieser Planet sah in allen Einzelheiten aus wie – ein Sitza,
nur viele hunderttausendmal größer!
     
    *
     
    Noch eben befanden sie sich auf der Erde – jetzt schwebten
sie im Raum.
    Vor ihnen hing das von ›Tom‹ als ›Tragk‹
bezeichnete Gebilde.
    Die Zeitmaschine schwebte an den überdimensionalen
Körper heran und kam ihm näher, als ein Spalt in der Kugel
entstand, in der die Zeitmaschine verschwand.
    Da merkte Frankie Lane, daß er an der Nase herumgeführt
worden war.
    Seine Augen blitzten. »Ich denke ›Tragk‹ ist ein
technisches Monstrum, das ihr unbedingt wieder in eure Zeit und euer
System zerren wollt. Wieso…«
    Weiter kam er nicht.
    Die Falle schnappte zu.
    Ein heftiger Windstoß fegte durch die Maschine, und wie ein
Fremdkörper wurde Frankie Lane durch die Glaswand getrieben, die
keine Glaswand war.
    Im nächsten Moment sah er feurige Kreise vor seinen Augen
auftauchen und erblickte aus scheinbar unendlicher Ferne die
Maschine, in der ›Tom‹ vor seinen Apparaturen stand. Die
Maschine wirkte klein wie ein Staubkorn, die von den feurigen Kreisen
verschluckt wurde.
    Tiefe Dunkelheit war um ihn herum, in die er gewirbelt wurde.
    Aber – diese Dunkelheit war nicht leer. Sie lebte!
    Gestalten umringten ihn.
    »Aber ich…« Er war unfähig, einen
vernünftigen Satz zustande zu bringen.
    Er kannte die Gesichter, die ihn umgaben.
    Das waren Captain Beverly von der Mordkommission, Professor
Watchson Dr. Hershfield und Joan Cassner.
    Er streckte die Hände nach ihnen aus und wollte sie
berühren. Aber es ging nicht. Sie waren Marionetten, die mit ihm
lautlos durch die wogende Finsternis schwebten.
     
    *
     
    Chas Morgan sah – und verstand, und er fing an seinem Geist
an zu zweifeln.
    Sie trieben es auf die Spitze. Man mußte ihnen endlich ihre
Grenzen zeigen.
    Die Kuppel! ›Tom‹ hatte sie als Zentrale bezeichnet. Sie
hob sich auch schon allein durch ihre Form und Größe von
den anderen Gebäuden scharf ab.
    Er lief den Weg zurück, den er gekommen war, passierte das
leuchtende Rechteck, stürmte durch den Dampf, erreichte die
Stahlplatte und trommelte wie von Sinnen dagegen. Niemand
öffnete ihm. Da war er bereit, mehr einzusetzen.
    Er stellte die lähmende Wirkung des Strahlers ab und
schaltete auf die tödliche Lichtenergie um, mit der er jede
Stahlplatte wie mit einem Schneidbrenner durchbohren konnte.
    »Übereilen Sie nichts!« hörte er da die Stimme
hinter sich, und eine Hand legte sich beinahe freundschaftlich auf
seine Schulter.
    »Tom?!«
    »Alles ist einmal zu Ende! Sie haben alles dafür getan,
um dieses Ende schneller herbeizuführen. Sie sind hinter unser
Geheimnis gekommen, das ist schade. Damit wird es
uninteressant…«
    »Wie kommt alles zustande, ›Tom‹? Warum tut ihr
das? Was ist mit Captain Beverly, Professor Watchson, Dr. Hershfield
und Joan Cassner passiert – was mit Frankie Lane?«
    Die Mündung von Morgans Waffe war auf ›Tom‹
gerichtet.
    »Nehmen Sie sie herunter! Es macht mich nervös. Sie
könnten mich vernichten…«
    »Ich bin bereit, es zu tun, ›Tom‹, wenn nicht
endlich dieses scheußliche Theater, das ihr mit uns treibt,
aufhört.«
    »Ich habe gesagt, daß es aufhören wird!
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher