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Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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Beutel an seinen Gürtel
und zog die Dämonenmaske heraus.
    Ontar Muoll gab eine spitzen Schrei von sich, warf sich herum und
stürzte davon.
    Björn mit Dämonenmaske und Schwert in den Händen
hinter ihm her.
    Muoll verschwand um das Felsentor, jagte durch die Höhle und
tauchte ein in die betäubenden Nebel.
    Ohne Rücksicht auf Leib und Leben folgte Hellmark nach.
    Seiner Überzeugung nach war Muolls Ziel jene Wand, durch die
er gekommen war, durch die es einen Weg auf die Erde zurück
gab.
    Den Weg wollte er gehen, den auch Henry Herold gegangen war, und
den er den Dämonen in die Hand gegeben hatte.
    Ontar Muoll wollte zurück. Er hatte erkannt, daß er
sich verrechnet hatte, daß es doch nicht so einfach war, den
einmal gefaßten Plan bis zur letzten Konsequenz
durchzuführen.
    Björn Hellmark aber war erfahren genug, nicht einfach
blindlings atemlos durch die aus dem Boden quellenden Nebel zu
laufen. Hinter den wogenden Schleiern konnte der Schwarze Priester
sich gut verbergen und ihn in einen Hinterhalt locken. In der
Nähe des ausgedehnten Bodenloches, auf dessen Grund
Molochos’ Blutsiegel lag, war diese Gefahr besonders groß.
Der Weg zwischen Schachtrand und Felswand war nur schmal.
    Hellmark irrte sich nicht!
    Genau an dieser Stelle wartete Muoll. Er setzte alles auf eine
Karte, den verhaßten Gegner, der Molochos schon so viele
Hindernisse in den Weg gelegt hatte, endlich zu vernichten.
    Hellmark trug die Dämonenmaske noch in der Hand, er hatte
noch keine Zeit gefunden, sie aufzusetzen. Aus Erfahrung wußte
er, daß allein schon die Nähe dieses
dämonenabwehrenden Gegenstandes genügte, einen Boten der
Finsternis empfindlich zu stören.
    Ontar Muoll war ein Mensch, aber sein seit Jahrtausenden
währender Stoffwechsel wurde durch schwarzmagische Kräfte
aufrechterhalten. Also war auch Muoll im gewissen Sinne
dämonenähnlich und mit Dämonenmaske und Schwert
angreifbar.
    Ein Schatten klebte unförmig an der Wand. Eine Hand
stieß blitzschnell vor.
    Sie wollte Hellmark in die Tiefe stoßen.
    Die Bewegung erfassend und die Absicht ahnend, reagierte
Björn eine halbe Sekunde schneller.
    Er stieß sein Schwert nach vorn, wo er den Körper des
unheimlichen und gefährlichen Widersachers ahnte.
    Er spürte Widerstand. Das Schwert bohrte sich in den Leib
Ontar Muolls, der gurgelnd die Hände gegen den Bauch
preßte und sich langsam wie in Zeitlupe von der Wand
löste.
    Björn war überzeugt davon, es nur mit diesem einen,
durch den Stich des magischen Schwertes unwirksam gemachten Gegner zu
tun zu haben.
    Aber das war sein Irrtum!
    Hinter ihm tauchte ein Schatten auf, und dieser Schatten war
bereit, sich zu opfern, um einer Höheren einen letzten Dienst zu
erweisen.
    Hellmark erhielt einen Stoß in den Rücken und war nicht
mehr imstande, den Sturz aufzufangen.
    Er trat ins Leere.
    Das Loch im Felsenboden!
    Hellmark ließ noch Schwert und Maske los und griff
instinktiv um sich in der Hoffnung, doch noch einen Halt zu
finden.
    Aber da gab es nichts. Nur Leere, in die er stürzte!
     
    *
     
    »Uuuuuaaaa – uuuuaaaahooooo – uuuaaa – «
klangen dumpf und schaurig die hohlen Stimmen eines gespenstischen
Chors. Wie unsichtbare Wesenheiten krochen die Laute aus der
zitternden Finsternis und hüllten ihn ein.
    Er hatte das Gefühl, von Tausenden von Händen
berührt und getragen zu werden.
    Er stürzte nicht wie ein Stein in die Tiefe.
    Es war mehr ein Gleiten, ein Schweben…
    Er überschlug sich wie im freien Fall und sah das
schreckliche Siegel, dem er langsam, aber ständig näher
kam… immer näher kam…
    »Uuuuuuaaaa – uuuaaahooooo – uuuaaa –
«
    Die unsichtbaren Geisterstimmen sangen ihr monotones Lied, das
dumpf und hohl, triumphierend und provozierend klang und in jede
einzelne Pore seines fallenden Leibes zu dringen schien…
    Ontar Muoll ächzte, atmete schnell und flach.
    Vor sich auf dem Boden sah er das Schwert des Toten Gottes liegen,
nicht weit davon entfernt hing am Rand unscheinbar und knittrig wie
ein alter Damenstrumpf die Dämonenmaske.
    Muoll taumelte einen Schritt vor und stieß mit dem Fuß
gegen das Schwert, so daß es herumrutschte und weiter in die
nebelumwogte Felsenhöhle zurückgeschoben wurde.
    Muoll brach am Rand des Schachts zusammen. Aus brechenden Augen
sah er im wogenden Nebel vor sich einen Schatten verwehen.
    Axxon, der Dämonendiener, wurde durch die unmittelbare
Nähe der von Hellmark verlorenen Dämonenmaske, zu einem
verwehenden, schwefelfarbenen Schleier.
    Er
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