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Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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ist
besser…«
    »Kannst du gehen, Bho-Ktha?«
    Der Graue richtete sich auf. »Es ist das einzige, was ich
wirklich noch tun kann… und so schnell wie möglich tun
sollte.«
    Björn meinte, die Stimme schwächer zu hören.
    »Alle parapsychischen Fähigkeiten haben einen
energetischen Tiefpunkt erreicht. Ich werde mich auf
herkömmlichem Weg nicht zurückteleportieren
können… den Eingang aber erkenne ich nicht. Würdest du
ihn mir zeigen, Björn?«
    Das Ganze klang sehr vernünftig und natürlich.
    Bho-Ktha erhob sich. Der massige, feucht schimmernde Koloß
richtete seine verkümmerten Sinnesorgane auf den blonden
Mann.
    »Ich kann dich nicht so sehen, wie du mich siehst,
Björn… ich habe allerdings eine Vorstellung von dir…
du bist anders als die Beispiele, die uns als Warnung hingestellt
wurden… es ist ungewöhnlich für ein Wesen deiner Art,
mit Kenntnissen konfrontiert zu werden, die man nicht selbst
gewonnen, sondern von Vorfahren übernommen hat. Aber auch eigene
neue Erkenntnisse dienen dem Ganzen und und können mithelfen,
ein falsches Bild zu revidieren. Schließlich haben auch wir uns
verändert – warum sollten andere so bleiben, wie sie waren?
Es gab eine Zeit, da hatten wir noch Arme – da waren sie
notwendig, um die Werkzeuge zu führen, mit denen wir unsere Welt
aufbauten. Da benötigten wir sie auch noch – um die
Dimensionstransporter zu bauen… Die Zeiten liegen weit
zurück… es kam im Lauf von Jahrmillionen zu einem
biologischen Umformungsprozeß. Wir fanden den Weg, der uns ohne
Arme und Technik über die Wunder der Natur herrschen ließ.
Der pure Geist war es, den wir entwickelten. Die Weisen unseres
Volkes, die die Umformungsprozesse aufmerksam studiert haben, sind
überzeugt davon, daß die Zeit nicht mehr fern liegt, wo
auch unsere unteren Gliedmaßen vollständig verkümmern
und wir eine völlig formlose, nur noch durch die Kraft des
Geistes fortzubewegende Masse sein werden. Aber jetzt bin ich froh,
daß es noch nicht so weit ist…« Ein dumpfes Summen im
Rhythmus eines Lachens drang in Björns Bewußtsein.
    »… ohne Beine könnte ich in meinem Zustand
praktisch nichts mehr unternehmen, wäre hilflos den sengenden
Strahlen der Sonne ausgesetzt, müßte die kühlenden
Felsenhöhlen, die in sämtlichen Farbnuancen die Berge
dieser Welt durchziehen, wahrscheinlich missen und könnte sie
nie wieder wechseln…«
    Bho-Ktha beantwortete eine Vielzahl der Fragen, die Björn
beschäftigten und interessierten. Und so war Hellmark dem Grauen
nicht böse, daß der so eingehend seinen Gedankeninhalt
analysierte, was jedoch aufgrund der besonderen geistigen und
parapsychischen Fähigkeiten der Grauen offenbar anderen
gegenüber, die diese Gabe nicht in dem Maß entwickelt
hatten, verpönt war.
    Bho-Ktha war stark und doch hilflos, und so waren wahrscheinlich
alle grauen Riesen und blieben deshalb scheu und zurückgezogen,
nachdem sie in einem anderen Stadium ihrer Entwicklung so
kontaktfreudig gewesen waren.
    Björn ging Bho-Ktha voran. Er näherte sich wieder dem
Felseneingang, der hoch genug war, damit ein ausgewachsener grauer
Riese aufrecht hindurchschreiten konnte.
    Ehe Hellmark die Schwelle in das Reich der Dämmerung
überschritt, warf er noch mal einen schnellen Blick
zurück.
    Die Wunden sahen brandig aus. Große, klebrige Tropfen
quollen daraus hervor und stießen auch die notdürftig
angelegten Stoffetzen wieder ab, die von Hellmarks Hemd stammten.
    Der graue Riese schwankte. In den verkümmerten Sinnesorganen
meinte Björn ein leises Vibrieren zu erkennen.
    Bho-Ktha versuchte offenbar auf parapsychischem Weg seinen
Körper direkt zu jenen zu versetzen, bei denen er jetzt sein
wollte. Aber er schaffte es nicht.
    Hellmark beeilte sich. Bho-Ktha folgte, so schnell es ihm
möglich war.
    »In den Höhlen werde ich gesunden. Unter dem Licht…
der Neuen… werden alle Wunden heilen…«
    Bho-Kthas ›Stimme‹ klang sehr fern.
    Hoffentlich hielt er durch.
    Hellmark überlegte, ob er nicht durch Macabros den
Übergang zum Kollektiv verkürzen sollte.
    Aber Bho-Ktha selbst war es, der ihn von dieser Absicht
abbrachte.
    »Keine Störfelder aufbauen… nicht hier… fremde
parapsychische Ströme… vermeiden…«
    So quälte er sich auf seinen gewaltigen Beinen hinter
Hellmark her, verhielt sich wie ein Blinder, der sich ganz auf die
unmittelbare Nähe der Person einstellte, deren Fluidum er
wahrnahm.
    Kaverne um Kaverne legten sie zurück, und Hellmark kam der
Weg weiter vor als
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