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Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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Staubfontäne.
    »Es ist keine Gefahr!« vernahm er die Stimme in seinem
Hirn. Er spürte die mit herein schwappenden Gedanken, als
würden sie den Inhalt seines Bewußtseins sezieren.
»Ein Traphka tötet nicht. Ducken Sie sich! Damit der Wind
Sie nicht wegbläst. Dank, vielen Dank!«
    Hellmark lag am Boden, der Graue kauerte neben ihm. Die
wellenförmigen Bewegungen auf seinem Körper erfolgten in
einer äußerst raschen Folge.
    »Der Krater ist zu groß für Traphka. Er kann den
Kopf noch nicht darüber hinwegheben. Sonst wäre das weitaus
unangenehmer!« Mit diesen Worten übermittelte der verletzte
Graue schwache fahle Bilder, aus denen Björn entnehmen konnte,
daß es auf dieser Welt der grauen Riesen viele Traphkas gab und
daß es sich bei ihnen um völlig friedliche Zeitgenossen
handelte.
    Sie konnten nur jeweils so groß werden wie der Krater oder
die Schlucht, in der sie geboren wurden und die sie zeitlebens nicht
verließen.
    Im Nachhinein noch fiel Björn ein Stein vom Herzen, als er
erfuhr, daß Traphkas ortsgebunden waren. Seine Furcht war
völlig unnütz gewesen.
    Traphkas waren belebter Stein, und sie existierten schon seit
Jahrmillionen auf dieser Welt. Ihr Stoffwechsel funktionierte auf
einem einfachen Gasaustausch. Die warzenförmigen Auswüchse
speicherten den Sauerstoff, bis er verbraucht war. Dann erfolgte ein
neuer Atemvorgang, der im wahrsten Sinne des Wortes bei den
gigantischsten Vertretern dieser Gattung dann für recht
ordentliche Sturmböen im unmittelbaren Lebensbereich der
Traphkas sorgte.
    Das Fauchen und Zischen legte sich wieder, der Staub senkte sich
herab.
    Es zog Stille ein.
    Björn ließ Macabros verschwinden. Er kümmerte sich
um den grauen Riesen, der einen müden Eindruck machte. Die
nässenden Stellen verbreiterten sich. Selbst die einfachsten
Schürfwunden, die er beim Entlanggleiten an der Felswand
davongetragen hatte, wurden größer und tiefer und bildeten
schon bald ätzende Wunden. Mit dem hellen Zellensaft, der an dem
grauen Körper herablief, schien die Lebenskraft dieses Giganten
mehr und mehr zu versiegen.
    Er riß Streifen von seinem Hemd ab und legte sie auf die
Wunden.
    Er fragte sich, was diesen Grauen bewogen hatte, jetzt
während der Stunden des Lichtes, die alle Riesen gemeinsam
erlebten, das Kollektiv zu verlassen. Und seltsam mutete ihn auch an,
daß das Kollektiv, das so eng geknüpft war, sich nicht um
diesen Außenseiter kümmerte.
    War das Ganze eine Falle?
    Auch das zog er in Betracht.
    »Nein«, vernahm er da die Stimme des Grauen in seinem
Bewußtsein. Der Riese bediente sich im Gegensatz zu dem ersten
Grauen, mit dem Hellmark Kontakt hatte, nur der telepathischen
Verbindung. »Keine Falle… Schwäche…
meinerseits… ich kann die Verbindung nicht zustande
bringen… sie selbst sind so intensiv mit den Stunden des Lichts
und mit dem Geburtsvorgang beschäftigt, daß sie mich nicht
hören… es ist gut von dir, daß du mir geholfen hast.
Du bist ein Mensch… ich erkenne es… aber du bist anders als
die Stimmen der Alten dich beschrieben hatten… du heißt
Björn… Björn Hellmark…«
    Vor dem parapsychisch veranlagten Sinnen lag seine Gedankenwelt
offen wie ein aufgeschlagenes Buch.
    »Verzeih’… es ist ungehörig von mir, in dich
hineinzuhorchen… es ist der einzige Weg, dich zu verstehen und
mich verständlich zu machen… du hegst Zweifel über
meine Aufrichtigkeit? Diese Welt ist dir fremd… wie ich dir
fremd bin… wie es das Verhalten meiner Freunde ist… die
Stunden des Lichts bedeuten Freude und Abschied… Abschied auch
von Traphka… ich wollte ihn ein letztes Mal sehen und habe in
Gedanken Abschied von ihm genommen… doch während der
Stunden des Lichts, die in Zeiten des seltenen Rhythmus fallen, tritt
die parapsychische Kraft verstärkt und ist auch unkontrolliert
auf. Ich habe zu stark an Traphka gedacht, schon verließ ich
das Kollektiv und landete im Krater. Ich habe mich verletzt. Das
wiederum hat bewirkt, daß… ich versagte… mit den
Zellen entweicht die Fähigkeit…«
    Die Gedankenworte bewirkten, daß Hellmark unwillkürlich
an Pepe dachte und an dessen oft unkontrollierbar
überschüssig werdenden parapsychologischen Kräfte. Da
hatte es auch oft schon Scherben gegeben – wie im Falle
von…
    »Bho-Ktha«, tönte die Stimme in ihm auf. »Ich
bin Bho-Ktha. Ich erhole mich schon wieder. Aber die Sinne sind noch
betäubt. Ich werde nicht sehen können… die
Dreiersonne… ist so grell… die Dunkelheit
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