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Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland

Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland

Titel: Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland
Autoren: Dan Shocker
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durchführte,
herausgefunden, daß er auf einem Planeten namens Tala-Mar lebte
und daß das Volk der Dykten dort aus nie geklärten
Gründen diese Welt verließ und irgendwo in der Tiefe des
Kosmos untertauchte oder ausstarb.
    In Tiefenhypnose war außerdem herausgekommen, daß
Morells Dyktenseele durch den Schutz magischer Kräfte zur
Wiedergeburt auserwählt wurde. Hier auf der Erde erlebte er ein
zweites oder gar drittes Dasein, um sich stufenweise an ein wichtiges
Objekt zu erinnern, das ebenfalls auf magischem Weg zur Erde
geschmuggelt worden war: Der Mirakel-Kristall. Er fand ihn
schließlich verborgen in einer unter den Wurzeln einer
Dreiergruppe uralter Eichen unweit von Bad Homburg.
    Mit Hilfe dieses Kristalls vermochte Morell kosmobiologische
Kraftströme auf sich einwirken zu lassen, die seinen Körper
völlig verwandelten und ihn befähigten, sich frei wie ein
Vogel durch die Lüfte zu schwingen und die herrschenden
physikalischen Gesetze, denen notgedrungen jeder menschliche
Körper unterworfen war, für sich unwirksam werden zu
lassen.
    Trotz der Fähigkeiten, die er mit Hilfe des Kristalls wecken
konnte, war und fühlte Morell sich als Mensch. Darüber
hinaus aber kam es ihm an, soviel wie möglich über seine
erste Dyktengeburt zu erfahren und über die Gestalten seiner
menschlichen Vergangenheit, durch die er Schritt für Schritt in
das Geheimnis als Mirakel eingeweiht werden sollte. Die Ereignisse,
die sich in der Vergangenheit abspielten, durften und konnten nicht
vergessen sein für ihn. Je mehr er über sein Dyktendasein
auf einer friedlichen, hochentwickelten Welt erfuhr, desto besser war
das für all die Dinge, die noch als Mensch auf ihn zukommen
würden.
    Felkmann hatte aus diesem Grund immer wieder Sitzungen mit ihm
abgehalten. Der Erfolg war leider sehr mager.
    Allein kamen sie hier nicht weiter. Es schien, als befände
sich eine Barriere in seinem Bewußtsein, die nicht
niederzureißen war.
    Felkmann kam auf die Idee, ein Medium einzuschalten.
    Katja Manstein war ein solches Medium.
    Die achtundzwanzigjährige Frau mit der Pfirsichhaut und den
großen, schwarzen Augen arbeitete seit Jahren unter einem
Pseudonym bei einer deutschen Zeitschrift, die parapsychologische
Phänomene und die gesamte Grenzwissenschaft behandelte.
    Katja Mansteins besondere Fähigkeiten lagen darin, daß
sie von sich behauptete, Stimmen aus jenseitigen Reichen zu
empfangen. Aber damit waren ihre Talente nicht erschöpft. Das
Medium empfing auch Bilder von drüben. Versuche unter strengsten
wissenschaftlichen Bedingungen hatten ergeben, daß Katja
Manstein in der Lage war, Filme zu belichten, auf denen sich nach der
Entwicklung dann Bilder zeigten, die in fremden Städten
aufgenommen zu sein schienen. Manchmal waren auch Menschen zu
erkennen. Die fabrikfrischen Filme wurden in stählernen
Kassetten aufbewahrt, die nicht nur verschlossen, sondern auch
versiegelt waren. Die Filme waren zuvor unter strengsten Sicherheits-
und Prüfungsbedingungen in die Kassetten gelegt worden. Es
bestand kein Zweifel mehr daran, daß das lichtempfindliche
Papier schließlich von den Gedanken des Mediums belichtet
worden war.
    Katja Manstein hatte unzählige Versuche hinter sich, die
bewiesen, daß sie einen Einblick in das Reich der Geister
nehmen konnte, daß sie aus diesem Reich Bilder und Antworten
mitbrachte. Aber diese Dinge hingen nicht in der Luft, sondern
standen wiederum in Verbindung mit lebenden Menschen, denen eine
Botschaft übermittelt werden sollte. In den meisten Fällen
war es jedoch so, daß Katja Manstein nicht wußte, wem
diese Botschaft galt, weil eben in den seltensten Fällen Namen
genannt wurden.
    In der jüngeren Vergangenheit jedoch hatte sie
schließlich eine Methode entwickelt, die die Quote der
Nachrichten von drüben an bestimmte Adressen blitzartig in die
Höhe schnellen ließ.
    Katja Manstein hielt engsten Kontakt zu den Menschen, die mit
Fragen zu ihr kamen, die ihren Rat suchten.
    Da das Medium meistens nur in der Nacht jene Jenseitskontakte
aufnehmen konnte, war der Kreis der Eingeweihten und Freunde sehr
klein geblieben. Aber die zu ihr hielten und bereit waren, mal eine
ganze Nacht schlaflos zu verbringen, für die lohnte es sich dann
auch.
    Katja Manstein brauchte nur die Hand desjenigen zu nehmen, der
eine Auskunft aus dem Geisterreich erwartete – sei es ein
vergangenes Erlebnis oder eine zukünftige Prognose – und
schon drängten sich ihr Bilder auf, die nicht mehr sie, sondern
jenen
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