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Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland

Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland

Titel: Macabros 044: Mirakel - Herr im Geisterland
Autoren: Dan Shocker
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des
Universums breitet sich dahinter aus. Schwärze – ferne
Planeten, die auf mich zuschweben… von einer Welt entfernt sich
ein winziger Punkt, kommt rasend schnell auf mich zu, wird
größer… größer… ein Mensch! Ein
seltsamer Mensch! Er ist ganz von roter Haut bedeckt. Nein, es ist
keine Haut… es ist eine hauteng anliegende Kleidung. Auf der
linken Brustseite erkenne ich ein Symbol… einen leuchtenden
Kristall… der Mensch ist eingehüllt in eine schimmernde
Aura, und er zieht wie ein Komet einen langen, leuchtenden Schweif
hinter sich her. Der Planet in der Tiefe des Kosmos hinter ihm
strahlt wie ein geschliffener Diamant.
    Der Fremde – ist jetzt direkt vor mir. Er ist kein
Fremder… Ihr Gesicht, Morell, ich sehe wieder Ihr Gesicht. Was
hat das zu bedeuten?«
    Sie sah ihn erschreckt an und schien in diesem Moment sein Antlitz
mit dem zu vergleichen, das sie in ihrer Vision sah.
    Ihre Augen verengten sich wieder, ihr Gesicht wirkte still und
zart und schien von innen heraus zu leuchten.
    »Das All… lebt, es atmet wie ein lebendes Wesen…
aus der Schwärze lösen sich schemenhafte Gestalten
heraus… Geister… ihre Formen sind verschwommen, ich kann
sie nicht richtig wahrnehmen… sie bewegen sich mit im Strom des
Kometenschweifs, werden eins mit ihm… begleiten den fliegenden
Menschen auf seinem Weg durch die Unendlichkeit… die Sterne
werden blaß, das Universum grau… die Planeten lösen
sich auf und vergehen in lautlosen Explosionen… eine alte Zeit?
Eine ferne? Ich weiß es nicht… der Mann innerhalb der Aura
gleitet weiter durch das All, und nun sehe ich, daß er nicht
allein ist. Unzählige Wesen begleiten ihn, um ihn herum wimmelt
es von Leben… menschliche Gestalten schälen sich aus dem
blassen Grau… Mirakel, der Dyktenmann, befindet sich in der Welt
der Geister… er gehört in deren Reich… ich… sehe
jetzt, daß er die Richtung ändert, daß seine
Begleiter, die wie schemenhafte helle Schatten wirken, die Bewegung
mitmachen wie ein Mann… da! Eine andere Welt, von einem
faszinierenden Grün wie ein Smaragd, ist Mirakels Ziel… er
taucht ein in die Lufthülle und die Welt verändert
sich… ich sehe wieder einen Brunnen, in den er verschwindet, und
der Brunnen wird zum See, dessen Oberfläche sich schließt.
In dem stillen Wasser spielen sich fremde Sonnen und Planeten…
Mirakel… er kam von den Sternen, und er kehrt nach dort
zurück… und…«
    Da unterbrach sie sich. Deutlich war zu sehen, daß ihr
Gesicht einen erschreckten Ausdruck annahm, daß sie Morell
alias Mirakel ängstlich anstarrte.
    »Was ist?« fragte Frank irritiert. Da merkte er,
daß Katjas Blick durch ihn hindurchging, daß er gar nicht
ihm galt, sondern der Wand hinter ihm!
    »Die Frau…«, murmelte das Medium tonlos. »Was
will die Frau hier bei uns?«
    Morell wirbelte herum, auch Dr. Felkmann wandte blitzschnell den
Kopf und blickte in die angegebene Richtung.
    »Was für eine Frau, Katja?« fragte der
Psychiater.
    Katja Manstein schluckte. Sie reagierte nicht auf Felkmanns Worte,
obwohl sie bei vollem Bewußtsein war.
    Das Medium ließ Morells Hand los und ging langsam auf die
gegenüberliegende Wand zu.
    »Hilfe!« schrie die Fremde. Sie war schlank, hatte
kurzgeschnittenes, platinblondes Haar und wirkte jung und attraktiv.
Sie trug ein Kleid, wie es im vorigen Jahrhundert im Westen Amerikas
üblich gewesen sein mochte. »Helfen Sie mir! Helfen Sie
mir!«
    Die Stimme klang schaurig. Das Gesicht der Fremden drückte
Todesangst aus. »Ich muß sterben… er tötet mich!
Molochos Geister umringen mich… helfen Sie mir!«
    Niemand außer Katja Manstein sah die Fremde und hörte
deren gellende Hilferufe.
    Katja Manstein stürzte nach vorn, um die Gestalt zu greifen.
Aber da löste sie sich in Luft auf.
    Zitternd starrte das Medium auf seine leeren Hände.
    »Jemand braucht unsere Hilfe. Es muß etwas
Schreckliches passiert sein, eben, in diesen Minuten… an einem
andern Ort!«
    Sie blickte die beiden Männer ratlos an.
    Felkmann sprang auf. »Was haben Sie gesehen, Katja? Wen?
Können Sie es genauer beschreiben?«
    Sie nickte und öffnete die Lippen, um zu sprechen.
    Doch sie kam nicht mal zum ersten Wort.
    Sie riß blitzartig die Arme hoch, als wolle sie jemanden
abwehren.
    »Aaaaagggh!« hallte ihr verebbender Schrei durch die
nächtliche Wohnung, und im nächsten Augenblick gab es Katja
Manstein nicht mehr.
     
    *
     
    Ireen Bous wußte, daß es aus dem Grauen keinen Ausweg
mehr gab.
    Ihre
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