Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 034: Galeere des Grauens

Macabros 034: Galeere des Grauens

Titel: Macabros 034: Galeere des Grauens
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
wurde, bahnte sich ihren Weg in die
oberen Schichten seiner Erinnerung. ›Wo der Kopf die Wand
berührt, gibt es eine Öffnung im Felsenstein. Der Stein
dahinter liegt genau auf Augenhöhe der Statue… und dann
mußt du Ganthur-Vo daran hindern, die Galeere, die die Kaythen
in das Reich des Grauens entführt haben, zu befehligen. Du
mußt ihn töten!‹
    »Nein, Björn!« schob sich da die andere Stimme in
sein träumendes Bewußtsein. Als Hellmark wußte er,
daß diese Stimme einem Priester aus dem fernen Lande Xantilon
gehörte. Das war Al Nafuur, sein Geistfreund, der in einem
Zwischenreich existierte. »Du darfst Ganthur-Vo nicht
töten!«
    »Warum nicht?« fragte er da im Traum. Seine Lippen
zuckten dabei, und Ganthur-Vo, der den Schläfer beobachtete,
registrierte nur ein dumpfes, unverständliches Murmeln.
    Lavan stellte die Frage im Traum in seiner Eigenschaft als er
geheimnisvolle Fremde Björn Hellmark, der er war.
    »Weil Ganthur-Vo Rand Mahay ist – durch das
Schicksalsspiel der Götter, das abtrünnige Priester in
verbrecherischer Weise an sich brachten, in diese Rolle
gedrängt. Wenn du Ganthur-Vo tötest – tötest du
Rani Mahay!«
     
    *
     
    ›Ganthur-Vo!‹ Drängte sich da wieder der
Hypnoseauftrag in seine Erinnerung? ›Ganthur-Vo darf nicht
überleben! Er allein kann die Galeere befehligen, niemand sonst.
Wenn er überlebt, werden die letzten Kaythen das Schicksal ihrer
Artgenossen teilen, und dieses Land, Lavan, wird nie wieder so sein,
wie es einmal war. Die Kaythen werden nur zurückfinden, wenn
Ganthur-Vo besiegt ist.‹
    »Björn! Erwache endlich! Das ist kein Traum. Nur ein
Teil davon gehört in den Bereich der Träume. Es ist ein
Spiel auf Leben und Tod, in das ihr geraten seid! Erinnere dich an
meine Stimme, sie kommt aus der Wirklichkeit zu dir. Ganthur-Vo darf
nicht sterben, es genügt, wenn das Auge des Schwarzen Manja
zerschmettert wird. Es muß geschehen, während Ganthur-Vo
Zeuge wird…!«
    Ganthur-Vo muß sterben! lautete der Auftrag seines
Fürsten Sodschon’nel. Und an den mußte er sich
halten. Schließlich war er Lavan. Was ging ihn das Leben einer
Traumfigur an, die er als Björn Hellmark kennengelernt
hatte?
    »Ganthur-Vo darf nicht sterben!«
    »Er muß sterben, Lavan!«
    »Du tötest deinen besten Freund, Björn! Es ist ein
grausames Spiel, das man mit euch treibt. Und Molochos reibt sich die
Hände!«
    ›Ganthur-Vo hat jene Kräfte gerufen, die unsere Welt an
den Abgrund des Verderbens bringen, Lavan! Die Kaythen werden durch
seine Befehle zu Dämonen, und damit stärkt er die eigenen
Reihen! Er darf den Kampf nicht überleben!‹
    »Hüte dich davor, ihn umzubringen! Hüte dich
davor!« tauchte die mahnende Stimme Al Nafuurs auf und
erfüllte sein Gehirn.
    Lavan muß Ganthur-Vo vernichten! Er ist sein Todfeind,
hämmerte es in seinem fiebernden Hirn…
    »Ganthur-Vo ist ein Scheusal, ja. Aber nur eine Nebenfigur in
einem großen Spiel, das die Mächtigen einst begonnen
haben. Ihr müßt beide wieder zurückkehren, um eurer
Aufgabe, die noch immer auf euch wartet, gerecht zu werden,
Björn!«
    ›Vergiß Ganthur-Vo nicht, Lavan, sonst ist alles
umsonst!‹
    »Nein. Björn! Vertraue mir! Es geht auch so!«
    Der Traum wurde zum Alptraum. Er sah plötzlich geifernde
Mäuler vor sich, die ihm zuriefen, was er tun sollte und was
nicht und einer wollte die Stimme des anderen
übertönen.
    Lavan warf den Kopf hin und her.
    In seinem Schädel dröhnte und hallte es, daß er es
nicht länger ertragen konnte. Sein ganzer Körper
verkrampfte sich.
    Er sah ein bleiches, knochiges Gesicht vor sich, dem die Haut
fehlte. Ein Totenschädel grinste ihn an.
    Da merkte er, daß er die Augen bereits offen hielt,
daß Traum und Wirklichkeit sich mischten.
    Vor ihm stand der Skelett-Admiral.
    Ehe Lavan begriff, wie alles zustande gekommen war, wurde er in
die Höhe gerissen, noch ehe er dazu imstande war, nach seinem
Kampfschwert zu greifen.
    Grölendes Gelächter traf seine Ohren.
    Außer Ganthur-Vo waren drei, vier weitere
Dämonenbegleiter in seiner Nähe, die ihm blitzschnell die
Hände auf dem Rücken zusammenbanden.
    Ganthur-Vo zog sein Schwert genüßlich vor dem Gesicht
des Abenteurers entlang. »Ich habe es mir anders
überlegt«, sagte der Skelett-Admiral kalt. »Warum
gleich ein Ende machen, wo ich einen Schrecken ohne Ende wählen
kann? Schließlich bin ich hier der Herr dieses Landes, Lavan!
Wir bringen dich mit den letzten Kaythen auf die Dämoneninsel.
Du sollst das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher