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Macabros 034: Galeere des Grauens

Macabros 034: Galeere des Grauens

Titel: Macabros 034: Galeere des Grauens
Autoren: Dan Shocker
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das durch den Statuenkörper lief.
    Gewichte verlagerten sich, und es zeigten sich im ganzen
Körper Risse und Sprünge, die sich bedrohlich schnell
erweiterten.
    Ganthur-Vo und seine Schrecklichen triumphierten, und der Erfolg
stachelte sie zu noch größeren Anstrengungen an.
    Ein Ruck ging durch den steinernen Koloß. Es krachte im Leib
der Statue, als wolle sie in tausend Stücke zerspringen.
    Der Körper senkte sich, als ein Bein in sich
zusammensackte.
    Donnerndes Krachen und Bersten…
    Lavan rutschte einen Meter weiter nach unten, krallte seine
Fingernägel in das poröse Gestein und glaubte schon, mit
dem Koloß in die Tiefe zu stürzen.
    Aber das Gestein hatte sich nur abgesetzt. Ein wenig schräg,
auf die Seite gebeugt, lehnte Cavhs Statue gegen die Wand.
    Lavan kroch über den Schädel. Die Zeit verrann. In der
nächsten Minute konnte alles vorüber sein, wenn die
Dämonen ihr Werk fortsetzten…
    Und sie setzten es fort!
    Da gelang es dem Abenteurer, über den Schädel zu
kriechen. Auf Anhieb fand er die kopfgroße Öffnung in der
Felswand.
    Das mußte das Versteck sein.
    Lavans Atem flog, sein Herz pochte wie rasend.
    Er beugte sich nach vorn, stützte sich mit beiden
Füßen in einem sich verbreiternden Riß in Cavhs
Schädel ab und streckte die Hand aus. Bange Sekunden
verstrichen, als er merkte, daß durch die verrutschte Statue
die Öffnung sich verschmälert hatte und es ihm Mühe
bereitete, seine Hand hineinzubringen.
    Nach zweimaligem Versuch endlich schaffte er es. Und dann
fühlte er auch schon das faustgroße Etwas. Er
umschloß es und zog es nach vorn.
    Die Statue durchlief ein Zittern. Aber sie hielt!
    Der Kopf rutschte ein wenig weiter nach links, und das brachte es
mit sich, daß seine Hand in dem Loch in der Felswand
festsaß.
    Lavan keuchte, riß seine Hand zurück und saß
fest. Verzweifelt drehte und wand er sie, und da geschah etwas, das
er erst viel später begreifen sollte. Cavhs Kopf ruckte nach
rechts was allen Naturgesetzen widersprach denn das bedeutete: die
Statue sackte nicht weiter ab, sondern richtete sich ein wenig auf,
um ihm die Möglichkeit zu geben, die Hand aus dem Felsenloch
herauszuziehen.
    Er hielt den Stein in der Hand und öffnete sie.
    Dabei dachte er an das Auge des Schwarzen Manja, und
schüttelte sich. Wie kam er jetzt darauf? Das waren doch
Gedanken aus seinem Traum, in dem er ein gewisser Björn Hellmark
gewesen war? Er aber war – Lavan, der Abenteurer.
    Das erbeutete Objekt, das Cavhs einst von dem Göttlichen
Vogel erhielt, lag in seiner Handfläche und füllte sie fast
aus.
    Es hatte die Form eines Eies, war aber
unregelmäßig.
    Irgendwie, so glaubte er sich zu erinnern, hatte er mal
gehört daß dieser Stein rot wie ein Rubin sein sollte.
Aber das waren ja schon wieder Hellmarks Gedanken aus dem Traum.
    Dieser Stein hier war schwarz wie die Schwarze Magie!
     
    *
     
    Lavan wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ein
peitschenähnlicher Knall die Höhle erschütterte. Der
Spalt, der quer über Cavhs Körper lief, verbreiterte sich.
Zahllose Risse bildeten sich. Lavan wankte. Er klammerte sich an den
Augenbrauen der Statue fest.
    ›Du mußt den Stein vernichten!‹
    Zwei Stimmen waren es, die gleichzeitig riefen. Die eine kannte
er. Es war die von Sodschon’nel, seinem Fürsten. Die andere
glaubte er zu kennen. Ein gewisser Al Nafuur, der in seinem Traum mit
Hellmark eine Rolle spielte…
    Er hob die Hand mit dem schwarzen Stein, um ihn in die Tiefe zu
schleudern, als etwas Merkwürdiges geschah.
    Pferdegetrappel!
    Im Galopp jagte ein Reiter durch den Stollen und kam in der
großen Tempelhöhle an. Der Mann war schwarz von Kopf bis
Fuß.
    Der Schwarze Ritter, zuckte es durch Lavans Hirn. Ein weiterer
Todfeind, der unverhofft wie ein Geist auftauchte, von dem niemand
wußte, woher er kam und wo er sich aufhielt. Der Schwarze
Ritter war eine unberechenbare Figur, und Sodschon’nel vermutete
einen seiner höchsten Würdenträger unter der schwarzen
Metallmaske. Es bestand der Verdacht, daß der Abtrünnige
weiterhin am Fürstenhof verkehrte und gemeinsame Sache mit
Ganthur-Vo und den Dämonen machte. Nur so war es auch
erklärbar, daß die andere Seite ständig über die
neueste Entwicklung und die Verteidigungspläne des Fürsten
unterrichtet war. Und es war sicher auch kein Zufall, daß man
Lavans Ankunft hier nicht erraten hatte. Der Schwarze Ritter steckte
dahinter! Und jetzt tauchte er auf, um die Dinge selbst in die Hand
zu nehmen, um die letzte
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