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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen
Autoren: Dan Shocker
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Pfeife zu zerstören?« fragte Pepe.
    »Ja.«
    »Es käme auf einen Versuch an.« Er konzentrierte
sich. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt, seine Augen
waren halb geschlossen, als er sich auf die Riesenpfeife
konzentrierte. Er aktivierte seine ganzen parapsychischen
Kräfte, und man sah ihm die ungeheure Anspannung an.
    In die Lautlosigkeit mischte sich zunächst ein leises
Knacken. Das wurde zum Bersten und Krachen, und Hellmark sah, wie der
hohe Turm sich spaltete, wie Risse entstanden und sich rasch
verbreiterten. Die geheimnisvolle Pfeife wankte und brach dann mit
Donnergetöse in sich zusammen.
    Hellmark und Pepe jubelten und setzten ihre Flucht in die Freiheit
fort.
    Sie erreichten die Wüste, jene Stelle, an der Laerte und
Velena zurückgeblieben waren.
    Die violette Nacht senkte sich auf das endlose Sandmeer herab.
    Yümaho lief den Ankömmlingen entgegen. Laerte und Velena
hatten die Stellung gehalten und waren überglücklich,
daß Kaphoon zu ihnen zurückkehrte.
    Doch aus der Freude – wurde ein Alptraum.
    Aus der Tiefe der Erde, verbunden mit dem Zentralbewußtsein
der Wüstenvampire, erhielten Laerte und Velena den Auftrag,
Kaphoon und seinen Begleiter anzufallen.
    Sie verwandelten sich in Vampire. Laerte hatte Velena während
des Schlafs zum Vampir gemacht, und Hellmark machte sich
Vorwürfe, daß er die beiden Mädchen allein gelassen
hatte. Ein kurzer, erbitterter Kampf entspann sich. Mit dem magischen
Schwert, das er sofort einsetzte, entschied er die Auseinandersetzung
zu seinen Gunsten, ehe Pepe oder er mit dem schrecklichen Gebiß
eines Vampirs Bekanntschaft machten. Die beiden veränderten
Geschöpfe erstarrten, als würden sie plötzlich
tiefgefroren. Langsam sanken sie wie schwere Steine in die Erde, und
der lockere Sand schloß sich über ihnen. Sie waren bei
jenen, zu denen sie gehörten, und Hellmark hatte keine Lust,
sich erneut in eine Auseinandersetzung mit dem Heer der Unheimlichen
einzulassen. Gegen die Übermacht konnte er nicht noch mal
kämpfen. Er war ein Mensch, seine Kräfte waren begrenzt.
Hunger wühlte in seinen Eingeweiden, die Giftdämpfe
hätten ihn geschwächt, und da war noch immer Macabros
aktiv, den er aufrecht erhalten mußte. Die Kräfte, die
sein Doppelkörper benötigte, mußte er aus dem
Originalkörper abziehen, und die zunehmende Kraftlosigkeit
machte sich bemerkbar.
    Er sprang auf Yümaho und war Pepe behilflich, ebenfalls auf
den Rücken des Hengstes zu steigen. Dann ritten sie in die
hereinbrechende Dunkelheit Richtung Meer.
    Sie ließen Maruburs ummauertes Reich hinter sich und
erreichten nach einer Stunde jene Bucht, die den Flüchtlingen
den Weg in die Freiheit versprach. Aber hier erlebten sie eine
weitere Enttäuschung.
    Am Strand war keine Menschenseele weit und breit. Bretter und
Balken lagen herum oder waren in Stapeln aufgeschichtet, ein
angefangenes primitives Schiff, das rund fünfhundert Leute
aufnehmen konnte, lag schräg am Sandstrand. Eine schräge
Ebene führte auf die Planken, und Hellmark und Pepe besichtigten
das koggenähnliche Gefährt mit den hohen Masten und den
zusammengerollten Segeln. Nur noch Kleinigkeiten fehlten, um das
Schiff fertigzustellen. Aber auch die Menschen fehlten. Waren sie
alle zu guter Letzt doch noch von den Klängen der schrecklichen
Pfeife in Maruburs Reich gerufen worden, oder existierte eine andere,
noch unbekannte Gefahr von der auch sie nichts wußten?
    Zeit darüber nachzudenken, gab es nicht mehr.
    Zwei Dinge traten gleichzeitig ein: Hellmark erlitt einen ersten
Schwächeanfall, und Pepe erfuhr zum ersten Mal die gesamte
Wahrheit über den Mann, der ihn adoptiert hatte und den er
verehrte.
    Björn Hellmark litt unter zeitweisem Gedächtnisschwund!
Mitten im Gespräch brach seine Erinnerung ab, und als er
vergaß, daß er Hellmark war, vergaß er auch, seinen
Doppelkörper Macabros bei Marubur aufrechtzuerhalten.
    Marubur stand nicht, mehr unter Druck. Der Koloß sprang von
seinem Thron auf und erkannte, daß er allein war. Er riß
die Arme empor, reckte den Schädel und die Schlangenpeitsche und
rief die Geister, die er auf Hellmarks Geheiß in ihre Welt
zurückbeordert hatte.
    Es blieb unerfindlich, ob die Geister ihm zürnten oder ob
sich in diesem Moment andere finstere Kräfte regten und für
eine weitere Etappe des Untergangs der Insel sorgten.
    Dumpfes Grollen und Poltern. Ein Stoß ging durch die Erde.
Fontänen spritzten auf. Die Wellen schäumten, und das
Schiff auf dem sie sich umsahen,
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