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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen
Autoren: Dan Shocker
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hatten sie dieses Abenteuer nicht
überstanden, aber die Begegnung mit Pepe hatte dazu
geführt, daß sein in Mitleidenschaft geratenes
Erinnerungsvermögen aktiviert worden war. Er hatte Pepe wieder,
sie streiften nicht mehr getrennt – einer auf der Suche nach dem
anderen – durch eine fremde und menschenfeindliche Landschaft.
Vielleicht kam durch Pepe auch etwas über das Schicksal Rani
Mahays und Arsons heraus.
    »Ich bin schon lange hier, Björn. Ich habe viel gesehen
und viel erkannt. Dies Reich hier hat seine eigenen Gesetze. Hier
herrscht Marubur. Ich verfolgte viele Flüchtlinge. Wie von
Sinnen eilten sie durch die Tore, wenn sie die Öffnungen schon
von weitem sahen, als befände sich hier ein verheißendes
Land.«
    »Sie hörten die geheimnisvolle Pfeife«,
erklärte Hellmark. »Sie ist ein erster Schritt zum
Wahnsinn.«
    »Ich merkte, daß etwas Besonderes hier vorging, und ich
folgte ihnen, ohne von jener Besessenheit ergriffen zu
sein.«
    »Du hast die Töne der Pfeife nicht vernommen?«
    »Nein.«
    Hellmark hatte einen Verdacht: Pepe verfügte über
parapsychische Fähigkeiten. In seiner Nähe zerplatzen
Glühbirnen, verbogen sich Messer und Gabeln, und Motoren konnten
sogar ihren Geist aufgeben. Waren die parapsychischen
Fähigkeiten verantwortlich dafür, daß Pepes Sinne
anders reagierten?
    Nur diese eine Erklärung war überhaupt möglich.
Hellmark erfuhr, daß der Junge mit den Flüchtlingen
mitgezogen war in der Hoffnung, irgendwo dabei auf Björn
Hellmark zu stoßen. Er tauchte in den Dschungelwäldern
hinter den Mauern unter und beobachtete, was hier geschah. Das, was
er berichtete, klang so überzeugend, daß Björn froh
war, nicht den Weg gegangen zu sein, der ihn ins unabänderliche
Verderben führte. Es gab keinen Zweifel: Menschenaugen und
-sinne durften nicht mit dem Grauen konfrontiert werden, das in den
Hallen lauerte. Es war namenlos und kostete die Unglücklichen
Körper und Verstand.
    Tagelang hatte Pepe sich hier im Dschungel herumgetrieben, ohne
von der Pfeife irritiert oder von den Geistern Maruburs erkannt
worden zu sein. Als Hellmark auftauchte, war Pepe sich nicht ganz
sicher, ob er es auch wirklich war oder ob er getäuscht werden
sollte. Der Junge tat das einzig Richtige: er wartete ab und harrte
der Dinge, die da kommen sollten. Erst hier, nach Hellmarks Erwachen
im Tempel Maruburs und dem Bekanntwerden der Absicht des
Wahnsinnslords, Hellmark in den sicheren Tod zu schicken, war Pepe
aus seinem Versteck herausgekommen. Er rief die Warnung aus und begab
sich damit selbst in Gefahr.
    Der Weg durch die Wahnsinnshallen stand ihnen jederzeit frei. Doch
warum einen aussichtslosen Kampf beginnen, der doch nur im Sinne
Maruburs endete, der noch nie ein – Spiel verloren hatte?
    Er brauchte nicht Maruburs Hilfe, um jenen Weg zu erfragen, den es
geben mußte, um ihn ungeschoren hierher zu bringen.
    Diesen Weg kannte Pepe, der mehr als einmal beobachtet hatte, wie
die Opfer hierher gebracht wurden oder von selbst kamen. Es gab eine
Brücke die über den brackigen Sumpf führte, und diesen
Weg gingen sie.
    Macabros blieb zurück um Marubur daran zu hindern, irgendeine
Gemeinheit auszuführen.
    Pepe lief schnell. Und schnell erreichten sie eine Pforte, die in
das tropische Dschungelgebiet Maruburs führte. Über
endlose, verschlungene Wege bewegte sich Pepe mit der Wendigkeit und
Sicherheit einer Schlange. Er wußte genau, wo die
gefährlichen Stellen waren und kannte die kräfteschonenden
Abkürzungen. Man merkte, daß er lange Zeit in einem
Dschungel gelebt hatte, daß er hier wie zu Hause war.
    Dämmerung hüllte sie ein, und der dichte Wald war
totenstill.
    Sie hörten das Knirschen ihrer eigenen Schritte.
    Von einem kleinen erhöhten Hügel aus konnten sie in ein
dicht bewachsenes Tal sehen und erblickten die riesige, graue Kuppel
unter sich, in der Marubur einsam saß und von Macabros in
Schach gehalten wurde. Hellmark war durch ein geistiges Band
ständig mit seinem Zweitkörper verbunden, und mit seinen
Augen als Macabros kontrollierte er Marubur und die Halle.
    Dort war und blieb alles still.
    »Dort, neben der Kuppel – das ist die Pfeife.« Pepe
streckte die Hand aus. Wie ein grauer, nach oben sich verbreitender
Schornstein stieg das bizarre Bauwerk in die Höhe.
    »Nacht für Nacht wird es seine gräßliche,
hypnotisierende Musik neu ertönen lassen, und es wird weitere
unschuldige Opfer geben, die in Maruburs Hallen geraten. Man
müßte einen Weg finden…«
    »Die
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