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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen
Autoren: Dan Shocker
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der anderen und wollte zunächst
wissen, wie er hierhergekommen war. Großspurig ließ
Marubur ihn wissen, daß seine Freunde, wie er die teuflischen
Wesen in dem Teich nannte, ihn gebracht hätten.
    Maruburs Wahnsinnshallen waren ein Tummelplatz der Geister und
Dämonen, gespenstischer Wesen also, die er rief und beherrschte,
die ihm gehorchten?
    Hellmark sprach seinen Verdacht aus, während sein Blick in
die Runde ging, und er versuchte die spukhafte Dämmerung zu
durchdringen und zu erkennen, was sich jenseits der brackigen Wasser
und des Sumpfgeländes in den anderen Hallen tat, aus denen er
ferne, seufzende Geräusche, schreckliche Schreie. Jammern und
Weinen vernahm, Dazwischen erfolgte wieder hektisches, schrilles
Lachen, wie von jemand, der den Verstand verloren hatte.
    »Jeder ist seines Glückes Schmied«, grinste
Marubur. »Ich habe niemand gerufen. Sie kamen alle von selbst!
Ich töte niemand, ich zwinge niemand, hier zu bleiben. Sie
bleiben einfach. Es gefällt ihnen in den Hallen.«
    Wer so zynisch über die in die Irre Geleiteten sprach, hatte
kein Herz und war kein Mensch. Marubur selbst war entweder ein
menschgewordener Dämon oder der personifizierte Wahnsinn.
    Von einem solchen Wesen konnte man keine Gnade und keine
Rücksichtnahme erwarten.
    »Ich tue nichts anderes, als mein Spiel zu spielen. Das ist
meine Aufgabe als Herrscher der Hallen. Such’ dir eine aus! Du
kannst gehen, wohin du willst. Ich habe dir dein Schwert gelassen,
und selbst die magischen Wachskugeln, mit denen du dich vor den
Tönen der Pfeife geschützt hast, wurden dir nicht
weggenommen. Wähle eine Brücke über den Sumpf! Jede
Brücke führt in eine andere Halle. Jede Halle hat mehrere
Ausgänge. Die kannst du erreichen. Die Tore stehen dir offen. Du
mußt nur kämpfen, das ist die einzige Bedingung, die
gestellt ist. Kämpfen und siegen! Und das ist noch keinem
gelungen. Alle die hierher kamen, haben das Spiel verloren.«
    »Es ist ein Spiel auf Leben und Tod!«
    »Nein, nicht ganz. Ein Spiel um den Geist, um die Seele, um
den Körper. Geist und Seele bleiben hier gefangen und erleben
das Grauen, das sie sich selbst erwählt haben, täglich,
stündlich neu. Die Körper gebe ich frei. Nicht nur die
Geschöpfe der Dämonenwelt zählen zu meinen Freunden.
Ich habe auch ein besonderes Verhältnis zu den Untoten. Die
Vampire – sind meine Geschöpfe, mir ähnlich. Ich bin
ihr Schöpfer. Es sind die Körper derer, die hier Geist und
Seele verloren und die nun als Untote in der Wüste vor meinen
Hallen ihr Dasein fristen. So gesehen, sind auch die Gebiete der
Wüstenvampire ein Teil meiner Hallen, von denen du bestimmt eine
kennenlernen wirst. Sie alle zu durchstreifen, hat noch niemand
geschafft.«
    »Welch grausames Spiel«, murmelte Hellmark, dem nun
einiges klar wurde. »Du lockst Menschen hierher und bedienst
dich ihrer wie ein Puppenspieler seiner Marionetten.«
    »Ich bin der Herrscher! Ich bestimme hier! Alle Herrscher zu
jeder Zeit bestimmten den Lauf der Dinge in ihrem Land. Auch Kriege
sind ein Spiel der Herrscher, Kaphoon. Ein Spiel der Mächtigen
mit dem Leben. So war es – und so wird es für alle Zeiten
bleiben.«
    »Die Zeiten werden sich ändern. Nichts ist
unveränderbar.«
    »Für Marubur wohl. Seine Hallen werden wiederkommen,
auch wenn Xantilon untergeht. Und in neuen Zeiten werden Menschen
seinen Ruf vernehmen und das Leben dieser Hallen fühlen und
sehen, und sie werden ihre Seele und ihren Geist aufgeben und zu
Vampiren werden, die kein eigenes Leben mehr besitzen.«
    Als Hellmark diese Worte hörte, lief ihm ein erneuter Schauer
über den Rücken, und etwas erinnerte ihn daran, daß
diese Prophezeiung für die Zukunft nicht nur als einfach dahin
gesprochen gelten konnte.
    Gefahr für die Zukunft! Seltsamerweise berührte ihn
diese Aussicht stärker als die momentane Gefahr, die er meistern
mußte, um aus dieser Sackgasse herauszukommen.
    Er glaubte Marubur. Dieses teuflische Wesen, von dem man nicht
wußte, ob es aus Fleisch und Blut bestand oder aus einer Laune
der Hölle geboren worden war, war nicht zu
unterschätzen.
    Hellmark mußte an die zahllosen Geschöpfe denken, die
als Untote durch eine menschenleere, öde Wüste krochen, wie
Maulwürfe unter der Erde existieren, wobei von Tod und Leben
keine Rede sein konnte.
    Tausende von Unglücklichen waren in Maruburs Hallen getreten,
ihre Seelen und ihr Geist endloser Tortur ausgesetzt, während
ihre Körper sich veränderten und sie zu
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