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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen
Autoren: Dan Shocker
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seiner
Südseereise. Er redet auch wenig darüber, und nach seiner
Rückkehr kam es mir vor, als ob er des öfteren
grübele. Ich habe ihn gefragt, aber er gab mir einfach keine
Antwort. Was hat er dort erlebt, Mister Sanders? Hat er Ihnen oder
den anderen von der Bridge-Clique vielleicht mehr
erzählt?«
    »Nein, das hat er nicht.«
    Gil Sanders Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Mark
Ellis’ Erlebnis deckte sich offensichtlich mit dem des Bankiers!
Es gab also doch jene rätselhafte Verbindung, die er vermutet
hatte.
    Tuamoa hieß das Schlüsselwort!
    Eine seltsame Unruhe ergriff den Reporter. »Vielleicht ist
doch etwas dran an dem, was die Eingeborenen über Tuamoa
erzählen«, sagte er leise. »Man müßte es
nachprüfen…«
    Er war ein Mensch schneller Entschlüsse – und er war
frei. Dennoch: so schnell wie in dieser Minute hatte er sich noch nie
entschlossen.
    Es zog ihn einfach dorthin, er konnte sich nicht dagegen
wehren.
    Alles, was er mit Mark Ellis und vor allem mit Mrs. Slayton
besprochen hatte, drehte sich wie ein Karussell in seinem Kopf, als
er nach New York zurückfuhr. Gleichzeitig machte er fertige
Pläne und wußte schon genau, was er einpacken würde,
wenn er zu Hause war.
    Er erreichte den Stadtrand, fuhr in der Nähe einer
Telefonzelle an den Bürgersteig heran, wählte kurz darauf
die Nummer des Kennedy Airports und erkundigte sich nach den
Flugplänen der Inselwelten.
    Gil war dabei nicht unbeobachtet. Jan Borowsky stand auf der
gegenüberliegenden Straßenseite, mit einem kleinen,
handlichen Feldstecher bewaffnet, beobachtete er von seinem Wagen
aus, welche Nummer Gil Sanders wählte.
    Unmittelbar nachdem Sanders die Telefonzelle verlassen hatte,
betrat der rundliche Privatdetektiv sie, wählte die gleiche
Nummer und wurde mit der gleichen Fluggesellschaft verbunden wie
zuvor Sanders. Borowsky ging geschickt zu Werk und erfuhr, daß
sein Vorredner sich für einen Flug nach Apataki interessiere.
Dabei habe man ihm erklärt daß Maschinen nach Papete, der
Hauptstadt Tahitis, flogen und er von dort aus eine kleinere Maschine
einer inseleigenen Gesellschaft nach Apataki benutzen müsse.
Mister Sanders hätte einen Platz gebucht. Die Maschine
würde heute nachmittag um sechzehn Uhr starten.
    Das wiederum teilte Jan Borowsky unmittelbar darauf seiner
Auftraggeberin mit.
    Eve Sanders war nicht weniger spontan als ihr Mann. Da sie
über die nötigen finanziellen Mittel verfügte und
ebenfalls ihre Zeit frei einteilen konnte und niemand Rechenschaft
darüber ablegen mußte, bereitete es ihr auch keine
besonderen Schwierigkeiten, für die gleiche Maschine einen Platz
zu belegen.
    Sie buchte für die Touristenklasse, da der von ihr getrennt
lebende Mann für die 1. Klasse ein Ticket reserviert hatte.
    Gil Sanders sollte nicht merken, wie nahe sie ihm war. Und das
würde ihr auch gelingen. Eine Perücke, eine Brille.
Kleider, die er nicht kannte, vervollständigten eine Maskerade,
auf die sie sich verstand.
    Es war schon ein bißchen verrückt, was Eve Sanders da
tat, das mußte sie sich im stillen eingestehen. Aber in dem
Zustand, in dem sie sich befand, war sie zu allem fähig. Und
deshalb steckte sie auch eine Pistole Kaliber 9 mm in ihre
Handtasche.
     
    *
     
    Zwei volle Tage vergingen, um Apataki zu erreichen. Sanders
mietete sich in einem kleinen Hotel ein, hielt sich aber keine Minute
länger als nötig auf. Er erkundigte sich nach der Insel
Tuamoa, und nach einigem Drängen und einem Schmiergeld nannte
man ihm den Namen eines Fischers, der bereit sei, Willige nach
drüben zu bringen. Allerdings warnte man ihn davor, einen
solchen Schritt zu tun. Auf Tuamoa sei es nicht ganz geheuer.
    Doch davon wollte Sanders nichts wissen.
    Die Insel war klein, jeder kannte hier jeden, und außer der
Eingeborenensprache konnten die meisten englisch oder
französisch, da kam man schon weiter.
    Er ging zum Strand hinunter und erkundigte sich nach Valo, dem
Fischer. Der kannte auch Thomas R. Slayton und hatte ihn zur Insel
Tuamoa gebracht. Valo war drahtig. An seinem Körper gab es kein
Gramm Fett. Seine dunklen Augen befanden sich in ständiger
Bewegung.
    Valo meldete Bedenken an und sprach von den Geistern, welche die
Sinne verwirrten. Er warnte Sanders davor, ›nach
drüben‹ zu gehen.
    »Gerade in der anbrechenden Dunkelheit wird es besonders
gefährlich. Warten Sie den neuen Tag ab!«
    Doch Sanders drängte. Er zahlte mehr, als er
ursprünglich wollte. Es zog ihn ›nach drüben‹. Er
wollte es
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