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Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis
Autoren: Dan Shocker
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lagen, gewannen sie einen ersten Eindruck von der Welt
der Vergangenheit, vom alten Xantilon, das hier in einer Talsenke,
nicht weit vom offenen Meer entfernt, lag.
    Triumph leuchtete in Arsons Augen.
    »Geschafft«, murmelte er.
    »Wenn uns Molochos nicht wieder einen Strich durch die
Rechnung gemacht hat«, dämpfte Hellmark ein wenig die
Begeisterung des Mannes, mit dem ihn inzwischen eine innige
Freundschaft verband. Er spielte dabei auf das zurückliegende
Erlebnis an, wo Molochos, der mächtige Dämonenfürst,
sie in der Urzeit hatte havarieren lassen und ihnen Uga, den
gefährlichen Zauberer, auf den Hals geschickt hatte.
    »Nein, diesmal nicht.« Arson war sich ganz sicher.
»Es ist alles glattgegangen.«
    Die Dämmerung draußen schritt fort. Sie waren
absichtlich zu einem Zeitpunkt hierhergekommen, da es Abend wurde. Im
Schutz der Dunkelheit wollten sie sich die Stadt auf der
geheimnisvollen Insel, auf der so vieles begonnen hatte, ansehen.
    Unter den letzten, goldroten Strahlen der versinkenden Sonne
glühten die Türme und spiralförmigen Säulen, die
schimmernd in den dunkler werdenden Himmel ragten.
    Die ferne Stadt lag ruhig und friedlich da.
    Aber sie alle wußten: dieser Eindruck täuschte. Hier
ging, durch die Überhandnahme der dämonischen Mächte
unter Molochos, etwas vor, das ein ganzes Volk ins Unglück
stürzen würde, das sie selbst nicht mehr verhindern
konnten, weil das Geschehen in der Vergangenheit nicht mehr zu
beeinflussen war. Sie konnten aus den Vorfällen lediglich ihre
Lehren ziehen und lernen.
    Aber nicht allein aus diesem Grund waren sie gekommen. Da gab es
noch etwas: Arsons Familie war von den dämonischen Widersachern,
denen er wie Hellmark den Kampf angesagt hatte, entführt
worden.
    Seine schöne Frau Amina und sein kleiner Sohn Taaro waren von
finsteren Kräften in die Vergangenheit Xantilons gebracht
worden. Was Molochos damit bezweckte, ließ sich nur vermuten.
War es ihm nur darauf angekommen, Arson in die Vergangenheit zu
locken, um ihn ein für allemal auszuschalten? So wie die Dinge
lagen, mußte man alles in Betracht ziehen und jeder an Bord
– selbst der vierzehnjährige Pepe – wußte,
daß dieser Ausflug in die ferne Vergangenheit alles andere als
ein Spaziergang sein würde.
    »Warten wir die Nacht ab«, murmelte Arson, und ein
tiefer Seufzer hob und senkte seine Brust. »Dann werden wir mehr
erfahren.«
     
    *
     
    Entgegen ihrer Gewohnheit trank sie mehr Kaffee als sonst. Aber
selbst der vermochte sie nicht so aufzumöbeln, wie sie sich das
erhoffte.
    Carminia ertappte sich dabei, daß sie nervöser und
zerfahrener war, daß die Arbeit nicht richtig von der Hand
gehen wollte – und daß die Sorgen blieben.
    Kein Lebenszeichen von Björn und den anderen, keine
Vorstellung davon, was sie in diesem Moment trieben, wo sie sich
aufhielten… Schon dies zu wissen, hätte sie beruhigt.
    Überall im Haus fing sie eine Arbeit an und ließ sie
dann doch liegen. Sie telefonierte mit einigen Bekannten und
Freunden, um sich abzulenken. Doch auch mit diesen Leuten konnte sie
nicht über ihre Sorgen sprechen. Sie wußten alle nichts
von Björn Hellmarks wahrer Persönlichkeit, von seinem
Auftrag und seinen Unternehmungen.
    Gegen zehn Uhr morgens verließ Carminia den weißen
Bungalow oberhalb des Genfer Sees, setzte sich in ihren Sportwagen
und fuhr durch die Stadt. Sie machte einen Einkaufsbummel, der sie
jedoch auch nicht auf andere Gedanken brachte.
    Von einem Kiosk nahm sie schließlich wahllos mehrere
Magazine und Tageszeitungen mit.
    Als die Brasilianerin nach dem Leben und Treiben in den
Straßen der Innenstadt zurückkehrte in die stille,
abgelegene Gasse der Siedlung, war sie noch immer so nervös und
unruhig wie zu Beginn ihrer Tour.
    War Björn inzwischen angekommen?
    Nein! Das Haus war leer.
    Sie nahm eine Beruhigungstablette. Der Gedanke, daß etwas
Schreckliches passiert sein könne, ergriff immer stärker
von ihr Besitz.
    Im stillen schalt sie sich eine Närrin. Schon mehr als einmal
war Björn längere Zeit aus dem Haus gewesen, aber nie hatte
sie ihre Unruhe so stark empfunden.
    Was das eine Vorahnung?
    Carminia blätterte ohne größeres Interesse die
Magazine durch. Es befand sich eine englische Ausgabe darunter, in
dem sie einen Artikel über ein Medium namens Sheila Martens
entdeckte. Dieser Artikel faszinierte sie so plötzlich,
daß sie sich fest las. Darin wurde über das Leben und
Wirken dieses jungen, faszinierenden Mediums berichtet, zu
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