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Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis
Autoren: Dan Shocker
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gewußt, daß ich Sie auf Anhieb
entdecken würde. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.« Sie
streckte der rassigen Südamerikanerin die Rechte hin. Ihr
Händedruck paßte zu ihrer Selbstsicherheit.
    Helen Carter hatte einen schön geschwungenen Mund, und das
Lippenrot harmonierte genau mit ihrer Haarfarbe, als sei es extra
für sie komponiert worden.
    Die Reporterin führte die Brasilianerin zu einem kleinen
Tisch an der Fensterscheibe. »Den habe ich noch ergattern
können«, lächelte Helen Carter. »Ich nehme an,
Sie wollen erst einen Imbiß zu sich nehmen, vielleicht auch
eine Tasse Kaffee? Wenn Sie den Wunsch haben sollten, gleich Ihr
Hotel aufzusuchen, ist mir das ebenfalls angenehm. Ich richte mich da
ganz nach Ihnen. Ihr Zimmer ist reserviert. Das Hotel – first
class, muß ich Ihnen bestätigen – liegt nur zehn
Autominuten von hier entfernt.«
    Es war einfach, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Sie war
überhaupt nicht kompliziert.
    Carminia zog es vor, umgehend ins Hotel zu fahren. Dort packte sie
ihren Koffer aus und machte sich dann frisch. Im Restaurant des
Hauses nahmen die beiden Frauen dann einen Drink zu sich und
unterhielten sich über alles Anstehende in Ruhe.
    Carminia ging mit dem, was sie schließlich von sich gab,
nicht ins Detail. Sie sprach lediglich von einem guten Freund, der
über paranormale Fähigkeiten verfüge und über
dessen Schicksal sie gerne Bescheid wissen möchte. Sollte sich
im Gespräch mit dem Medium herausstellen, daß mehr
herauskam, daß Björn vielleicht eine persönliche
Mitteilung für sie hatte, dann war sie auch bereit, Helen Carter
weiteres zu eröffnen. Sie hoffte mehr auf eine persönliche
Darstellung Sheila Martens’ als auf eine direkte
persönliche Botschaft Björns. In diesem Fall – und vor
diesem Gedanken hatte sie Angst – mußte sie davon
ausgehen, daß Björn nicht mehr am Leben war…
    »Hatten Sie inzwischen Gelegenheit, Sheila Martens zu
informieren?« interessierte Carminia Brado sich.
    Ein kaum merkliches, hilfloses Lächeln umspielte die Lippen
der Reporterin. »Leider nein. Das ist überhaupt, so eine
Sache. Wir sind für den heutigen Tag verabredet, das hatte ich
Ihnen schon gesagt. Vorgestern noch habe ich versucht, sie
telefonisch und dann auch persönlich zu erreichen. Ihre Wohnung
stand leer. Durch Hinweise erfuhr ich, daß sie am Abend zuvor
das Haus verlassen hatte. Seither ist sie nicht
zurückgekehrt.«
    »Es wird ihr doch nichts passiert sein?« fragte Carminia
ernst.
    Aber dann, als die Reporterin sich erklärte, wurde ihr die
Reaktion Helen Carters klar.
    »Das kommt ganz darauf an, von welcher Warte aus man die
Sache sieht«, bemerkte die Engländerin verschmitzt.
»Sie kennen Donovan Bradley?«
    »Ich habe ihn schon im Fernsehen gesehen.«
    »In seiner Rolle als Callaghan?«
    »Nein. Da spielt er einen Privatdetektiv. Typ á la
James Bond, ständig ein paar schnoddrige Bemerkungen auf der
Zunge. Ein Charmeur.«
    Helen Carter lachte. »Als Callaghan ist er unwiderstehlich,
ehrlich. Entweder ist ihm diese Rolle auf den Leib geschrieben –
oder er wird der Hauptperson der Serie immer ähnlicher. Der
langen Rede kurzer Sinn, Carminia«, ohne Übergang sprach
sie die attraktive Brasilianerin plötzlich mit dem Vornamen an,
»Sheila Martens ist unverheiratet und Donovan Bradley ein
Herzensbrecher. Vielleicht hat das Mädchen Feuer gefangen und
sie haben aus dem alten Haus, das Bradley zum Kauf angeboten wurde,
ein Liebesnest gemacht? Fest steht auch, daß Bradley seit dem
Tag, da er Sheila traf, sich nicht mehr in den Studios hat blicken
lassen. Der Regisseur spielt verrückt, der Produzent rauft sich
die Haare. Dieser Sonderurlaub, den der große Bradley sich da
erlaubt, paßt niemand so recht in den Kram. Er kostet die
Verantwortlichen eine Stange Geld. Aber was soll es? Produzent und
Regisseur sind froh wenn Bradley selbst wieder auftaucht und hoffen
auf ein baldiges Ende dieser merkwürdigen rosaroten Episode. Ich
weiß das alles über vier Ecken. Ob es der Wahrheit
entspricht, werde ich bald wissen. – Eigentlich bin ich ganz
froh, daß die Sache mit Ihnen dazwischengekommen ist.«
    »Wieso? Das verstehe ich nicht.«
    »Ganz einfach, Carminia: als Sheila sich in Trance befand und
von dem geheimnisvollen Fremden sprach, der an zwei Orten
gleichzeitig sein könne, da bohrte ich weiter. Das interessierte
mich, das wollte ich genau wissen. Aber ebenso schnell, wie die
Vision sich bemerkbar machte, erlosch sie wieder. Ich sprach
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