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Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis
Autoren: Dan Shocker
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dessen
Ratgeberkreis prominente Schauspieler und Politiker ebenso
gehörten wie Angehörige der englischen Adelsfamilien und
der High Society. Die Reporterin – eine gewisse Helen Carter
– wagte sogar anzudeuten, daß wahrscheinlich Mitglieder
des Königshauses schon ihren Rat eingeholt und an Seancen
teilgenommen hatten. Helen Carter fragte direkt, ob vielleicht der
Versuch unternommen worden sei, die große englische
Königin Victoria durch Sheila Martens zu interviewen?
    Das Medium hatte einen Vermittler namens Gary, der die schwierigen
Kontakte zu den Verstorbenen auf den verschiedenen Daseinsebenen
aufnahm. In begeisterten Stellungnahmen einiger Personen, die Helen
Carter anführte und die bereit waren, über ihre Erfahrungen
zu sprechen, kam heraus, daß die jeweils herbeizitierten
Verstorbenen interessante Einzelheiten von ihrem Dasein im Jenseits
preisgaben und daß sie sehr persönliche Mitteilungen
für ihre Hinterbliebenen überbrachten, die nur der zu
schätzen wußte und verstand, den sie etwas angingen.
    Hervorragende Wissenschaftler nahmen ebenfalls Stellung, und ihren
Worten war zu entnehmen, daß sie Sheila Martens nicht für
eine Betrügerin, sondern für ein wirkliches Medium hielten,
das bisher sicherste Beweise für ein Weiterleben nach dem Tod
erbracht hatte.
    Helen Carter ließ durchblicken, daß sie diesen Artikel
in einer weiteren Ausgabe des ›Ladys Mag‹ fortsetzen wolle.
Sie beabsichtigte, eine Sitzung herbeizuführen und verstorbene
Freunde und Bekannte durch Sheila und ›Gary‹ zu befragen,
um sich einen ganz persönlichen Eindruck von den Qualitäten
des Mediums zu verschaffen.
    Aber das war noch nicht alles, was Helen Carter an Erstaunlichem
mitzuteilen hatte.
    In dem letzten Absatz des Berichts tauchte ein Hinweis auf, der
Carminia zusammenfahren ließ.
    Dort stand: »Die Begegnung mit Sheila Martens hat mich
veranlaßt, mich weiter mit dem Phänomen des
Übersinnlichen zu befassen. Was für Menschen sind das, die
– ohne daß sie es selbst wollen – plötzlich mit
Fähigkeiten und Gaben gesegnet sind, die sogenannte
parapsychische Kräfte entwickeln und uns Normalsterblichen weit
überlegen sind. Sheila Martens ist nur eine von vielen. Aber sie
vereinigt mehrere Fähigkeiten und Talente in sich. Sie vermag
nicht nur die Toten im Jenseits zu sprechen – sie verfügt
auch über seherische Gaben, die sie offenbar selbst noch nicht
kennt. Während ich bei ihr war, fiel sie plötzlich in
Trance, ohne daß sie das merkte und sagte: ›Der Mann, der
an zwei Orten gleichzeitig sein kann… ich sehe ihn.‹ Wer
ist dieser Mann? Es lohnt sich, dem Phänomen Sheila Martens
nachzugehen…«
    Carminia glaubte, eine glühende Nadel würde durch ihr
Herz geschoben. Es gab ihr einen richtigen Stich, daß sie
zusammenzuckte.
    Der Mann, der an zwei Orten gleichzeitig sein konnte?! Sheila
Martens hatte von – Björn Hellmark gesprochen. Von ihrem
Björn!
    Sekundenlang saß die junge Brasilianerin da, als wäre
jegliches Leben aus ihrem Körper gewichen. Sie vergaß
selbst das Atmen.
    Dann kehrte plötzlich das Leben zurück, und die
Zweiundzwanzigjährige handelte mit einer Spontaneität, die
sie von Björn übernommen hatte.
    Sie mußte mehr wissen! Diese Andeutung Helen Carters, der
Reporterin, konnte viel beinhalten. Wie, vor allen Dingen, hatte
Sheila Martens Hellmark gesehen? Wo? Konnte sie ihn beschreiben?
    Carminia blätterte die Seiten durch, suchte das Impressum und
schrieb sich die Telefonnummer des Verlages auf. Der hatte seinen
Sitz in London in der South Lambeth Road.
    Die Brasilianerin zögerte nicht, dort anzurufen. Sie
benötigte fast zwanzig Minuten, ehe der Ruf durchkam.
    Die Telefonistin verband sie mit Helen Carters Büro.
    Carminia hatte sich alles genau zurechtgelegt, wie sie was sagen
wollte. Aber dann wurde doch alles ganz anders. Fragen und Antworten
kamen auf, an die sie vorher gar nicht gedacht hatte.
    Helen Carter hatte eine ausgesprochen angenehme Stimme. Die
Reporterin unterhielt sich eingehend mit der Anruferin aus Genf.
Carminia deutete an, daß sie bereit wäre, einiges
über den Mann zu sagen, von dem Sheila Martens gesprochen
hatte.
    »Er ist ein Freund von mir«, sagte sie leise.
»Vorausgesetzt, daß das Medium von dem sprach, den ich
meine. Ich ängstige mich um sein Leben. Ich möchte
Gewißheit über sein Schicksal. Glauben Sie, daß
Sheila Martens bereit ist, mich zu einem Gespräch zu
empfangen?«
    »Zumindest wäre es einen Versuch wert,
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