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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis
Autoren: Dan Shocker
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dessen Typ und
Bezeichnung sie nicht entziffern konnten.
    Kein Blut, kein Verletzter. In der Maschine hatten vier Personen
Platz.
    Die Geier konnten hier noch keine vollendeten Tatsachen geschaffen
haben.
    »Vielleicht sind sie davongekommen«, bemerkte Fermeeren
und ließ den Strahl der Taschenlampe kreisen, entfernte sich
gemeinsam mit seiner Frau, um die Gegend nach eventuellen Spuren
abzusuchen, die von den Abgestürzten hinterlassen worden
waren.
    Das Ganze steckte voller Merkwürdigkeiten.
    Cornelia Fermeeren meinte: »Vielleicht hängt die
Trommelei heute mit dem Absturz zusammen.«
    »Schon möglich. Eine weiße Göttin. Vielleicht
haben sie eine Frau aus dem Flugzeug geborgen. Sie müssen alle
gefunden haben. Die Dogondörfer liegen nicht weit vom
Schuß. Man ist dort sicherlich auf den Absturz aufmerksam
geworden. Die Trommelbotschaften könnten in der Tat etwas mit
dem Absturz zu tun haben. Aber trotzdem kann ich mir da nichts
zusammenreimen. Die Dogon hätten die nächste Mission
verständigen können. Offenbar haben sie das nicht getan.
Weiße Göttin, die alle Dogon auffordert, heute nacht nach
Pegue zu kommen und das große Feueropfer mitzuerleben…
wollen sie vielleicht die Leichen der Abgestürzten
verbrennen?« Er stellte viele Überlegungen an, aber nichts
paßte. War da nicht von einem Priester namens Nanga die Rede
gewesen?
    Nanga sollte verbrannt werden.
    Nachdenklich fuhren sie weiter.
    Fermeeren fuhr so schnell es ging. Das Plateau mußte bald zu
Ende sein. Er mußte höllisch aufpassen, in der Dunkelheit
nicht mit dem Fahrzeug in eine Schlucht zu stürzen.
    Nach seinen Berechnungen höchstens noch eine Meile.
    Dann noch fünfhundert Meter, noch dreihundert…
    Da trat er auf die Bremse.
    Cornelia war eingenickt. Sie flog nach vorn.
    Boyd Fermeeren war geistesgegenwärtig genug, im gleichen
Augenblick seine Rechte auszustrecken und zwischen seine Frau und die
Windschutzscheibe zu bringen.
    Der Fall gegen die Scheibe ging glimpflich für Cornelia
Fermeeren ab.
    »Was ist denn jetzt passiert?« Sie war sofort
hellwach.
    Der für die Afrikareise umgebaute Kübelwagen stand.
    Vor ihnen, mitten auf der Piste im hellen Licht der Scheinwerfer
winkte torkelnd eine zerlumpte Gestalt, die wie ein Gespenst aus dem
Dunkel aufgetaucht war.
     
    *
     
    Boyd Fermeeren stieg aus und ging auf den abgerissen aussehenden
Fremden zu.
    Der Mann war noch jung. Fermeeren schätzte ihn Mitte
Zwanzig.
    Die Haare hingen ihm wirr ins Gesicht. Er machte einen
verwahrlosten Eindruck.
    »Die Scheinwerfer!« rief er auf Englisch.
»Ausschalten, schnell, damit man sie unten im Dorf nicht
sieht.« Das waren die ersten Worte aus dem Munde Brian
Shalfields, als er mit einem zivilisierten Menschen zusammentraf.
    »Aber warum?« Boyd Fermeeren wollte noch mehr fragen,
aber der Amerikaner hatte es verdammt eilig, die Scheinwerfer
ausgeschaltet zu wissen.
    Dann erfuhren Boyd Fermeeren und seine Frau eine merkwürdige
Geschichte. Der Holländer fühlte sich in seiner Ahnung
bestärkt, daß hier etwas Außergewöhnliches
vorging.
    Seit drei Tagen hielt der Amerikaner sich in der Falaise de
Bandiagara auf.
    Er war der Pilot der Cesna und hatte den Absturz
überlebt.
    »Da kann mir eigentlich jetzt nicht mehr viel
passieren«, sagte er mit einer Art von Galgenhumor, nachdem er
den Wasserbehälter abgesetzt hatte, ihn aber weiterhin fest in
den Händen hielt, als befürchte er, man würde ihm das
kostbare Naß wieder abnehmen, ehe er seinen ganzen Durst
gestillt hätte. »Nach der Statistik kann jeder Mensch nur
ein einziges Mal abstürzen.«
     
    *
     
    Er war wie durch ein Wunder davongekommen.
    Nach dem Absturz stellte er fest, daß er außer
Hautabschürfungen, blauen Flecken und gebrochenen Fußzehen
nichts weiter abgekriegt hatte.
    »Jetzt ging’s ums Überleben«, fuhr er fort.
Seine Stimme klang müde. Man merkte ihm die Strapazen der
vergangenen Tage an. »Wenn man ein bißchen was über
Afrika weiß, klappt das eigentlich, muß ich feststellen.
Der erste Tag war der schlimmste. Ich bin lange bewußtlos
gewesen und hatte stundenlang in der prallen Sonne gelegen. Als ich
endlich zu mir kam, hatte ich einen Brummschädel, daß ich
meinte, ein ganzer Bienenschwarm wäre mir durch mein Ohr
gekrabbelt und würde nun da drinnen herumsummen. Ich verkroch
mich in eine Felsenspalte und litt erst mal an einem höllischen
Durst. Die Tatsache, daß ein Dogondorf sich in meiner Nähe
befand, nützte mir zunächst wenig. Ich durfte mich
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