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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis
Autoren: Dan Shocker
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sind wir am Zuge, Mister Hellmark. Kommen
Sie!«
     
    *
     
    Sie mußten dreimal klingeln.
    Dann wurde geöffnet.
    »Superintendent Jenkins, von der Mordkommission«, sagte
er.
    Die Frau auf der Türschwelle sah verweint aus. Ihre Augen
waren rotgerändert. Deutlich sah man verwischte
Tränenspuren auf ihren Wangen. »Wir haben von Ihrem
Glück gehört, Misses Kuttner. Dürfen wir einige Worte
mit Ihrem Mann wechseln? Es tut mir leid, daß ich so
unangemeldet hier eindringe und Ihre Freude störe.«
    »Mordkommission?« fragte die Frau leise, als begriffe
sie erst jetzt, was Jenkins da gesagt habe.
    »Wir haben erfahren, daß Ihr Mann nach fast
einmonatiger Abwesenheit wieder aufgetaucht ist. In diesem
Zusammenhang suchen wir – wie Sie sicherlich wissen – noch
mehr Vermißte. Wir vermuten, daß diese Fälle anders
zu bewerten sind, als wir zunächst annahmen. Wir bringen sie mit
einem Mordfall in Verbindung. Gestatten Sie, daß wir uns mit
Ihrem Mann kurz unterhalten? Es liegt in seinem Interesse und im
Interesse jener Männer, von denen wir bisher immer noch nichts
gehört haben.«
    Sie warf nur einen kurzen Blick auf den Ausweis, den Jenkins aus
seiner Brusttasche zog.
    Dann bat sie die beiden Besucher herein.
    Frank Kuttner saß im Wohnzimmer in einem schweren Sessel und
rauchte eine Zigarette.
    »Besuch für dich, Frank«, sagte Misses Kuttner.
»Polizei.«
    Er blickte auf. Jenkins und Hellmark versuchten sich von diesem
ersten Eindruck ein Bild zu machen. War Kuttner physisch
verändert? Psychisch?
    Er machte einen sehr ruhigen, beinahe lethargischen Eindruck.
    »Geht es bei der Polizei immer so schnell?« fragte er
mit dem Anflug eines Lächelns auf seinen Lippen. »Kaum hat
meine Frau den Hörer aufgelegt, schon sind Sie da?«
    »So schnell geht es leider nicht immer«, gab Jenkins zu.
»Aber in den Fällen, wo wir bisher nur im Schneckentempo
vorankommen, können Sie uns vielleicht eine Hilfe sein,
daß es von nun an schneller geht.«
    Frank Kuttner schien sich schon wieder recht heimisch zu
fühlen. Kein Befremden, keine Klagen.
    »Wir hätten gerne gewußt, wo Sie sich solange
aufgehalten haben«, sagte Jenkins, während er dankend den
angebotenen Platz annahm.
    Björn betrachtete den Zurückgekehrten sehr genau.
    Durch Jenkins wußte er, daß Kuttner zwei Kinder hatte.
Beide befanden sich im Augenblick in der Schule.
    »Wenn ich das wüßte, wäre ich schlauer,
Superintendent«, bekam er als Antwort.
    Es war genau das gleiche wie bei Henry Jigger.
    Björn hatte das Gefühl, daß Kuttner seinem Blick
auswich.
    Der Zurückgekehrte fühlte sich nicht ganz sicher. Ahnte
er etwas? Das war unwahrscheinlich. Die Vorbereitungen waren in aller
Heimlichkeit getroffen worden.
    Aber Frank Kuttner hatte Björn Hellmark schon einmal gesehen
– als er als Schlange in Brightons Haus lebte.
    Erinnerte er sich an sein Schlangendasein? Oder war alles nur wie
ein böser Traum für ihn, und wußte er wirklich nicht,
was hinter ihm lag?
    Jenkins stellte seine Routinefragen und erhielt nur
unbefriedigende Antworten.
    Dann schaltete Björn sich ein.
    Gezielt fragte er nach dem Brighton-Haus. Aber Kuttner zuckte nur
die Achseln.
    Beim Namen Phantoma wurde Kuttner merklich unruhiger.
    »Henry Jigger kam auch zurück«, sagte er scharf.
»Er kam, um seine Familie zu ermorden. Dies war ein Auftrag
Phantomas. Aber dies alles ist erst der Anfang. Noch mehr ist euch
aufgetragen. Sie sind kein Mensch mehr, Kuttner, Sie sehen nur so
aus. Das macht es so schwer für uns. Wir wollen Ihnen helfen,
aber wir können das nur, wenn Sie uns ohne Einschränkung
die Wahrheit sagen. Was wissen Sie, Kuttner? Sprechen Sie!«
Björn drängte. »Wo ist Phantoma jetzt? Was hat sie
vor?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Kuttner
schluckte. Mit einer nervösen Bewegung strich er sich über
die Stirn.
    Für Misses Kuttner war die Art, in der man ihren Mann
verhörte, eine Qual. Warum behandelte man ihn so? Sie hatte
keine Erklärung dafür.
    »Vielleicht wissen Sie es wirklich nicht, Mister Kuttner.
Aber warum erinnerte sich Henry Jigger noch so genau daran, obwohl er
doch auch in eine Schlange verwandelt worden war?«
    »Ich kenne keinen Henry Jigger. Ich weiß nicht, was der
Unfug soll.«
    »Phantoma braucht Menschen. Sie sind Phantoma begegnet,
Mister Kuttner. Einmal in der Woche fuhren Sie hinaus zum
Brighton-Haus. Sie sind selbständiger Kaufmann und unterhalten
einen kleinen Getränkevertrieb. Brighton ließ sich
regelmäßig beliefern. Von
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