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Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Titel: Macabros 012: Molochs Totenkarussell
Autoren: Dan Shocker
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Hellmark hatte ausdrücklich gesagt, daß sie
auch mit ihr sprechen könne.
    Als die Brasilianerin sich mit sympathischer Stimme meldete,
fühlte Liz Hunter sich etwas ruhiger. Zunächst fragte sie
nochmals nach Hellmark und erfuhr, daß er sich in Houston
aufhalte.
    Nancy Hunter, die an einer Zusatzmuschel mithörte, wechselte
mit ihrer Mutter einen bedeutungsvollen Blick.
    Hellmark hatte es verdammt eilig gehabt, wenn er noch gestern so
spät aufgebrochen war.
    Es sah ganz so aus, als ob Hellmark nur wegen Phil Hunter, ihrem
Vater, nach Houston gereist war. Und wegen Janine Thompson! Aber
irgendwie gehörten beide zusammen, wenn sie sich überlegte,
was ihr Vater alles auf dem Tonband erzählt hatte.
    Liz Hunter bat darum, Björn Hellmark nach dessen
Rückkehr sofort herzuschicken. Sie schilderte das Malheur mit
der Dämonenmaske. Es war gut, daß sie in diesem Augenblick
das Gesicht von Björns Freundin nicht sehen konnte.
    Niemand als Carminia Brado wußte besser, was dieser Verlust
bedeutete.
    Das Abhandenkommen dieser Maske konnte seine Mission
gefährden und endgültig zu seinen Ungunsten
entscheiden.
    »Bitte, nennen Sie mir Ihre Adresse«, bat Carminia. Sie
ließ sich ihre Erregung nicht anmerken. »Ich möchte
Ihnen gern helfen. Wir müssen etwas unternehmen, um die Maske
wiederzufinden. Ich komme sofort zu Ihnen.«
     
    *
     
    Es würde etwa eine halbe Stunde dauern, bis die Brasilianerin
eintreffen würde.
    »Was können wir nur tun?« fragte Liz ihre Tochter
verzagt. »Gesetzt den Fall, ich habe die Maske tatsächlich
beim Herausholen des Geldes verloren. Das ist heute morgen gewesen.
Tausende von Menschen sind dort ein und aus gegangen. Einer kann sie
gefunden haben, vielleicht ein Kind. Es hat damit gespielt. Und nun
ist sie weg.«
    Nancy hatte ihre Mutter nie zuvor in einer solchen Verfassung
erlebt.
    »Was ist bloß los mit mir, mit uns?« bohrte Liz
weiter. »Ich fange an zu zittern, nur weil ich einen Talisman
verloren habe. Ich glaube plötzlich an böse Geister, und
Dad sucht den Eingang zur Hölle. Sind wir dabei, verrückt
zu werden, Nancy?«
    In ihren Augen funkelte es.
    Nancy wollte etwas darauf erwidern.
    Aber das ging nicht mehr.
    Es war genau halb acht.
    Da geschah es zum zweitenmal.
     
    *
     
    Im gleichen Augenblick rund sechshundert Kilometer von Dallas
entfernt in einem Auto, das auf dem Parkplatz der Herzklinik in
Houston stand.
    Hinter dem Steuer saß Janine Thompson.
    Aus ihrer Handtasche nahm sie eine Fotografie. Es handelte sich um
einen Abzug vom gleichen Negativ, das sie auch zu Hause zwischen den
beiden dichtzusammenstehenden Totenschädeln stecken hatte.
    Um die Lippen der Frau zuckte es, als sie mit dem Fingernagel quer
über die Fotografie kratzte und dann ein Streichholz
anzündete und es dreimal über das Bild führte.
    Janine Thompson wußte, was jetzt zu Hause in ihrer Wohnung
geschehen würde.
    Wie von einer unsichtbaren Hand angezündet, flammten dort die
Dochte der sieben schwarzen Kerzen auf.
    Im gleichen Augenblick verspürte die junge Kollegin wieder
ihre Kopfschmerzen, Dr. Borton gab es einen Stich durch die Brust,
daß er zusammenfuhr, und bei ihrer Schwester Amely in New York
zeigten sich alle Anzeichen hochgradiger Nervosität und
Zustände von Angst vor einer neuen, schlaflosen Nacht.
    Etwas Besonderes aber geschah mit Nancy Hunter.
     
    *
     
    Misses Hunter griff gerade nach dem Glas, das Nancy mit Whisky
gefüllt hatte.
    Da weiteten sich ihre Augen.
    »Nancy!« schrie sie.
    Wie von einer Tarantel gestochen sprang sie auf. Das Glas entfiel
ihrer Hand. Der Inhalt ergoß sich auf den Teppich.
    »Mummy?!« Erschrecken und Erstaunen gleichzeitig
spiegelten sich im Gesicht der Tochter.
    Sie wurde emporgerissen und verschwand vor den Augen der
entsetzten Mutter, als hätte sie sich in Luft
aufgelöst.
    »Nancy!?« Liz Hunter wich schreiend zurück. Ihr
Herz pochte wie rasend. Tausend Ängste erfüllten sie.
    Sie starrte auf den Punkt, wo ihre Tochter eben noch gestanden
hatte und rannte wie von Sinnen auf die Haustür zu. »Hilfe.
So helft mir doch!« schrie sie, riß die Tür auf und
stürzte taumelnd auf den Fußweg hinaus.
    »Misses Hunter!« rief sie eine Stimme an. Die Stimme von
vorhin am Telefon. Carminia Brado stand vor der Gartentür. Als
die Brasilianerin sah, in welchem Zustand sich die Frau befand,
zögerte sie keine Sekunde, über den Zaun zu springen und
ihr entgegenzueilen.
    »Bitte, helfen Sie mir!« Aus leeren Augen blickte Liz
Hunter die
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