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Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Titel: Macabros 012: Molochs Totenkarussell
Autoren: Dan Shocker
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mir… bitte«, hauchte er.
»Helfen… Sie… mir!«
    »Er kann es nicht, selbst wenn er es wollte«, schaltete
sich da eine harte Stimme ein.
    Björn wandte den Kopf.
    Ein schwarzgekleideter Totenpriester stand auf einer kleinen
Anhöhe und blickte herüber. Er deutete mit der
ausgestreckten Rechten auf Hunter und dann auf Hellmark. »Er ist
selbst ein Verlorener und auf ihn wartet wie auf dich das
Totenkarussell, ehe Molochos endgültig seinen Schiedsspruch
fällt.«
    Hellmark wollte auf den Schwarzen zugehen. Seine Beine versagten
ihm den Dienst. Er stürzte und lag erschöpft auf dem Boden.
Hellmarks Haut wurde seltsam durchscheinend.
    »Helfen Sie… mir… bitte…«, hörte er
die leiser werdende Stimme Phil Hunters.
    Ich werde es versuchen! Die Worte bildeten sich in Hellmarks
Gehirn, aber er brachte nicht die Kraft auf, sie laut
auszusprechen.
    Hunter starrte auf den Fremden herab.
    Der Schwarze Priester entfernte sich wie ein sich auflösender
Schatten zwischen den heißen, wallenden Nebeln. Der Mann auf
dem Boden rührte sich nicht. Hunter mußte zweimal
hinsehen, um diesen immer durchsichtiger werdenden Körper
überhaupt noch wahrzunehmen.
    Was ging mit diesem Manne vor?
     
    *
     
    Noch ehe der Morgen graute war sie hellwach.
    Ted verließ um sechs Uhr die Wohnung. Aus der Party war
nichts geworden, und Nancy Hunter war froh, daß der Freund in
dieser Nacht geblieben war. Allein würde sie die Umgebung ihrer
Wohnung in jener Nacht nach dem schrecklichen Geschehen nicht
ertragen haben.
    Nach Teds Weggehen saß sie nachdenklich am
Frühstückstisch und vergaß, ihren Kaffee zu
trinken.
    Sie mußte sich fertigmachen und ihren Unterricht antreten.
Aber sie fühlte sich nicht in der Lage dazu.
    Als sie sich im Spiegel betrachtete, erschrak sie vor ihrem
eigenen Anblick. Ihre Augen waren schwarzumrändert, ihre Haut
fahl und teigig. Wirr hingen ihr die Haare ins Gesicht. Sie sah
mitgenommen aus. In ihren Augen entdeckte sie einen Ausdruck, den sie
noch nie an sich bemerkt hatte. Sie erschrak.
    Sie rief in der Schule an und entschuldigte sich für diesen
Tag. Nachdem sie mit der Direktion klar war, entwickelte sie eine
fieberhafte Aktivität. Sie packte ihre Koffer, nahm ein Bad,
ordnete ihre Haare und legte ganz entgegen ihrer Gewohnheit ein
Make-up auf.
    Dann rief sie ihre Mutter in Dallas an.
    Sie erkundigte sich nach ihrem Befinden und fragte nach dem Vater.
Liz Hunter gab zu erkennen, daß sie bis zur Stunde noch nichts
von ihm gehört hätte.
    »Ich muß mit dir darüber sprechen«, bemerkte
Nancy und gab ihrer Stimme Halt, um sich nichts anmerken zu
lassen.
    Doch Liz Hunter hatte ein feines Gehör. »Weißt du
etwas, Nancy?«
    »Wir sprechen darüber. Aber nicht am Telefon. Ich habe
mir heute freigenommen. Ich komme zu dir, Mummy. Ich werde mir alle
Mühe geben, die Maschine um neun Uhr dreißig noch zu
schaffen. Ich werde die nächsten Tage bei dir in Dallas bleiben,
falls dir das recht ist.«
    »Ich freue mich auf deinen Besuch, Nancy.«
     
    *
     
    Die Ankündigung ihrer Tochter, noch an diesem Vormittag nach
Dallas zu kommen, warf ihren ursprünglichen Plan über den
Haufen.
    Für diesen Fall mußte sie noch ein paar Besorgungen
machen.
    Zwanzig Minuten später verließ die das Haus und fuhr
zum nächsten Supermarkt.
    Liz Hunter trug über einem jugendlich geschnittenen Kleid,
das ihre Figur voll zur Geltung brachte, ein leichtes Jackett.
    In der Seitentasche steckte die zusammengefaltete
Dämonenmaske.
    Liz Hunter tätigte ihre Einkäufe. Es herrschte ein
beachtliches Gedränge. Sie brauchte mehr Zeit, als sie erwartet
hatte.
    An den Kassen standen die Käuferinnen und Käufer
Schlange. Über verborgene Lautsprecher wurde eine angenehme
Musik gespielt, um die Kauflust der Anwesenden zu fördern.
    Dann war Liz Hunter an der Reihe. Die Ware lief über das
Förderband und die Kassiererin tippte in einem irrsinnigen Tempo
die Beträge in die Maschine.
    Der Betrag war beachtlich. Liz Hunter hatte wieder einmal mehr
gekauft, als sie sich eigentlich vorgenommen hatte.
    Sie hatte die Angewohnheit Kleingeld in die Seitentaschen ihre
Jacken zu stecken.
    Liz Hunter legte einhundert Dollar hin und sagte: »Moment,
ich glaube, ich hab’ den Rest klein.«
    Sie griff in die rechte Seitentasche und zog mit dem Geld ein
zusammengefaltetes Tuch mit hoch, so daß es über den Rand
der Tasche heraushing.
    Liz Hunter legte den Betrag so hin, und die Kassiererin gab eine
Zehndollarnote heraus.
    Liz Hunter griff nach
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