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Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Titel: Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern
Autoren: Dan Shocker
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normal. Wer wußte,
wozu er alles imstande war?
    »Aber doch nicht die Polizei, Monsieur Barlon.«
    Der Psychologe glaubte nicht richtig zu hören. Konnte der
andere Gedanken lesen? Dann erklärte dies auch, wieso er so
genau Bescheid wußte.
    Aber es erklärte noch nicht die Fotografie, die Hellmark
zeigte und die der Unbekannte ihm gegeben hatte.
    »Wir werden auch so einig«, fuhr der Fremde fort. In
seinen dunklen Augen glomm ein rätselhaftes Licht. »Es ist
alles ganz einfach. Sie tun, was ich von Ihnen verlange, und
dafür verschone ich Ihre Familie.«
    »Wie meinen Sie das?« Barlons Augen verengten sich zu
schmalen Schlitzen.
    »Ich könnte mir vorstellen, daß es Sie sehr
betrüben würde, wenn Sie zum Beispiel Ihre Frau nicht mehr
wiedersähen.«
    »Ich…«
    »Oder Ihre Tochter.« Der Fremde ließ ihn gar nicht
ausreden. »Sie lieben doch beide sehr, nicht wahr?«
    »Woher nehmen Sie diese Frechheit?« Barlon atmete
schnell. »Warum machen Sie ausgerechnet mir dieses
Angebot?«
    »Das ist einfach gesagt. Durch Sie erhoffen wir uns den
größten Erfolg. Sie sind bekannt als ein Mann schneller
Entschlüsse. Also, entschließen Sie sich schnell! Ihre
Familie wird es Ihnen danken.«
    »Was wird passieren, wenn ich mich weigere?«
    »Darüber möchte ich nicht sprechen. Aber Sie werden
es erleben. Wir fackeln nicht lange.«
    »Sie reden immer in der Mehrzahl. Wer ist wir?«
    Nur ein rätselhaftes Lächeln. Mehr nicht.
    Ein Verrückter, dachte Barlon. Man mußte zum Schein auf
das Geschäft eingehen.
    »Aber wer wird denn so etwas tun, Monsieur Barlon!«
riß ihn die Stimme seines Gegenübers in die Wirklichkeit
zurück, die er als Wirklichkeit nicht wahrnehmen wollte.
»Doch kein Täuschungsmanöver! Denken Sie immer daran,
daß es um Ihre Familie geht. Erfüllen Sie Ihren Auftrag,
und alles ist gut. Wenn nicht, treffen Sie Frau und Tochter nach
Ihrer Rückkehr nicht mehr lebend an. Wir wissen jederzeit, was
Sie tun und denken. Sie können uns nicht hintergehen.
Überlegen Sie also gut, bevor Sie eine Dummheit begehen, die Sie
nachher nicht mehr gutmachen können. Wir wissen, hören und
sehen alles.«
    »Wenn Sie so gut über alles Bescheid wissen, dann
verstehe ich nicht, warum ausgerechnet ich ausgewählt wurde ein
Verbrechen zu begehen, ein Verbrechen an einem Mann, den ich nicht
kenne und der mir nichts getan hat. Wenn Sie so mächtig sind,
können Sie die Angelegenheit doch selbst regeln.«
    »Das läßt sich leider nicht machen. Aber das
verstehen Sie nicht. Wenn es wichtig für Sie wäre, es zu
wissen, würden wir Ihnen es sagen. Sie wissen, was Sie in Genf
zu tun haben. Alles weitere regelt sich von selbst.«
    »Das ist Erpressung«, begehrte er auf.
    »Richtig«, erhielt er eiskalt zur Antwort. »Sie
können abwägen, was Ihnen lieber ist: Hellmarks Leben oder
das Ihrer Familie. Damit Sie nicht denken, dies alles sei nur ein
makabrer Scherz und Sie könnten sich erlauben, irgendwelche
Mätzchen zu machen. Schließlich könnten Ihnen
plötzlich Zweifel kommen, ob auch alles so ist, wie ich Ihnen
gesagt habe. Vielleicht möchten Sie Ihre Frau noch einmal
anrufen? Das können Sie gern tun. Aber ich werde dafür
sorgen, daß schon nach den ersten zehn Worten die Verbindung
unterbrochen wird. Nur so, verstehen Sie, damit Sie merken, was wir
können.«
    Das gleichmäßige Grinsen des anderen ging ihm auf die
Nerven.
    Pierre Barlon wollte es genau wissen. Er rief zu Hause an,
erkundigte sich, ob alles in Ordnung sei und sagte, daß er noch
einmal anrufe, weil ihm der Kopf danach stünde.
    Klack.
    Da war es aus. Die Leitung war tot, noch ehe Edith Näheres
erfragen konnte.
    Er versuchte es insgesamt dreimal. Aber es ging nicht. Die Leitung
war tot.
    Bleich und nachdenklich verließ er die Telefonzelle. Ebenso
nachdenklich saß er wenig später in der von ihm gebuchten
Maschine. Er hielt das Bild Hellmarks in der Hand. Er wußte,
daß er das tun mußte, was man von ihm verlangte. Etwas
ging nicht mit rechten Dingen zu.
     
    *
     
    Björn Hellmark war an diesem Morgen schon früh auf den
Beinen.
    Er war mit Professor Walter Staußing verabredet.
    Staußing war Physiker. Bei seinen Arbeiten war er auf
Kraftfelder gestoßen, für die er keine Erklärung
finden konnte. Er hatte neue Meßgeräte entwickelt, um mehr
über die Kräfte zu erfahren, die er entdeckt hatte. Auf
diese Weise war ein ganz neuer Zweig in seinem Institut entstanden,
denn Staußing war der Überzeugung, Botschaften aus einer
anderen Dimension,
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