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Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Titel: Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern
Autoren: Dan Shocker
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wollten.«
    »Vielleicht sollten Sie doch mit meinem Mann über diesen
rätselhaften Vorfall sprechen, Monsieur Moresh«, schlug
Edith Barlon vor.
    Moresh dreht sich ganz langsam um. Die Tränensäcke unter
seinen Augen wirkten dunkler und tiefer, als dies gewöhnlich der
Fall war.
    »Ja, danke, Madame. Das möchte ich gern.«
    »Kommen Sie mit uns hinüber, Monsieur! In einer halben
Stunde wird Pierre da sein. Es wird heute etwas später werden.
Im Institut findet noch eine Besprechung statt. Danach will er
kommen. Er muß sein Gepäck noch abholen. Er fliegt gegen
dreiundzwanzig Uhr von Orly aus nach Genf.«
     
    *
     
    Die Nähe der anderen tat ihm gut. Hier konnte er sich
unterhalten und mußte nicht dauernd an die feurigen Gestalten
denken.
    Sieben Uhr kam Pierre Barlon nach Hause.
    Barlon war Ende vierzig, knapp zehn Jahre älter als seine
Frau. Er war breitschultrig und hatte etwas von einem Playboy an
sich. Er trug saloppe Kleidung, das Haar modisch geschnitten und
hatte fröhliche, blaue Augen, in denen der Schalk blitzte. Er
war der Typ Mann, der das Leben von der heiteren Seite nahm.
    Dies schien gar nicht so sehr zu seiner Arbeit zu passen, in der
er sich mit Problemen befaßte, die, über die Geburt und
Tod, Übergänge darstellten in eine andere Daseinsform, in
der der Geist, vom Körper losgelöst, bewußter
existieren würde.
    Um diese Theorie zu erhärten, führte er derzeit mit
Ärzten und Professoren an verschiedenen Kliniken und
Hospitälern im Lande einen Großversuch durch. Sterbende
Patienten wurden befragt und intensiver beobachtet als je zuvor,
besonders Herzkranke, von denen man wußte, daß sie nur
noch kurze Zeit zu leben hatten. Wenn das Herz versagte, dann
bemühten sich Ärzte, den Toten doch noch einmal
zurückzuholen. In vielen Fällen gelang das für einige
Stunden oder sogar Tage.
    Diese Zeit reichte, um Fragen zu stellen. Nicht alle antworteten
darauf. Viele befanden sich in einer Art Trance, als wehrten sie
sich, die Wirklichkeit noch einmal bewußt aufzunehmen.
Erstaunlich in diesem Zusammenhang waren die Aussagen, welche jene
gemacht hatten, bei denen es gelungen war, sie noch einmal aus dem
Jenseits zurückzuholen.
    Fast alle hatten von einem langen Gang oder einem Tunnel oder
einem Schacht gesprochen, durch den sie sich bewegt hatten. Viele
waren auch auf ein fernes, magisches Licht zugegangen. Manche waren
bis zum Ende dieser Allee gekommen, hatten Gestalten bemerkt,
Bekannte – Eltern. Menschen, die schon lange tot waren.
    Was geschah im Jenseits? Wie zeigte es sich? Existierte es
wirklich? War all das, was jene Zeugen, die behaupteten, schon
»einmal drüben« gewesen zu sein, nur ein Fiebertraum,
Bilder, die in einem Hirn entstanden, das noch nicht ganz tot
war?
    Viele Fragen mußten gelöst werden.
    Und mit diesen Fragenkomplexen zusammen befaßte Pierre
Barlon sich mit parapsychologischen Erscheinungen wie Telekinese und
Telepathie. Er vertrat die Ansicht, daß diese Kräfte in
allen Menschen schlummerten, daß aber nur die wenigsten sich
ihrer »erinnerten« und sie aktivieren konnten. Woher
stammten diese »Erinnerungen«?
    Aus einem Leben – vor der Geburt?
    Dies war eine Möglichkeit. Aber es gab auch noch eine zweite,
die er für wahrscheinlicher hielt: vielleicht wurden andere,
geistige, unsichtbare Mächte wirksam, die jenseits der
sichtbaren Welt existierten? In einer anderen Dimension, in einer
Welt, die so vielseitig war wie die sichtbare, dreidimensionale
Welt?
    Zu allen Zeiten und in allen Generationen gab es Berichte, die die
Existenz einer solchen Welt für möglich hielten. Was in
Sagen und Legenden und Märchen steckte, war nicht alles
erfunden, nicht alles Phantasie. In allen steckte ein Körnchen
Wahrheit. Aber diese Wahrheit erkannte man nicht. Sie war
verschüttet von menschlichen Irrtümern und teuflischen
Lügen. Wenn es gelang, die Spreu vom Weizen zu trennen, dann
ließ sich sicher manches Überraschende finden. Gerade dies
aber war die Schwierigkeit.
    Alle Hinweise, egal wo immer sie auch herkamen, wurden
berücksichtigt. Die Beobachtungen mußten weltweit
angesetzt werden, denn das Unerklärliche war in der ganzen Welt
verbreitet. Daher stand er mit Wissenschaftlern überall in der
Welt in Verbindung. Fast ausschließlich handelte es sich dabei
um Parapsychologen.
    Er schenkte deshalb dem, was Armand Moresh von seinem Erlebnis zu
erzählen wußte, große Aufmerksamkeit. Er sah sich
die Wohnung und das inzwischen herabgebrannte Feuer im Kamin
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